Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Kommentar

Beachtenswert Neues im Gemüsebau

Jeder, der aufmerksam das aktuelle Geschehen in Landwirtschaft und Gartenbau verfolgt, stellt fest, dass der Strukturwandel im Gemüsebau sich unvermindert fortsetzt. Die Zahl der Betriebe sinkt. Weniger Unternehmen erzeugen Gemüse auf größeren Flächen.

Veröffentlicht am
Dieser Artikel ist in der erschienen.
PDF herunterladen
Artikel teilen:

Einige Betriebe gehen den Weg der Spezialisierung auf bestimmte Gemüsearten und Produktionsverfahren. Wieder andere setzen auf Vielfalt und/oder Größe. Durchgängig bei allen Erzeugern nimmt die Professionalität ihres Tuns zu.

Risiken und Chancen liegen bei vielen Gemüsebauunternehmen heute viel enger zusammen als noch vor einem Vierteljahrhundert. Dieser Umstand ist nicht nur eine Folge der zunehmenden Spezialisierung, er wird forciert durch den schleichenden Klimawandel und den parallel verlaufenden „Strukturwandel“ in der Vermarktung und bei den Vertriebswegen. In diesem Zeitraum eines Vierteljahrhunderts etwa gab es einige beachtenswerte Veränderungen im Gemüsebau. Die Anzahl der Gemüsebaubetriebe hat sich in diesem Zeitraum nahezu halbiert. Die Gemüseanbaufläche ist jedoch um über 40% auf heute 116.000 ha gestiegen. Gleichzeitig nahm der Verbrauch in der Bevölkerung lediglich um circa 20% zu. Diese drei Kennzahlen machen deutlich, das zwar zum einen die Betriebe ständig „unter Druck stehen“ stehen, viele aber auch ihre Möglichkeiten nutzen konnten. Das zeigt sich auch im Anbau unter Glas. Seit Jahren fließt zunehmendes Investitionskapital in neue Gewächshausanlagen bei der Reichenau, im Knoblauchsland, Papenburg oder auch im Rheinland. Besonders der heimische Anbau von Fruchtgemüsearten wie Tomate,Gurke und Paprika befindet sich im Aufwind und ist beim Verbraucher sehr beliebt.

Sie, lieber Leser, genießen als heimischer Gemüseerzeuger bei den Verbrauchern großes Vertrauen. Ihr Gesicht und Ihr Name sind den deutschen Verbrauchern wichtig. Als Gemüsegärtner und Gemüseproduzent stehen Sie für die Qualität und Frische Ihrer Erzeugnisse. Dieses hohe Gut muss permanent gepflegt werden und auf hohem Niveau erhalten bleiben. Daran müssen wir alle gemeinsam und ständig arbeiten.

Dazu gehört selbstverständlich, dass wir den kontrollierten Integrierten Anbau als umweltschonendes Produktionsverfahren ständig weiter entwickeln müssen. Wachsende Umwelteffizienz und Nachhaltigkeit in allen Belangen stehen weiterhin im Fokus. Die Bundesfachgruppe Gemüsebau hat hierzu zahlreiche Vorlagen entwickelt und veröffentlicht (Richtlinen, Verbraucherflyer etc.). Wir arbeiten gerade an einer neuen Internetseite, die voraussichtlich ab September zur Verfügung stehen wird und einige Beiträge für Sie bereithält. Sie können online zur Verfügung stehende pdf-Dateien für Ihren Betrieb als Download nutzen. Selbstverständlich können Sie dann auch Ihre Internetseite mit unserer verlinken. So profitieren beide davon. Schauen Sie unter: www.gemuesebau.org

Zur diesjährigen Herbsttagung in Heidelberg werden wir ein weiteres Papier zur Abstimmung vorlegen. Es ist die sektorspezifische Leitlinie zum Integrierten Pflanzenschutz im Obst- und Gemüsebau. Sie ist ein Teil des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP). Wir werden aber auch nicht müde, auf eine wichtige im NAP festgeschriebene Zielquote immer wieder hinzuweisen. Sie lautet: „In 80% aller relevanten Anwendungsgebiete müssen mindestens drei Wirkstoffgruppen bis zum Jahre 2023 zur Verfügung stehen“. Hiervon sind wir noch weit entfernt. Wir erwarten von der Bundesregierung und natürlich von den involvierten Bundesbehörden, dass dieses Ziel konsequent verfolgt wird.

„Online-Handel mit Frischgemüse“ wird das Leitthema der 52. Herbsttagung in Heidelberg lauten. Namhafte Referenten werden aus verschiedenen Perspektiven das Machbare und Innovative vorstellen und wie immer wollen wir es auch gemeinsam diskutieren. Darauf freuen wir uns ganz besonders! Vorgestellt werden auf dieser Veranstaltung auch die gartenbaulichen Siedlungsprojekte in Baden-Württemberg. Das Detailprogramm der 52. Herbsttagung 2017 und mehr finden Sie in dieser Ausgabe unter der Rubrik „Bundesfachgruppe Gemüsebau“.

Mehr zum Thema: