Sensortechnik unterstützt die Düngung
Gute Sensortechnik erleichtert, die Vorgaben der Düngeverordnung (DüV) zu realisieren. Der Messspaten von Stenon ermöglichte in dem Förderprojekt FarmLab zwar gute bis exzellente Bestimmung der Bodenwassergehalte, jedoch keine ausreichende Genauigkeit, um teilflächenspezifische Unterschiede bezüglich der Stickstoff-Bestimmung adäquat darzustellen, berichtete Dr. André Sradnick, Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) Großbeeren, auf dem Brandenburger Freilandgemüsebautag Ende Januar 2022.
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Im Vergleich zur konventionellen Bodenbeprobung mit einem viel tiefer eindringenden und damit ein größeres Volumen abdeckenden Bohrstock sind mit dem Stenon-Spaten deutlich mehr Einstiche erforderlich, etwa 50 pro Schlag.
Das von MMM Tech Support, Berlin, und dem IGZ Großbeeren als wissenschaftlicher Partner gemeinsam bearbeitete Forschungsprojekt NutriLab II dient der schnellen Nährstoffanalyse von Pflanzen im Feld. Das System besteht aus einer WebApp zur automatischen Interpretation der Messwerte in Abhängigkeit von Pflanzenart und Entwicklungsstadium sowie aus geeigneter Analysetechnik für den Gehalt an den Nährstoffe Nitrat und Kali sowie dem pH-Wert.
„Geeignete Messtermine sind vor einer geplanten Kopfdüngung oder bei Unklarheit, ob beispielsweise ein N-Mangel vorliegt“, erklärte Katia Heistermann, IGZ Großbeeren. Etwa 30 bis 50 Pflanzen pro Schlag sollten für aussagekräftige Daten jeweils vormittags, jedoch nicht nach Niederschlags-, Bewässerungs- oder Düngeereignissen beprobt werden. Im Laufe des Projekts wurde für Spargel und weitere Gemüsekulturen ermittelt, welche Pflanzenteile sich am besten für die Presssaft-Analyse mit den kleinen Handmessgeräten mit ionenselektiven Sensoren eignen. Aus diesen ermittelten Daten und aus Literaturangaben steht eine breite Datenbasis mit Optimalwerten zur Verfügung, um die aktuellen Messergebnisse zu bewerten.
Die cloudbasierte NutriLab WebApp ist systemoffen. Sie verwaltet die Nutzerdaten und optimiert die Düngestrategie des Anwenders, indem sie die gewonnenen Messwerte mittels einer hinterlegten Datenbank, die optimale Nährstoffgehaltsbereiche im Presssaft von Pflanzenorganen für die wichtigsten Kulturpflanzenarten in deren Entwicklungsstadien enthält, selbstständig interpretiert. Die Software bewertet also die aktuelle Nährstoffversorgung in der Pflanze.
Mit Hilfe von pflanzenbaulichen Versuchen am IGZ wird diese Datenbank weiter verbessert und erweitert. Weiterhin wurden Optimalbereiche und das Konzept validiert, auch über eine Datenakquise auf Flächen von Produktionsbetrieben.
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