
Zulassungsentzug beunruhigt Branche in Dänemark
Die dänische Umweltschutzbehörde verbietet 23 Pflanzenschutzmittel und sorgt damit für Besorgnis bei den betroffenen Landwirten.
von Bundesfachgruppe Gemüsebau erschienen am 16.07.2025Die Behörde hatte am 7. Juli 2025 darüber informiert, die Zulassungen zu widerrufen. Dies betrifft Produkte mit den Wirkstoffen Fluazinam, Fluopyram, Diflufenican, Mefentrifluconazol und Tau-Fluvalinat sowie Flonicamid, die allesamt zur Gruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) gehören. Neun der Produkte sind aktuell in Dänemark auf dem Markt, mehrere davon sind ebenfalls in Deutschland zugelassen. Für die Mittel gelten nun in Dänemark Aufbrauchfristen von sechs beziehungsweise 15 Monaten.
Das Amt begründet den Widerruf der Zulassung damit, dass die Wirkstoffe zu Trifluoressigsäure (TFA) zerfallen; der Metabolit wird den Ewigkeitschemikalien zugerechnet und kann sich im Grundwasser anreichern. Die Entscheidung basiere auf einer gründlichen Bewertung neuer Erkenntnisse des Geologischen Dienstes für Dänemark und Grönland (GEUS) und sei als Maßnahme zum Grundwasserschutz zu verstehen.
Laut dem dänischen Fachverband der Land- & Ernährungswirtschaft (L&F) hat der Zulassungsentzug „erhebliche negative Folgen für den Kartoffelanbau, die Pflanzen- und Saatgutproduktion sowie den Rübenanbau“. Es bringe die Branche in eine „sehr schwierige Lage“. Vor allem gerate die Kartoffelstärkeproduktion im Land in Bedrängnis. Im aktuellen deutschen Koalitionsvertrag steht zu dem Thema, dass hier ein Totalverbot ganzer chemischer Stoffgruppen wie PFAS abgelehnt wird. Forschung und Entwicklung von Alternativstoffen sollen wiederum forciert werden. Wo der Einsatz von gleichwertigen Alternativen möglich ist, sollen PFAS zeitnah ersetzt werden, so das Regierungsversprechen.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.