Gehen dem Gartenbau die Fach- und Führungskräfte aus?
Immer weniger junge Menschen zwischen 16 und 19 Jahren stehen als Schulabgänger dem Lehrstellenmarkt zur Verfügung. Seit 2005 geht ihre Zahl kontinuierlich zurück. Dieser als Teil des „demographischen Wandels“ beschriebene Prozess wird sich noch weiter verschärfen.
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Bekanntlich ist dieser „Absturz“ der Auszubildendenzahlen in Ostdeutschland besonders gravierend und führt dazu, dass viele Unternehmen keine Auszubildenden mehr finden und somit Lehrstellen unbesetzt bleiben. Zum Teil ziehen sich Unternehmen sogar ganz aus der Ausbildung zurück und überlassen Bildungsträgern das Feld.
Für die duale Berufsausbildung kommt verschärfend hinzu, dass der allgemeine Trend zum Studium ungebrochen anhält. Wie Statistiken belegen, haben 2011 über 150.000 Jugendliche mehr ein Studium begonnen als noch 2005. Das bedeutet einen Anstieg um rund 45 %.
Unternehmen aller Branchen müssen sich mit drastisch schrumpfenden Zahlen an Lehrstellenbewerbern auseinandersetzen.
Zudem fehlt vielen Bewerbern die nötige Ausbildungsreife. Dies erhöht in Betrieben und Berufsschulen den Ausbildungs- und Betreuungsaufwand. Mehr Maßnahmen zur Förderung erforderlicher Schlüsselqualifikationen und zur Unterstützung der Berufsorientierung werden unerlässlich sein.
Der Gartenbau befindet sich auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in einem verstärkten Wettbewerb mit über dreihundert anderen Berufen, die alle gezwungen sind, Anstrengungen zu unternehmen, um junge Menschen für eine Berufsausbildung zu gewinnen.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich Jugendliche nach wie vor nur für wenige (Mode)-Berufe interessieren. Das sind mit großer Mehrheit Berufe wie Einzelhandelskaufmann/ -frau, Kraftfahrzeugmechatroniker oder Industriekaufmann/ -frau. Beeinflusst wird diese Berufswahl auch durch die schulische Vorbildung. So konzentrieren sich Jugendliche, mit Hochschulzugangsberechtigung vorrangig auf Berufe in Industrie, Handel und Bankwesen. Realschulabsolventen und Hauptschüler interessieren sich am häufigsten für eine Berufsausbildung im kaufmännischen oder im Bereich Kraftfahrzeuge (Kfz). Bei Mädchen steht nach wie vor der Beruf Friseurin hoch im Kurs.
Vor diesem Hintergrund wird es also in Landwirtschaft und Gartenbau und somit auch im Gemüsebau erforderlich sein, erhebliche Anstrengungen zu unternehmen, um in Zukunft den notwendigen Bestand an Fachkräften in den Unternehmen sichern zu können.
Vorausschauenden Gemüsegärtnern ist natürlich die Bedeutung von qualifizierten Fach- und Führungskräften für den dauerhaften Erfolg ihres Unternehmens bewusst. Sie sind es auch, die sich nicht nur für eine umfassende berufliche Qualifizierung ihrer Kinder als mögliche Betriebsnachfolger einsetzen, sondern die Funktion als Ausbildungsbetrieb als festen Bestandteil ihrer Personalplanung verankert haben. Im Titelthema dieser Ausgabe ab Seite 10 schildern Betriebsleiter ihre persönliche Meinung zur Ausbildung.
Zur Gewinnung arbeitsmarktfähiger Fachkräfte im Gemüsebau lassen sich auch andere (neue) Wege gehen. So sollten mehr Anstrengungen unternommen werden, um Jugendliche mit Migrationshintergrund gezielter anzusprechen. Auch das Potenzial der an- und ungelernten Kräfte, die schon in den Betrieben tätig sind, könnten durch gezielte Bildungsangebote nachqualifiziert werden. Dies wäre eine interessante und vielleicht auch lohnende Aufgabe für einige unserer Bildungseinrichtungen.
Die Politik setzt weitere Hoffnungen in das neue Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz mit dessen Hilfe ein Anspruch auf Feststellung und Anerkennung der im Ausland erworbenen Qualifikationen geschaffen wurde. Ob sich damit der Fachkräftemangel im Gemüsebau mildern lässt, bleibt abzuwarten. Im Rahmen der Anerkennungsverfahren werden aber sicher für einen Teil der ausländischen Antragsteller Nachqualifizierungen erforderlich, die Einzelnen entsprechende Beschäftigungschancen eröffnen. Bereits diskutiert, aber nicht umgesetzt ist der Gedanke, arbeitslose Jugendliche aus anderen europäischen Ländern in Deutschland aufzunehmen und sie in unseren Betrieben auszubilden. Wer weiß, wann dafür bestehende Hürden abgebaut und praxisgerechte Lösungen möglich werden.
