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Mehr Engagement für Energie-Effizienz und den Wärmemarkt

Mit Anreizen aus der Politik könnte man nicht nur die gesteckten Ziele erreichen, sondern auch noch viele Arbeitsplätze schaffen. Die zwei Standbeine der Energiewende, Wärmemarkt und Energie-Effizienz, müssen dabei besser gefördert werden.
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Grundsätzlich hat Deutschland in Sachen Energiewende den richtigen Weg eingeschlagen. Dabei wurde in den letzten Monaten vor allem an den Stellschrauben gedreht, die sich für die Steuerung des Strommarkts nutzen lassen. Die Änderungen am Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sollen ihren Machern zufolge dazu führen, dass der Strom bezahlbar bleibt. Dem Ausbau der Stromnetze wird ein zentraler Stellenwert beigemessen. Eine Studie des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE) sieht grundsätzlichen Regelungsbedarf in den Bereichen Energieeffizienz und Wärmemarkt. Biomasse-Nutzung wird derzeit gebremst Deutlich stärkere Anreize müssen für den Einsatz von Bioenergie für die Wärmegewinnung und den Ausbau der kombinierten Strom- und Wärmeerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen gesetzt werden, will die Energiewende nicht auf der Strecke bleiben. Die von der Großen Koalition in Berlin jetzt vorgenommenen Änderungen am EEG bremse insbesondere die Biomassenutzung für die Wärmeversorgung. Die Fortsetzung dieser Politik würde den Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten Wärmeversorgung nur um zwei Prozent bis 2030 anwachsen. Viel zu wenig, um das Klimaschutzziel, zu dem sich Deutschland international verpflichtet hat, einzuhalten. Demnach sollen bis zum Jahr 2020 20 Prozent an Primärenergie eingespart werden. Momentan sind erst 4,3 Prozent erreicht. Da die Hälfte unseres Energieverbrauchs auf die Erzeugung von Raum- und Prozesswärme entfällt, ist es dringend geboten, hier mehr Engagement zu zeigen. Die Politik sollte demnach nochmals ihre getroffene Entscheidung überdenken, die Mittel für die Gebäudesanierung zu streichen. Investitionsanreize in die energetische Modernisierung von Gebäuden dienen dem Klimaschutz und könnten zudem laut Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung über 30.000 Arbeitsplätze schaffen. Anreize für die Energie-Effizienz Zusätzlich muss die Politik Anreize für das zweite Standbein der Energiewende, die Energie-Effizienz, schaffen. Vor allem der Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung bietet einen viel versprechenden Ansatz, um kostengünstig und effizient Strom und Heizenergie zu erzeugen. Allein bei der Prozesswärme schlummert ein Effizienzpotenzial, das im einzelnen Unternehmen bis zu30 Prozent betragen kann, wie beispielsweise die Deutsche Energie-Agentur (dena) vorrechnet. Mit gutem Vorbild geht hier Babynahrungshersteller HIPP voran, da sie die Prozesswärme für ihre Produktion aus einem Blockheizkraftwerk gewinnen, das mit Holzschnitzeln aus den Wäldern der Region befeuert wird. CO2-neutrale Produktion ist also keineswegs Utopie, sondern bereits heute machbar. Mehr Engagement für Energie-Effizienz und nachhaltige Wärmeerzeugung ist das Gebot der Stunde, wenn die Energiewende zum Erfolg führen soll. Zudem wird damit auf lange Sicht auch ein Beitrag zur Unabhängigkeit von Importen fossiler Energieträger, wie Erdöl und Gas, geleistet.
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