Houston, wir haben ein Problem – Gemüse vom Mars?
Gemüse vom Mars, was soll denn das! Haben wir auf der Erde nicht genug Probleme, die wir vorher lösen sollten? Eine Lebensmittelkrise nach der anderen, vorgestern bei Gemüse, gestern bei Fleisch, heute bei Eiern, die Verbraucher sind verunsichert.
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Genau da müssen Forschungslösungen ansetzen, im Erkennen von zukünftigen Herausforderungen, Nutzen von Chancen und vor allem in der Beschäftigung mit Visionen. Sie sind der Treibstoff für die Höhenflüge von Forschern und Wissenschaftlern. Doch Weltraumtourismus ist kein Höhenflug und keine Vision mehr.
Aber was haben wir Gärtner von Weltraumforschung? Ein schönes Beispiel ist die Forschung für den bemannten Mondflug 1960. Vor allem die amerikanische Weltraumorganisation NASA arbeitete an einer Null-Fehler-Pflanzenproduktion in geschlossenen Modulen für den außerirdischen Raum. Dabei wurde ein Qualitätssicherungssystem Hazard Analyses Critical Control Point System, uns allen als HACCP bekannt, erarbeitet.
Bereits 1963 übernahm die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das System in den Codex Alimentarius, der aus Lebensmittelstandards, Verfahrenskodizes, Richtlinien und Empfehlungen für einzelne Produkte einschließlich gentechsich veränderten Organismen (GVO), Hygieneleitsätzen und tolerierbaren Höchstmengen für Zusatzstoffe und Kontaminanten, Pestizid und Tierarzneimittelrückstände besteht.
Die Codex-Texte zielen darauf ab, den Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier und die Unbedenklichkeit von Lebensmitteln zu gewährleisten sowie faire Handelspraktiken im Sinne des lauteren Wettbewerbs zuzusichern und den Verbraucher vor irreführender Werbung zu schützen.
Heute kennt und nutzt jeder Gemüsebauer Qualitätsmanagementsysteme, HACCP und GlobalGAP. Vollständig gelöst sind die Probleme aber immer noch nicht. Wir können lediglich durch die gläserne Produktion die Probleme besser erkennen, rückverfolgen oder und auch ausschalten. Wie damals bei Apollo 13 der Satz, den jeder kennt: „Housten, we have a problem“ – „Houston, wir haben ein Problem“.
Zurück zur Erde! Warum denn nun die Forschung für den Weltraum und den Mars? Die Statistik belegt, dass jeder Euro, der in Weltraumforschung investiert wird, etwa 8 € Nutzen auf der Erde bringt. Von so einer Rendite träumen Gemüseanbauer. Als Wissenschaftler ist aber die Tatsache, dass das „Grüne Gewächshausmodul“ in der Weltraumforschung eine zentrale Stelle einnimmt, viel wichtiger. Man erkannte, dass ohne Pflanzen kein bemannter Langzeitflug möglich ist. Pflanzen können, was kein anderes Lebewesen kann – über die Photosynthese Stoffe aufbauen. Wasser, Luft, Nährstoffe und Licht reichen aus.
Ein weiterer Vorteil der Pflanze ist das vollständige Recycling. Dieses zentrale Ansehen und die Anerkennung unseres Berufsstandes sind leider in unserer Gesellschaft und Politik weniger zu finden. So verwundert es auch nicht, dass in den letzten Jahren die Agrarforschung um mehr als 30% reduziert wurde.
Zum Glück haben NASA, Europäische Weltraumorganisation ESA und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wieder Programme zum bemannten Marsflug gestartet. Daran hat der führende Visionär der NASA, der im Dezember 2012 verstorbene Jesco von Puttkammer, großen Anteil.
Der 1933 in Leipzig geborene junge Wissenschaftler hatte Deutschland verlassen, um seinen Visionen zu folgen.
Heute sollten wir versuchen, unseren klugen jungen Köpfen eine Perspektive in ihrer Heimat zu geben. Es ist erfreulich, dass neue Forschungsprogramme wie Zwanzig/20 des BMBF oder das EU-Programm „Horizon 20/20“ bis 2020 neue Horizonte öffnen. Der Zukunftskongress „Gartenbau 2030“ des BMBF am 10. und 11. September 2013 hat hier große Bedeutung.
