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Studie aus der Schweiz

Raubmilbe gegen die Tomatenrostmilbe

Eine aktuelle Studie aus der Schweiz offenbart das Potenzial einer innovativen Biokontroll-Strategie gegen die Tomatenrostmilbe. Der Einsatz von Raubmilben verspricht dabei vielversprechende Ergebnisse.

von Agroscope erschienen am 29.07.2024
Aktuelle Forschungsarbeiten haben die mögliche Wirksamkeit einer neuen Raubmilbe bei der Bekämpfung der Tomatenrostmilbe aufgezeigt. © Julia Appel
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Tomatenproduzenten stehen vor vielen Herausforderungen. Eine davon ist die Bekämpfung der Tomatenrostmilbe, eine durch die Milbe Aculops lycopersici verursachte Erkrankung, die zu erheblichen Ernteverlusten führt. Die befallenen Pflanzen verfärben sich braun und vertrocknen. Bei starkem Befall können auch die Früchte betroffen sein, die sich ebenfalls braun verfärben und verkorken.

Nachhaltige Bekämpfungsmethode gegen die Tomatenrostmilbe

Die Bekämpfung der Milbe erfolgt ausschließlich mithilfe von chemisch-synthetischen Mitteln. Der Einsatz von Schwefel ist wirksam. Pflanzenschutzmittel sind aber im Öko-Landbau keine zugelassen. Es fehlt daher eine wirksame biologische Bekämpfungsmethode, insbesondere weil die Trichome der Tomatenpflanzen die Milben schützen und die Wirksamkeit der bisher bekannten natürlichen Gegenspieler behindern.

Präventive Biokontrolle mit viel Potenzial

Aktuelle Forschungsarbeiten haben die mögliche Wirksamkeit einer neuen Raubmilbe bei der Bekämpfung der Tomatenrostmilbe aufgezeigt. Raubmilben sind gut an ihre Beute angepasst und könnten im Rahmen einer Biokontroll-Strategie eine entscheidende Rolle bei der Regulierung von Schadmilbenpopulationen spielen.

Die Milbe Pronematus ubiquitus ist eine dieser Raubmilben. Sie wurde in den Jahren 2022 und 2023 bei Agroscope (in der Schweiz) im Tomatenanbau mit der Behandlung mit Schwefel verglichen.

Die Ergebnisse des Versuchs mit Pronematus ubiquitus zeigten eine deutliche Verringerung der Populationen der Schädlinge (- 98 %) im Vergleich zur Kontrolle ohne Behandlung. Gegen Ende des Versuchs nahmen auch die Raubmilben-Populationen ab, was vermutlich auf die ungünstigen Umweltbedingungen zurückzuführen war und zu einem erneuten Befall durch Schadmilben und zu Schäden an den Kulturen führte. Die Schwefelbehandlung konnte zwar den Befall des Schädlings stoppen, seine Population blieb jedoch weiterhin hoch. Die Resultate zeigen die Bedeutung von mehreren gleichzeitig eingesetzten vorbeugenden Maßnahmen, wie zum Beispiel die Biokontrolle mit „P. ubiquitus“. Dieser präventive Ansatz bietet eine effektive und umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Pflanzenschutzbehandlungen.

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