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WeGa: Die gartenbauliche Forschung bündeln

Kompetenznetzwerke sollen Wissen und Forschungskompetenz für bestimmte Themenbereiche bündeln. Sie wollen weiter zusammen mit der Industrie Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu abgegrenzten Themenbereichen initiieren und durchführen.
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Der deutsche Gartenbau hat seit kurzem ein solches Netzwerk. Das Kompetenznetzwerk WeGa ist im Rahmen einer Innovationsoffensive des Bundesforschungsministeriums entstanden. Der Name WeGa steht dabei für „WErtschöpfungskette GArtenbau“.
Was steht hinter dieser Bezeichung? WeGa bedeutet, dass eine wissenschaftlich agierende Organisation der bundesdeutschen Gartenbauforschung mit wichtigen Agenten der gartenbaulichen Unternehmerseite und Praxis zusammenarbeiten.

Nach erfolgreicher Bewerbung wurde – bei 28 Mitbewerbern – das Netzwerk im Oktober 2010 gestartet. In den kommenden fünf Jahren wollen die Mitglieder des Kompetenznetzwerks sich dem Themenkomplex Produkt- und Produktionssicherheit widmen. Dabei werden in sieben Verbundprojekten wichtige und aktuelle Fragestellungen der gartenbaulichen Produktion und vor- und nachgelagerter Bereiche bearbeitet.
Neue Methoden wie Schnelltests zur Pathogenerkennung oder wirksame Zertifizierungsmaßnahmen gehören ebenso zu dem WeGa-Forschungsprogramm wie die Weiterentwicklung von Produktionsverfahren für den Gemüseanbau im Freiland.
Insgesamt sind über vierzig wissenschaftliche und unternehmerische Partner in dem Netzwerk integriert.
Insider im Gartenbau, Betriebsleiter, Leser dieser Zeitschrift werden sicherlich in den nächsten Jahren Vieles über die Ergebnisse und Innovationen innerhalb der einzelnen Projekte hören.

Was hat nun der Gartenbau von einem Kompetenznetzwerk wie diesem ganz konkret?
Lassen sie mich dazu noch einmal auf einen anderen Punkt eingehen, der bei der Betrachtung des WeGa-Netzwerkes als außerordentlich wichtig erscheint. Das Netzwerk wird versuchen, die gartenbauliche Forschung in Deutschland zu bündeln und den Fokus auf die Erarbeitung von praxisrelevanten Innovationen zu legen.
Gerade im Gartenbau waren und sind Tendenzen erkennbar, dass sich Forschung stark an der Entwicklung naturwissenschaftlicher Grundlagen und nicht so sehr an den aus der Branche ergebenden Problemen orientiert und ausrichtet.
Diese Ausrichtung ist in vielen Fällen sinnvoll und wissenschaftlich attraktiv.

Es besteht jedoch immer die Gefahr, dass die Forschung ihren Anwendungsbezug verliert und von der Gartenbaupraxis nicht mehr wahrgenommen und verwertet wird.
Da diese Effekte auch im Besonderen den wissenschaftlichen Nachwuchs betreffen, ist eventuell eine sinkende Innovationsfähigkeit die Konsequenz. Eine auf Grund föderaler Strukturen zersplitterte und in sich unstrukturierte Forschungslandschaft verstärkt diese Effekte.

Das Kompetenznetzwerk WeGa möchte genau an diesem Punkt ansetzen und einen Gegenpol zu den skizzierten Tendenzen setzen. Dabei gehören zu den wichtigsten Aspekten
– die Ausrichtung der Forschung anhand von innovationsfördernden Verbundvorhaben,
– die Forschungsvernetzung über Institutionen und föderale Strukturen hinweg,
– die Fokussierung auf zeitlich begrenzte Schwerpunkthemen
– und die wichtige Einbeziehung der Ausbildung und Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Das Kompetenznetz WeGa ist ein offenes Netzwerk. Es stellt eine Plattform dar, in der jederzeit neue Partner mit neuen Ideen, in neuen Verbünden aufgenommen werden.
Wichtig ist dabei, dass sich unser Handeln immer an der engen Verbindung zwischen Wissenschaft und gartenbaulicher Wertschöpfung orientiert.
Das WeGa-Leitmotiv „Wissen schafft Innovationen“ trägt genau dieser Verbindung Rechnung.
In diesem Sinne ist auch in Zukunft auf weitere spannende Fragestellungen und ein kreatives Miteinander im Kompetenzwerk zu hoffen.
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