Energiewende?
Die Tragödie von Fukushima hat einen Umdenkungsprozess in Deutschland ausgelöst. Er verlangt gewaltige Anstrengungen von uns, wenn er tatsächlich realisiert werden soll. Wir brauchen dazu neues Denken, noch sehr viel Forschung und ein anderes Verhalten bis in unsere Alltagsgewohnheiten hinein. Und nicht zuletzt brauchen wir für die Umsetzung sehr viel Kapital.
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Genossenschaften sind eine Rechtsform, die privates Kapital mobilisiert und gleichzeitig den Menschen eine Plattform bietet, sich einzubringen und Zukunft zu gestalten, wie es heute gefragt ist. Eigeninitiative und Eigenverantwortung stehen hoch im Kurs. Mitglieder von Genossenschaften sorgen für Finanzmittel sowie für Zustimmung zu den Projekten, für die sie sich engagieren. Und auch darauf kommt es an.
Wer auf dezentrale Energieversorgung setzt, kommt an genossenschaftlichen Lösungen nicht vorbei. Die Genossenschaften wollen bei der Energiewende in Deutschland eine wichtige Rolle spielen. Sie geben den Bürgern ein zuverlässiges und einfach zu handhabendes Rechtskleid. Sechzig Energie-Genossenschaften allein in Baden-Württemberg beweisen das. Sie haben Kapital in Photovoltaik-, Windkraftoder Nahwärmegenossenschaften gelenkt.
Ein Wort zur Energie, die auf dem Acker wächst, darf an dieser Stelle nicht fehlen. Ich meine, wir müssen die Diskussion über Biomasse und Energiepflanzen weiterführen. Wenn der Stellenwert der erneuerbaren Energien deutlich und schnell steigen soll, müssen wir alle Möglichkeiten nutzen, egal, ob es um Holzpellets oder Holzschnitzel, Biodiesel oder Biogas geht. Bei der Energiewende wird es nicht um ein Entweder-oder gehen. Sowohlals- auch wird die Devise bei den erneuerbaren Energien heißen.
Dazu gehören natürlich entsprechende Anstrengungen in der Forschung, um zu erkennen, auf welchen Wegen wir zukünftig am besten weiterkommen. Mit Versuch und Irrtum müssen wir leben. Die Probleme bei E10 zeigen, dass man weit vorausplanen und gut kommunizieren muss. Offenbar hat sich keiner der Beteiligten berufen gesehen, die Menschen an dieses Thema heranzuführen.
Allerdings muss die Politik mit Fingerspitzengefühl agieren. Sie hat jetzt gerade die Agrarmärkte liberalisiert und stellt dieser neuen Ordnung einen bis jetzt noch hochsubventionierten Bioenergiemarkt gegenüber. Das kann zur Zerreißprobe führen. Der eine freut sich über hohe Pachtpreise, den anderen belasten sie schwer. Im Lichte der hektischen E10-Diskussion sollten wir uns aber auch daran erinnern, dass die Landwirtschaft mit der Energieproduktion begonnen hat, weil es einen Überschuss an Nahrungsmitteln gab. Und nach wie vor liegt der Anteil der Lebensmittelausgaben in Deutschland weit unter dem europäischen Durchschnitt.
Da wirkt es schon makaber, wie im Land schon wieder über hohe Nahrungsmittelpreise geklagt wird. Von hohen Agrarpreisen kann die Landwirtschaft bisher nur träumen. Ich halte es auch für unredlich, den Klimaschutz in Europa gegen den Hunger in der Dritten Welt auszuspielen. Vor vierzig Jahren haben wir europäische Nahrungsmittelüberschüsse in die Dritte Welt exportiert. Das wurde schon damals zu Recht kritisiert, weil es dort den Aufbau eigenständiger landwirtschaftlicher Strukturen gestört hat. Der Antritt der Genossenschaften ist es, die Entwicklung solcher Strukturen vor Ort zu unterstützen.
Mit Blick auf die Dritte Welt, nicht zuletzt auf die Unruhen in Nordafrika brauchen eine gewisse Stabilität bei den Grundnahrungsmitteln. Natürlich sind funktionsfähige Warenterminmärkte für die Kalkulationssicherheit der Landwirtschaft wesentlich. Aber wenn 85% der Warenterminkontrakte von reinen Finanzakteuren gehalten werden, wie es Frankreich anlässlich des G20-Gipfels Anfang 2011 vortrug, dann stellen sich ethische Fragen.
