Klimawandel – Warnung oder Entwarnung?
Der Klimawandel beschäftigt alle. Vielen ist er aber auch schon aus dem Sinn. Er ist zum Schlagwort geworden und muss für vieles herhalten. Es gibt Forschung dazu, und zahlreiche Vorträge werden immer wieder gehalten. Ein Wirrwarr von Datensätzen schreckt hier die Massen auf und sorgt anderswo für ihre Beruhigung.
- Veröffentlicht am
Was ist wirklich dran am Klimawandel? Das fragen sich viele. Franz-Josef Löpmeier, Deutscher Wetterdienst (DWD), Braunschweig, gab am Spargeltag in Sachsen-Anhalt (k)eine Antwort. „Gefühlt“ haben die Niederschläge im Sommer ab- und die Starkniederschläge zugenommen. Wassersparen ist wichtig. Der Klimawandel erhöht die Dürregefahr, Wasser wird noch knapper, und Unwetter werden zunehmen, ist immer wieder in den Medien zu lesen.
Expertenaussagen wie „Starkniederschläge nahmen nicht zu“, „die Anzahl der Hagel- Tage stieg nicht“ und „Stürme nahmen nicht zu“ lösen Erstaunen und Misstrauen aus, beruhigen aber auch wieder.
Das Problem an der Sache: Einzelne Forschergruppen zum Beispiel in den einzelnen Bundesländern arbeiten mit unterschiedlichen Klimamodellergebnissen.
Legt man die 22 Prognosen in einer Grafik übereinander, wird deutlich, wie unterschiedlich die Zukunft tatsächlich aussehen kann. Oder ist die Zukunft das rechnerische Mittel aus den 22 Einzeldatensätzen?
Wie man es dreht, für jeden ist eine Antwort dabei, könnte man fast meinen. Die Interessen sind unterschiedlich. So hat beispielsweise eine Hagelversicherung andere Interessen als der Versicherungsnehmer oder Politiker oder auch nur der Privatmensch, der, je nach Veranlagung, eine Entwarnung möchte oder einen Anreiz, etwas Sinnvolles für die Klima-Zukunft zu tun. Vieles ist möglich, je nach gewähltem Szenario oder Prognosemodell.
Mit einer Betrachtung aller 22 Klimamodelle zusammen wagte der Wetterspezialist Löpmeier folgende Aussagen: Die Vegetationszeiten verlängern sich oder beginnen früher. Für die Landwirtschaft ist das überwiegend positiv. Aber die Unsicherheiten bezüglich möglicher Früh- und Spätfröste reduzieren diese Vorteile wieder.
Eine kürzere Bodenfrostdauer und geringere Bodenfrosttiefen verringern den Effekt des Entgegenwirkens von Bodenverdichtungen. Für einige Pflanzenarten könnte die nicht mehr ausreichende Vernalisation ein Problem werden. Unterschiedliche Aussagen zum Wasserhaushalt machen die Prognosen für die Landwirtschaft unsicher. Möglicherweise muss wegen vermehrter Niederschläge im Winter die Drainage mehr Beachtung finden.
Die Erhöhung der CO2-Konzentration ist ein Verursacher des Klimawandels. Wie Versuche zeigten, verdunsten Pflanzen bei erhöhter CO2-Konzentration weniger und verbrauchen weniger Wasser. Eine beruhigende Aussage für die einen, eine Verwirrung für die anderen.
Züchtungsaktivitäten mit dem Ziel Sorten zu züchten, die weniger Wasser benötigen, sind in jedem Fall sinnvoll, denn Wasser war schon immer ein Problem.
Man darf nicht den Fehler machen, bei der Planung der Folgejahre nur ein Extremjahr aus der Vergangenheit zu Grunde zu legen, war ein abschließender Tipp des Wetterexperten. Die größte Umstellung der Landwirtschaft ist ohnehin der großflächige Einstieg in Solar- und Bio-Energie mit weitreichenden Folgen.
Tatsache ist, dass keiner wirklich weiß, wie die Zukunft aussehen wird. Klar ist, dass langfristig wohl alle Produktionsfaktoren im Preis steigen werden, auch unabhängig vom Klimawandel. Wasser sparen ist auch unter anderen Gesichtspunkten wichtig, und es geht auch darum, den steigenden Kosten entgegenzutreten. Das kann eigentlich nur durch neue Technik und verbesserte Effizienz gelingen. Dazu gehören feiner abgestimmte Regelungsmechanismen ebenso wie der effizientere Umgang mit dem Faktor Arbeit, auch der des Unternehmers selbst, um fit zu bleiben.
