Resolution: Versicherungssteuerlast der Mehrgefahrenversicherung senken
„Deutscher Gemüsebau - Zukunft schaffen!“ Unter diesem Motto stand die 44. Herbsttagung des deutschen Gemüsebaus, die vom 18. bis 21. November in Papenburg unter der Leitung des Fachgruppen- Vorsitzenden Gerhard Schulz stattfand.
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Trotz schwieriger Marktlage in diesem Jahr seien auch positive Signale zu verzeichnen gewesen, betonte er. Und weiter forderte er: „Wir müssen die Erzeugermacht beispielsweise durch Bündelung der Ware erhöhen und die Konsumenten für uns gewinnen!“
Die Fachgruppe Gemüsebau im Bundesausschuss Obst und Gemüse fordert, dass analog zur Hagelversicherung auch für die Mehrgefahrenversicherung die Besteuerung auf Versicherungssummenbasis beibehalten wird. So lautet die Resolution, die die deutschen Gemüseanbauer auf der Delegiertentagung des deutschen Gemüsebaus anlässlich der 44. Herbsttagung im November in Papenburg verabschiedeten. Nur unter den von den deutschen Gemüseanbauern geforderten Bedingungen könnten auch in Deutschland die Bemühungen für eine adäquate Risikoversicherung der Betriebe verstärkt werden. Denn der betrieblichen Risikovorsorge komme in Zukunft, gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels und der damit verbundenen Zunahme von Wetterextremen, eine besondere Bedeutung zu.
Die derzeitige Auffassung der Bundesregierung bezüglich der Versicherungssteuerlast der Mehrgefahrenversicherung verteuere den Versicherungsschutz erheblich und konterkariere so die Bemühungen der Unternehmer für eine betriebliche und selbst getragene Risikovorsorge. Darüber hinaus fordert die Fachgruppe Gemüsebau – zum Abbau von Wettbewerbsverzerrungen in der EU – auch eine finanzielle Förderung von Mehrgefahrenversicherungen in Deutschland.
Friedrich-Otto Ripke, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung in Hannover, sicherte zu, sich dafür einzusetzen, Wettbewerbsunterschiede in der EU abzubauen. Denn diese seien im Falle der Versicherungssteuer bei der Mehrgefahrenversicherung in Höhe von 19 % EU-weit einsame Spitze.
Personalia: Schulz als Vorsitzender wiedergewählt
Bei der Wahl zum ersten Vorsitzenden der Fachgruppe Gemüsebau im Bundesausschuss Obst und Gemüse wurde Gerhard Schulz, der diese Position seit 1991 bekleidet, von den Delegierten der Bundesfachgruppe Gemüsebau einstimmig für weitere drei Jahre wiedergewählt.
Von der Fachgruppe Gemüsebau wurden zwei Delegierte in den Bundesausschuss Obst und Gemüse neu benannt. Für das ausgeschiedene Mitglied Josef Gooren, Nettetal, wurde Christoph Nagelschmitz, Wesseling, und für Jürgen Ebel, Vehlefanz, Wolfgang Mählmann, Cappeln, benannt.
Für den ausgeschiedenen Vertreter der Fachgruppe Gemüsebau im ZVG-Ausschuss Bildungspolitik und Berufsbildung, Reiner Borrmann, Papenburg, wurde FlorianBöck, Neufahrn/München, und für Hans Kreutz, Bonn, langjähriger Vertreter im ZVG-Arbeitsausschuss Recht und Steuern, wurde Franz Löffler, Bobenheim, neu benannt.
Jürgen Speck aus Hamburg hatte seit 32 Jahren als Delegierter vom Bauernverband Hamburg e.V. und Vorstandsmitglied in der Bundesfachgruppe Gemüsebau die Arbeit aktiv mit gestaltet. Er gab die Verantwortung an Dirk Beckedorf ebenfalls aus Hamburg ab.
Ernst-Schröder-Münze des ZVG für Dr. Waltraud Pallutt
„Sie, Frau Dr. Pallutt, haben sich in Ihrer langjährigen Arbeit für den deutschen Gartenbau, besonders für den deutschen Gemüsebau, sehr verdient gemacht.“ Mit diesen Worten überreichte Gerhard Schulz, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Gemüsebau im Zentralverband Gartenbau (ZVG), jetzt die Ernst-Schröder-Münze an Frau Dr. Waltraud Pallutt.