Finanzinvestoren dürfen nicht die Preise von Agrarrohstoffen zu Lasten der Armen in der Welt in die Höhe treiben. Das Europäische Parlament ist auf dem richtigen Weg, wenn es fordert, den Handel mit Nahrungsmittelderivaten auf Anleger zu beschränken, die in unmittelbarer Beziehung zu den Agrarmärkten stehen.
Wer auf dezentrale Energieversorgung setzt, kommt an genossenschaftlichen Lösungen nicht vorbei. Die Genossenschaften wollen bei der Energiewende in Deutschland eine wichtige Rolle spielen. Sie geben den Bürgern ein zuverlässiges und einfach zu handhabendes Rechtskleid. Sechzig Energie-Genossenschaften allein in Baden-Württemberg beweisen das. Sie haben Kapital in Photovoltaik-, Windkraftoder Nahwärmegenossenschaften gelenkt.
Ein Wort zur Energie, die auf dem Acker wächst, darf an dieser Stelle nicht fehlen. Ich meine, wir müssen die Diskussion über Biomasse und Energiepflanzen weiterführen. Wenn der Stellenwert der erneuerbaren Energien deutlich und schnell steigen soll, müssen wir alle Möglichkeiten nutzen, egal, ob es um Holzpellets oder Holzschnitzel, Biodiesel oder Biogas geht. Bei der Energiewende wird es nicht um ein Entweder-oder gehen. Sowohlals- auch wird die Devise bei den erneuerbaren Energien heißen.
Dazu gehören natürlich entsprechende Anstrengungen in der Forschung, um zu erkennen, auf welchen Wegen wir zukünftig am besten weiterkommen. Mit Versuch und Irrtum müssen wir leben. Die Probleme bei E10 zeigen, dass man weit vorausplanen und gut kommunizieren muss. Offenbar hat sich keiner der Beteiligten berufen gesehen, die Menschen an dieses Thema heranzuführen.
Allerdings muss die Politik mit Fingerspitzengefühl agieren. Sie hat jetzt gerade die Agrarmärkte liberalisiert und stellt dieser neuen Ordnung einen bis jetzt noch hochsubventionierten Bioenergiemarkt gegenüber. Das kann zur Zerreißprobe führen. Der eine freut sich über hohe Pachtpreise, den anderen belasten sie schwer. Im Lichte der hektischen E10-Diskussion sollten wir uns aber auch daran erinnern, dass die Landwirtschaft mit der Energieproduktion begonnen hat, weil es einen Überschuss an Nahrungsmitteln gab. Und nach wie vor liegt der Anteil der Lebensmittelausgaben in Deutschland weit unter dem europäischen Durchschnitt.
Da wirkt es schon makaber, wie im Land schon wieder über hohe Nahrungsmittelpreise geklagt wird. Von hohen Agrarpreisen kann die Landwirtschaft bisher nur träumen. Ich halte es auch für unredlich, den Klimaschutz in Europa gegen den Hunger in der Dritten Welt auszuspielen. Vor vierzig Jahren haben wir europäische Nahrungsmittelüberschüsse in die Dritte Welt exportiert. Das wurde schon damals zu Recht kritisiert, weil es dort den Aufbau eigenständiger landwirtschaftlicher Strukturen gestört hat. Der Antritt der Genossenschaften ist es, die Entwicklung solcher Strukturen vor Ort zu unterstützen.
Mit Blick auf die Dritte Welt, nicht zuletzt auf die Unruhen in Nordafrika brauchen eine gewisse Stabilität bei den Grundnahrungsmitteln. Natürlich sind funktionsfähige Warenterminmärkte für die Kalkulationssicherheit der Landwirtschaft wesentlich. Aber wenn 85% der Warenterminkontrakte von reinen Finanzakteuren gehalten werden, wie es Frankreich anlässlich des G20-Gipfels Anfang 2011 vortrug, dann stellen sich ethische Fragen.
Finanzinvestoren dürfen nicht die Preise von Agrarrohstoffen zu Lasten der Armen in der Welt in die Höhe treiben. Das Europäische Parlament ist auf dem richtigen Weg, wenn es fordert, den Handel mit Nahrungsmittelderivaten auf Anleger zu beschränken, die in unmittelbarer Beziehung zu den Agrarmärkten stehen.
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