Für die duale Berufsausbildung kommt verschärfend hinzu, dass der allgemeine Trend zum Studium ungebrochen anhält. Wie Statistiken belegen, haben 2011 über 150.000 Jugendliche mehr ein Studium begonnen als noch 2005. Das bedeutet einen Anstieg um rund 45 %.
Unternehmen aller Branchen müssen sich mit drastisch schrumpfenden Zahlen an Lehrstellenbewerbern auseinandersetzen.
Zudem fehlt vielen Bewerbern die nötige Ausbildungsreife. Dies erhöht in Betrieben und Berufsschulen den Ausbildungs- und Betreuungsaufwand. Mehr Maßnahmen zur Förderung erforderlicher Schlüsselqualifikationen und zur Unterstützung der Berufsorientierung werden unerlässlich sein.
Der Gartenbau befindet sich auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in einem verstärkten Wettbewerb mit über dreihundert anderen Berufen, die alle gezwungen sind, Anstrengungen zu unternehmen, um junge Menschen für eine Berufsausbildung zu gewinnen.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich Jugendliche nach wie vor nur für wenige (Mode)-Berufe interessieren. Das sind mit großer Mehrheit Berufe wie Einzelhandelskaufmann/ -frau, Kraftfahrzeugmechatroniker oder Industriekaufmann/ -frau. Beeinflusst wird diese Berufswahl auch durch die schulische Vorbildung. So konzentrieren sich Jugendliche, mit Hochschulzugangsberechtigung vorrangig auf Berufe in Industrie, Handel und Bankwesen. Realschulabsolventen und Hauptschüler interessieren sich am häufigsten für eine Berufsausbildung im kaufmännischen oder im Bereich Kraftfahrzeuge (Kfz). Bei Mädchen steht nach wie vor der Beruf Friseurin hoch im Kurs.
Vor diesem Hintergrund wird es also in Landwirtschaft und Gartenbau und somit auch im Gemüsebau erforderlich sein, erhebliche Anstrengungen zu unternehmen, um in Zukunft den notwendigen Bestand an Fachkräften in den Unternehmen sichern zu können.
Vorausschauenden Gemüsegärtnern ist natürlich die Bedeutung von qualifizierten Fach- und Führungskräften für den dauerhaften Erfolg ihres Unternehmens bewusst. Sie sind es auch, die sich nicht nur für eine umfassende berufliche Qualifizierung ihrer Kinder als mögliche Betriebsnachfolger einsetzen, sondern die Funktion als Ausbildungsbetrieb als festen Bestandteil ihrer Personalplanung verankert haben. Im Titelthema dieser Ausgabe ab Seite 10 schildern Betriebsleiter ihre persönliche Meinung zur Ausbildung.
Zur Gewinnung arbeitsmarktfähiger Fachkräfte im Gemüsebau lassen sich auch andere (neue) Wege gehen. So sollten mehr Anstrengungen unternommen werden, um Jugendliche mit Migrationshintergrund gezielter anzusprechen. Auch das Potenzial der an- und ungelernten Kräfte, die schon in den Betrieben tätig sind, könnten durch gezielte Bildungsangebote nachqualifiziert werden. Dies wäre eine interessante und vielleicht auch lohnende Aufgabe für einige unserer Bildungseinrichtungen.
Die Politik setzt weitere Hoffnungen in das neue Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz mit dessen Hilfe ein Anspruch auf Feststellung und Anerkennung der im Ausland erworbenen Qualifikationen geschaffen wurde. Ob sich damit der Fachkräftemangel im Gemüsebau mildern lässt, bleibt abzuwarten. Im Rahmen der Anerkennungsverfahren werden aber sicher für einen Teil der ausländischen Antragsteller Nachqualifizierungen erforderlich, die Einzelnen entsprechende Beschäftigungschancen eröffnen. Bereits diskutiert, aber nicht umgesetzt ist der Gedanke, arbeitslose Jugendliche aus anderen europäischen Ländern in Deutschland aufzunehmen und sie in unseren Betrieben auszubilden. Wer weiß, wann dafür bestehende Hürden abgebaut und praxisgerechte Lösungen möglich werden.
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