Vorstandssitzung der Fachgruppe Gemüsebau anlässlich der Fruit Logistica in Berlin
Das jüngste Pflanzenschutz- Monitoring gibt Verbrauchern und Erzeugern Sicherheit, dies betonten die Mitglieder des Vorstandes der Fachgruppe Gemüsebau anlässlich ihrer Sitzung am Anfang Februar 2010 in Berlin.
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Deutsches Gemüse ist sicher
Eine Reihe amtlicher und privatwirtschaftlicher Untersuchungen von Obst und Gemüse bescheinigen deutschem Obst und Gemüse eine gute und besondere Qualität. Gerade was Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (PSM) betrifft, wurde beim Verbraucherschutz erheblicher Fortschritt geleistet, stellte der Vorsitzende Gerhard Schulz fest.
BVL und Greenpeace
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat kürzlich im Zusammenhang mit der nationalen Berichterstattung Pflanzenschutzmittelrückstände bekannt gegeben, dass in Lebensmitteln immer weniger Rückstände von PSM festgestellt werden.
Dabei wurde betont, dass Lebensmittel deutscher Herkunft generell geringer belastet sind als ausländische Produkte.
Und das Bundesinstitut für Risikobewertung stellte in seinen toxikologischen Bewertungen keine akute Gesundheitsgefährdung durch Rückstände von PSM fest – entgegen den Veröffentlichungen von Greenpeace, so Schulz.
Lückenindikationen
Über den aktuellen Stand der Lückenindikationen im Gemüsebau informierte Prof. Dr. Bernd Böhmer, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Er stellte heraus, dass der Gemüsebau von allen Fachsparten die meisten Anwendungsgebiete aufweist. Durch gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten ist es gelungen, einen großen Teil der Lücken zu schließen. Neue Lücken ergeben sich durch den Wegfall von Genehmigungen oder Zulassungen.
Probleme treten aber nach wie vor bei fehlenden Herbiziden in bestimmten Freilandkulturen auf, beispielsweise bei der Bekämpfung von Unkräutern in Möhren und Feldsalat.
Die Vorstandsmitglieder sprachen sich dafür aus, die Anwendungsgebiete breiter festzulegen als bisher, indem zum Beispiel ähnliche Artengruppen zusammen gefasst werden.
Pflanzenschutz
Prof. Dr. Bernd Freier, Julius Kühn- Institut, Kleinmachnow informierte über den nationalen Aktionsplan Pflanzenschutz zur nachhaltigen Anwendung von PSM und dessen Umsetzung im Gemüsebau. So sind neben der erfolgreichen Neptun-Erhebung 2009 im Gemüsebau zum Behandlungsindex 27 Vergleichsbetriebe aus dem Gemüsebau involviert.
Ein wesentliches Ziel ist es, die EU-PSM-Statistikverordnung in Deutschland praxisgerecht umzusetzen. Sektorspezifische Leitlinien für den integrierten Pflanzenschutz werden vom Berufsstand in Kürze erarbeitet werden.
Hofladenurteil
Ein weiteres Thema war das Hofladenurteil III des Bundesfinanzhofes (BFH) vom 25. März 2009. Es betrifft das Ertragssteuerrecht und kann negative Folgen für Gemüsebaubetriebe haben. Dieses stellten die Mitglieder des Vorstandes der Bundesfachgruppe Gemüsebau unter der Leitung des Vorsitzenden Gerhard Schulz in Berlin übereinstimmend fest.
Das Bundesfinanzministerium hat das Urteil in einem BMF-Schreiben vom 18. Januar 2010 im Wesentlichen umgesetzt: Der Absatz ausschließlich eigener Erzeugnisse, zum Beispiel Jungpflanzen, ist als Vermarktung von Urproduktion weiterhin als land- und forstwirtschaftliche Tätigkeit einzustufen.
Auch zugekaufte Jungpflanzen, die im Rahmen der Urproduktion weiterkultiviert und dann verkauft werden, sind eigene Erzeugnisse. Werden aber neben eigenen Erzeugnissen auch zugekaufte Produkte abgesetzt, so kann dies zur Entstehung eines selbstständigen Gewerbebetriebes führen, der neben den landwirtschaftlichen Betrieb tritt, wenn der Nettoumsatz des Betriebs aus den zugekauften Produkten ein Drittel des Nettogesamtumsatzes oder 51.500 Euro im Wirtschaftsjahr nachhaltig übersteigt.
Die möglichen Auswirkungen beim Wegfall der landwirtschaftlichen Einstufung wären: Anstieg der Grundsteuer, Wegfall der grünen Nummernschilder, gewerbliche Überwachung der Ladenöffnungszeiten, Verlust der Stundung kommunaler Abgaben oder die Zwangsmitgliedschaft von Gewerbebetrieben in der IHK.
Die Betriebe müssen mit ihrem Steuerberater individuell prüfen, ob das Risiko Gewerblichkeit besteht und wie im Betrieb damit umzugehen ist!
