Pfalzmarkt nimmt Kurs auf ganzjähriges Angebot
Dürre und Trockenheit konnten den Pfalzmarkt in Mutterstadt 2018 nicht davon abhalten, die hochgesteckten Ziele einzuhalten. 230.000 t Obst und Gemüse gingen in die Vermarktung und erzielten einen Umsatz von 147 Mio. Euro. Bei gleicher Menge peilen die Verantwortlichen 2019 einen Umsatz von 150 Mio. Euro an. Damit nicht genug. Der Neubau nimmt Formen an, der Markt übernimmt immer mehr die Logistik, eine neue Firma beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit. Die Nachfrage nach Gewächshausgemüse wie Tomaten und Paprika aus der Pfalz lässt zudem Planungen für den Bau von Gewächshausanlagen konkreter werden. Zudem streckt der Pfalzmarkt seine Fühler aus, um ganzjährig Gemüse anzubieten. Dies erklärten die beiden Vorstände des Markts, Reinhard Oerther und Hans-Jörg Friedrich, bei einem Pressegespräch am Firmensitz.
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Der Start in die Saison 2019 mit Bundzwiebeln und Radieschen sei gelungen, so eine erste Bilanz. Die ersten Hagelschäden hätten sich bei Kopfsalat gezeigt. Die Spargelsaison laufe und die ersten Erdbeeren aus der Pfalz seien auf dem Markt.
Konstante Anbaufläche
Die 200 für den Pfalzmarkt aktiven Gemüsebauer bewirtschaften konstant 15.000 ha Fläche, mittlerweile Flächen auf beiden Seiten des Rheins. Der größte Teil der Flächen kann beregnet werden - der Schlüssel für den Erfolg auch in Trockenjahren wie 2018. Allerdings mussten die Gemüsebauern etwa doppelt so viel bewässern als im Durchschnitt der Jahre zuvor.
Die Zahl der Anbauer geht weiter zurück. Die Prognose des Vorstands für 2030: „Vielleicht noch 100 Produzenten bleiben übrig."
Es wird investiert
Investitionen des Markts gehen in die Erweiterung des Standorts. Man hofft auf den Baubeginn der neuen, 33.000 Quadratmeter großen Lagerhalle im Herbst 2019.
Investiert wird zudem in eine eigene Lkw-Flotte, um Abhängigkeiten von Speditionen zu verringern und zuverlässiger liefern zu können. Dazu hat die Pfälzer Genossenschaft die Pfalzmarkt Logistik und Dienstleistungs GmbH gegründet. Zur Dienstleistung soll in Zukunft gehören, dass der Pfalzmarkt außerhalb der eigenen Liefersaison Ware aus dem Ausland und aus Übersee besorgt, um ganzjährig den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) beliefern zu können.
Als weitere eigene Gesellschaft des Pfalzmarkt stellten die Vorstände die Nachhaltige Pfalz GmbH vor. In einem Projekt geht es darum, Putzreste, nicht verwertbares Gemüse und Ernterückstände nicht mehr auf dem Acker zu lassen. Aus den pflanzlichen Resten solle ein Brei hergestellt wird, der an Fliegenlarven verfüttert wird. Kurz vor dem Verpuppen werden die Maden als proteinreicher Bestandteil dem Futter für Hunde und Schweine beigemischt. Die Gemüsebauern können nach Abfuhr der organischen Reststoffe besser den Nitratgehalt im Boden beurteilen und punktgenauer düngen.
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