Einen schönen Winter mit Schnee und Eis für die Wintersportler, warmen Temperaturen für die Gewächshaus-Produzenten, eben für jeden das passende Klima ... wünscht
Dr. Gisela Fischer-Klüver
Expertenaussagen wie „Starkniederschläge nahmen nicht zu“, „die Anzahl der Hagel- Tage stieg nicht“ und „Stürme nahmen nicht zu“ lösen Erstaunen und Misstrauen aus, beruhigen aber auch wieder.
Das Problem an der Sache: Einzelne Forschergruppen zum Beispiel in den einzelnen Bundesländern arbeiten mit unterschiedlichen Klimamodellergebnissen.
Legt man die 22 Prognosen in einer Grafik übereinander, wird deutlich, wie unterschiedlich die Zukunft tatsächlich aussehen kann. Oder ist die Zukunft das rechnerische Mittel aus den 22 Einzeldatensätzen?
Wie man es dreht, für jeden ist eine Antwort dabei, könnte man fast meinen. Die Interessen sind unterschiedlich. So hat beispielsweise eine Hagelversicherung andere Interessen als der Versicherungsnehmer oder Politiker oder auch nur der Privatmensch, der, je nach Veranlagung, eine Entwarnung möchte oder einen Anreiz, etwas Sinnvolles für die Klima-Zukunft zu tun. Vieles ist möglich, je nach gewähltem Szenario oder Prognosemodell.
Mit einer Betrachtung aller 22 Klimamodelle zusammen wagte der Wetterspezialist Löpmeier folgende Aussagen: Die Vegetationszeiten verlängern sich oder beginnen früher. Für die Landwirtschaft ist das überwiegend positiv. Aber die Unsicherheiten bezüglich möglicher Früh- und Spätfröste reduzieren diese Vorteile wieder.
Eine kürzere Bodenfrostdauer und geringere Bodenfrosttiefen verringern den Effekt des Entgegenwirkens von Bodenverdichtungen. Für einige Pflanzenarten könnte die nicht mehr ausreichende Vernalisation ein Problem werden. Unterschiedliche Aussagen zum Wasserhaushalt machen die Prognosen für die Landwirtschaft unsicher. Möglicherweise muss wegen vermehrter Niederschläge im Winter die Drainage mehr Beachtung finden.
Die Erhöhung der CO2-Konzentration ist ein Verursacher des Klimawandels. Wie Versuche zeigten, verdunsten Pflanzen bei erhöhter CO2-Konzentration weniger und verbrauchen weniger Wasser. Eine beruhigende Aussage für die einen, eine Verwirrung für die anderen.
Züchtungsaktivitäten mit dem Ziel Sorten zu züchten, die weniger Wasser benötigen, sind in jedem Fall sinnvoll, denn Wasser war schon immer ein Problem.
Man darf nicht den Fehler machen, bei der Planung der Folgejahre nur ein Extremjahr aus der Vergangenheit zu Grunde zu legen, war ein abschließender Tipp des Wetterexperten. Die größte Umstellung der Landwirtschaft ist ohnehin der großflächige Einstieg in Solar- und Bio-Energie mit weitreichenden Folgen.
Tatsache ist, dass keiner wirklich weiß, wie die Zukunft aussehen wird. Klar ist, dass langfristig wohl alle Produktionsfaktoren im Preis steigen werden, auch unabhängig vom Klimawandel. Wasser sparen ist auch unter anderen Gesichtspunkten wichtig, und es geht auch darum, den steigenden Kosten entgegenzutreten. Das kann eigentlich nur durch neue Technik und verbesserte Effizienz gelingen. Dazu gehören feiner abgestimmte Regelungsmechanismen ebenso wie der effizientere Umgang mit dem Faktor Arbeit, auch der des Unternehmers selbst, um fit zu bleiben.
Einen schönen Winter mit Schnee und Eis für die Wintersportler, warmen Temperaturen für die Gewächshaus-Produzenten, eben für jeden das passende Klima ... wünscht
Dr. Gisela Fischer-Klüver
Mehr zum Thema:
Barrierefreiheit Menü
Hier können Sie Ihre Einstellungen anpassen:
Schriftgröße
Normal
Kontrast