Wintersaison
Bis Dezember letzten Jahres wurden aus Spanien 40% mehr Gemüse in die Europäische Union geliefert als in den Vorjahren. Der größte Anteil floss auf den deutschen Markt, was zu einem ruinösen Preisverfall führte. Weiter berichtete Schulz, dass die deutschen Discounter offensichtlich ihre Wachstumsgrenzen erreicht haben.
Eine Reihe amtlicher und privatwirtschaftlicher Untersuchungen von Obst und Gemüse bescheinigen deutschem Obst und Gemüse eine gute und besondere Qualität. Gerade was Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (PSM) betrifft, wurde beim Verbraucherschutz erheblicher Fortschritt geleistet, stellte der Vorsitzende Gerhard Schulz fest.
BVL und Greenpeace
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat kürzlich im Zusammenhang mit der nationalen Berichterstattung Pflanzenschutzmittelrückstände bekannt gegeben, dass in Lebensmitteln immer weniger Rückstände von PSM festgestellt werden.
Dabei wurde betont, dass Lebensmittel deutscher Herkunft generell geringer belastet sind als ausländische Produkte.
Und das Bundesinstitut für Risikobewertung stellte in seinen toxikologischen Bewertungen keine akute Gesundheitsgefährdung durch Rückstände von PSM fest – entgegen den Veröffentlichungen von Greenpeace, so Schulz.
Lückenindikationen
Über den aktuellen Stand der Lückenindikationen im Gemüsebau informierte Prof. Dr. Bernd Böhmer, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Er stellte heraus, dass der Gemüsebau von allen Fachsparten die meisten Anwendungsgebiete aufweist. Durch gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten ist es gelungen, einen großen Teil der Lücken zu schließen. Neue Lücken ergeben sich durch den Wegfall von Genehmigungen oder Zulassungen.
Probleme treten aber nach wie vor bei fehlenden Herbiziden in bestimmten Freilandkulturen auf, beispielsweise bei der Bekämpfung von Unkräutern in Möhren und Feldsalat.
Die Vorstandsmitglieder sprachen sich dafür aus, die Anwendungsgebiete breiter festzulegen als bisher, indem zum Beispiel ähnliche Artengruppen zusammen gefasst werden.
Pflanzenschutz
Prof. Dr. Bernd Freier, Julius Kühn- Institut, Kleinmachnow informierte über den nationalen Aktionsplan Pflanzenschutz zur nachhaltigen Anwendung von PSM und dessen Umsetzung im Gemüsebau. So sind neben der erfolgreichen Neptun-Erhebung 2009 im Gemüsebau zum Behandlungsindex 27 Vergleichsbetriebe aus dem Gemüsebau involviert.
Ein wesentliches Ziel ist es, die EU-PSM-Statistikverordnung in Deutschland praxisgerecht umzusetzen. Sektorspezifische Leitlinien für den integrierten Pflanzenschutz werden vom Berufsstand in Kürze erarbeitet werden.
Hofladenurteil
Ein weiteres Thema war das Hofladenurteil III des Bundesfinanzhofes (BFH) vom 25. März 2009. Es betrifft das Ertragssteuerrecht und kann negative Folgen für Gemüsebaubetriebe haben. Dieses stellten die Mitglieder des Vorstandes der Bundesfachgruppe Gemüsebau unter der Leitung des Vorsitzenden Gerhard Schulz in Berlin übereinstimmend fest.
Das Bundesfinanzministerium hat das Urteil in einem BMF-Schreiben vom 18. Januar 2010 im Wesentlichen umgesetzt: Der Absatz ausschließlich eigener Erzeugnisse, zum Beispiel Jungpflanzen, ist als Vermarktung von Urproduktion weiterhin als land- und forstwirtschaftliche Tätigkeit einzustufen.
Auch zugekaufte Jungpflanzen, die im Rahmen der Urproduktion weiterkultiviert und dann verkauft werden, sind eigene Erzeugnisse. Werden aber neben eigenen Erzeugnissen auch zugekaufte Produkte abgesetzt, so kann dies zur Entstehung eines selbstständigen Gewerbebetriebes führen, der neben den landwirtschaftlichen Betrieb tritt, wenn der Nettoumsatz des Betriebs aus den zugekauften Produkten ein Drittel des Nettogesamtumsatzes oder 51.500 Euro im Wirtschaftsjahr nachhaltig übersteigt.
Die möglichen Auswirkungen beim Wegfall der landwirtschaftlichen Einstufung wären: Anstieg der Grundsteuer, Wegfall der grünen Nummernschilder, gewerbliche Überwachung der Ladenöffnungszeiten, Verlust der Stundung kommunaler Abgaben oder die Zwangsmitgliedschaft von Gewerbebetrieben in der IHK.
Die Betriebe müssen mit ihrem Steuerberater individuell prüfen, ob das Risiko Gewerblichkeit besteht und wie im Betrieb damit umzugehen ist!
Wintersaison
Bis Dezember letzten Jahres wurden aus Spanien 40% mehr Gemüse in die Europäische Union geliefert als in den Vorjahren. Der größte Anteil floss auf den deutschen Markt, was zu einem ruinösen Preisverfall führte. Weiter berichtete Schulz, dass die deutschen Discounter offensichtlich ihre Wachstumsgrenzen erreicht haben.
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