Die Wissenschaft muss und kann ihrer Vorreiterrolle gerecht werden, zukünftige Herausforderungen zu erkennen und Lösungswege aufzuzeigen, für natürliche Wirkstoffe in der Pflanzenmedizin, die Pflanze als Wirkstoffproduzent, neue Automatisierungstechnik, Bestandesüberwachung mittels Satellit, Intelligente Monitoring Systeme „Sprechende Pflanze“, Vertical Farming oder auch Gewächshausmodule für den Raum außerhalb der Erde, wie im Titelthema auf Seite 10. Zum Schluss müssen auch wir sagen können: „Houston, wir hatten ein Problem“ – und landen sicher wieder auf der Erde.
Aber was haben wir Gärtner von Weltraumforschung? Ein schönes Beispiel ist die Forschung für den bemannten Mondflug 1960. Vor allem die amerikanische Weltraumorganisation NASA arbeitete an einer Null-Fehler-Pflanzenproduktion in geschlossenen Modulen für den außerirdischen Raum. Dabei wurde ein Qualitätssicherungssystem Hazard Analyses Critical Control Point System, uns allen als HACCP bekannt, erarbeitet.
Bereits 1963 übernahm die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das System in den Codex Alimentarius, der aus Lebensmittelstandards, Verfahrenskodizes, Richtlinien und Empfehlungen für einzelne Produkte einschließlich gentechsich veränderten Organismen (GVO), Hygieneleitsätzen und tolerierbaren Höchstmengen für Zusatzstoffe und Kontaminanten, Pestizid und Tierarzneimittelrückstände besteht.
Die Codex-Texte zielen darauf ab, den Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier und die Unbedenklichkeit von Lebensmitteln zu gewährleisten sowie faire Handelspraktiken im Sinne des lauteren Wettbewerbs zuzusichern und den Verbraucher vor irreführender Werbung zu schützen.
Heute kennt und nutzt jeder Gemüsebauer Qualitätsmanagementsysteme, HACCP und GlobalGAP. Vollständig gelöst sind die Probleme aber immer noch nicht. Wir können lediglich durch die gläserne Produktion die Probleme besser erkennen, rückverfolgen oder und auch ausschalten. Wie damals bei Apollo 13 der Satz, den jeder kennt: „Housten, we have a problem“ – „Houston, wir haben ein Problem“.
Zurück zur Erde! Warum denn nun die Forschung für den Weltraum und den Mars? Die Statistik belegt, dass jeder Euro, der in Weltraumforschung investiert wird, etwa 8 € Nutzen auf der Erde bringt. Von so einer Rendite träumen Gemüseanbauer. Als Wissenschaftler ist aber die Tatsache, dass das „Grüne Gewächshausmodul“ in der Weltraumforschung eine zentrale Stelle einnimmt, viel wichtiger. Man erkannte, dass ohne Pflanzen kein bemannter Langzeitflug möglich ist. Pflanzen können, was kein anderes Lebewesen kann – über die Photosynthese Stoffe aufbauen. Wasser, Luft, Nährstoffe und Licht reichen aus.
Ein weiterer Vorteil der Pflanze ist das vollständige Recycling. Dieses zentrale Ansehen und die Anerkennung unseres Berufsstandes sind leider in unserer Gesellschaft und Politik weniger zu finden. So verwundert es auch nicht, dass in den letzten Jahren die Agrarforschung um mehr als 30% reduziert wurde.
Zum Glück haben NASA, Europäische Weltraumorganisation ESA und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wieder Programme zum bemannten Marsflug gestartet. Daran hat der führende Visionär der NASA, der im Dezember 2012 verstorbene Jesco von Puttkammer, großen Anteil.
Der 1933 in Leipzig geborene junge Wissenschaftler hatte Deutschland verlassen, um seinen Visionen zu folgen.
Heute sollten wir versuchen, unseren klugen jungen Köpfen eine Perspektive in ihrer Heimat zu geben. Es ist erfreulich, dass neue Forschungsprogramme wie Zwanzig/20 des BMBF oder das EU-Programm „Horizon 20/20“ bis 2020 neue Horizonte öffnen. Der Zukunftskongress „Gartenbau 2030“ des BMBF am 10. und 11. September 2013 hat hier große Bedeutung.
Die Wissenschaft muss und kann ihrer Vorreiterrolle gerecht werden, zukünftige Herausforderungen zu erkennen und Lösungswege aufzuzeigen, für natürliche Wirkstoffe in der Pflanzenmedizin, die Pflanze als Wirkstoffproduzent, neue Automatisierungstechnik, Bestandesüberwachung mittels Satellit, Intelligente Monitoring Systeme „Sprechende Pflanze“, Vertical Farming oder auch Gewächshausmodule für den Raum außerhalb der Erde, wie im Titelthema auf Seite 10. Zum Schluss müssen auch wir sagen können: „Houston, wir hatten ein Problem“ – und landen sicher wieder auf der Erde.
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