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Bioland-Betrieb Ackerlei, Bruchköbel

Porree ernten und den Boden schonen

Dieses neue Raupenfahrzeug mit 125 PS 4-Zylinder-Iveco-Motor, gebaut von der belgischen Firma Lauwers wird von Thomas Zell, Bioland-Betrieb Ackerlei in Bruchköbel, Hessen, für die Ernte von Porree und – mit einem gesonderten Rodearm – zur Auslastung Wurzelgemüse wie Möhren, Petersilienwurzel, Steckrübe und Pastinake eingesetzt. „Bedenkt man, wie wir früher gearbeitet haben, dann ist dieser Ernter purer Luxus“, sagt Betriebsleiter Thomas Zell.
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Der neue Lauchvollernter
der belgischen Firma
Lauwers besteht aus einer
circa 5 m² großen Plattform
als Basisgerät auf bodenschonenden
Raupen. Der
Rodearm wird am Reihenende
seitlich umgeschwenkt.
Vier Großkisten werden mitgeführt.
Eine Person bedient
den Ernter. Nur der Reihensucher
arbeitet elektronisch.
Der neue Lauchvollernter der belgischen Firma Lauwers besteht aus einer circa 5 m² großen Plattform als Basisgerät auf bodenschonenden Raupen. Der Rodearm wird am Reihenende seitlich umgeschwenkt. Vier Großkisten werden mitgeführt. Eine Person bedient den Ernter. Nur der Reihensucher arbeitet elektronisch.
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Das Gerät alleine bringt rund 10.000 kg Gewicht – mit Zuladung maximal 14.000 kg – auf den Boden, allerdings bei 5 m² Aufstandsfläche. Diese Technik verringert den Bodendruck auf 250 bis 300 g/cm², das ist nur der zehnte Teil des Drucks, den ein Schlepper auf den Boden bringen würde. Schmieren des Bodens durch Schlupf fällt weg, es bleiben mehr Luft gefüllte Poren im Boden übrig. Den früheren Vollernter hat Thomas Zell deshalb „in die Ecke gestellt“. Mit dem alten Gerät konnte häufig je nach Witterung in der rauhen hessischen Wetterau zwei Wochen nicht geerntet werden. Dann war der Bioland-Betrieb schlicht „nicht lieferfähig“, und das ist schlecht.
Die neue Maschine funktioniert mit folgendem Trick: Sie wird in die erste Pflanzenreihe eingeschwenkt und fährt nur hinund her. Am Reihenende bewegt sich dann nur noch mit geringfügigen seitlichen Lenkbewegungen, die wie der Reihensucher einzig elektronisch gesteuert werden. Ansonsten werden die Funktionen hydraulisch geregelt. Ist das Gerät am Reihenende angekommen, wird an dem über eine Kette drehbaren Gelenk der Rodearm einfach umgeschwenkt. Per Raufriemen wird das Erntegut jeweils zu einem von zwei Abnahmetischen gefördert.
Die einzige erforderliche Arbeits- und Bedienkraft nimmt Porrée oder Wurzelgemüse vom Band und stellt den Porree senkrecht in die mitgeführten Fotos: Hormes Großkisten, zwei zu jeder Seite. Je zwei seitlich schräg angestellten Kisten stehen auf parallelogrammgeführten Plattform, eine Edel-Ausführung. Damit können die Kisten bei senkrecht eingestelltem Porrée möglichst hoch angestellt werden. Sie sind auch abzusenken kann, um zum Beispiel die in Belgien üblichen 1,60 m breiten Kisten zu verwenden. Mit zwei unterschiedlichen Rodearmen – eine hohe Anforderung für den Hersteller – kommt eine sechsstellige Investition zusammen. Vorher hat Zell ohne Putzanlage sicher 1.200 Akh/ha aufwenden müssen. Heute erntet er mit 550 bis 600 Akh/ha, jedoch mit einer gebrauchten Putzanlage. In vier Stunden rodet Thomas Zell oder eine seiner Arbeitskräfte auf schwerem Feld vier Reihen Porrée. Der Boden ist danach fast völlig unbeeinträchtigt.
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