Gerhard Schulz dankte im Namen aller deutschen Gärtnerinnen und Gärtner Frau Dr. Pallutt in ihrer Funktion als Wissenschaftliche Direktorin und Geschäftsführerin des Arbeitskreises Lückenindikationen bei der ehemaligen Biologischen Bundesanstalt (BBA), dem heutigen Julius Kühn-Institut (JKI), für ihre Arbeit. Sie habe Großes geleistet für erfolgreiche Lückenindikationsverfahren in Deutschland und die Praktiker damit unterstützt, sagte Schulz weiter.
Es sei ein Glücksfall gewesen, dass sie in den 1990er-Jahren für den Arbeitskreis Lückenindikation die Geschäftsführung übernommen habe. Akribisch und warnend habe Pallut seit 1993 alle Indikationen gesammelt, die zukünftig offiziell nicht mehr durch erlaubte Anwendungen abgedeckt waren.
Diese Arbeit sei Voraussetzung für die Schließung vieler Lücken gewesen, wenngleich es vielfach eine Traumvorstellung geblieben sei, mehrere Wirkstoffen in einem Anwendungsgebiet zu erhalten, um Resistenzen vorzubeugen. Auch Gespräche „am Runden Tisch“ mit den Industrieunternehmen habe Pallutt angeregt und zum Erfolg geführt.
Pallutt habe zudem mit dem Vorstand der Fachgruppe Gemüsebau darüber beraten. „In einem außerordentlichen Maße engagierten Sie sich für die Schließung der Bekämpfungslücken im Gemüsebau. Mit ihrer ganzen Energie haben Sie sich dafür eingesetzt. Sie haben das Ganze als ungeheure Herausforderung begriffen, der Sie sich gestellt haben mit all Ihrer Kraft und manchmal mit mehr als das“, so Gerhard Schulz abschließend. Waltraud Pallutt wurde 1947 in Ströhnen geboren. Von 1966 bis 1970 erfolgte das Studium an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg mit dem Abschluss als Hochschul-Agraringenieurin.
Nach dem Forschungsstudium, das sie 1973 mit der Promotion abschloss, arbeitete sie im Institut für Pflanzenschutzforschung in Kleinmachnow, 1975 wurde sie Leiterin der Arbeitsgruppe Pflanzenschutzmittelprüfung. Bis 1991 war sie am Institut tätig als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Über die Laufbahn als Wissenschaftliche Rätin und Oberrätin wurde sie 1998 zur Wissenschaftlichen Direktorin der ehemaligen Biologischen Bundesanstalt der Land- und Forstwirtschaft (BBA) ernannt.
Gastgeber der Herbsttagung waren der Fachverband Gemüsebau im Wirtschaftsverband Gartenbau e.V. und die Gartenbauzentrale Papenburg eG.
Die Delegierten würdigten das Engagement der Menschen, die bei der anonymen Datenerfassung zur Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln 2009 im Gemüsebau (NEPTUN Gemüsebau 2009) alle erforderlichen Daten vor Ort erfasst haben. Dies sei ein wichtiger und konstruktiver Beitrag zum nachhaltigen und umweltschonenden Pflanzenschutz in Deutschland. Weiteres zur 44. Herbsttagung auf Seite 50 dieser Ausgabe! Im Rahmen der 44. Herbsttagung fanden die Besichtigungen der Gemüsebaubetriebe von Gerhard Schulz in Papenburg und Wolfgang Mählmann in Cappelnstatt. Die Referate der Tagung stehen als Download unter www.gemuesebau.org zur Verfügung.
Die Fachgruppe Gemüsebau im Bundesausschuss Obst und Gemüse fordert, dass analog zur Hagelversicherung auch für die Mehrgefahrenversicherung die Besteuerung auf Versicherungssummenbasis beibehalten wird. So lautet die Resolution, die die deutschen Gemüseanbauer auf der Delegiertentagung des deutschen Gemüsebaus anlässlich der 44. Herbsttagung im November in Papenburg verabschiedeten. Nur unter den von den deutschen Gemüseanbauern geforderten Bedingungen könnten auch in Deutschland die Bemühungen für eine adäquate Risikoversicherung der Betriebe verstärkt werden. Denn der betrieblichen Risikovorsorge komme in Zukunft, gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels und der damit verbundenen Zunahme von Wetterextremen, eine besondere Bedeutung zu.
Die derzeitige Auffassung der Bundesregierung bezüglich der Versicherungssteuerlast der Mehrgefahrenversicherung verteuere den Versicherungsschutz erheblich und konterkariere so die Bemühungen der Unternehmer für eine betriebliche und selbst getragene Risikovorsorge. Darüber hinaus fordert die Fachgruppe Gemüsebau – zum Abbau von Wettbewerbsverzerrungen in der EU – auch eine finanzielle Förderung von Mehrgefahrenversicherungen in Deutschland.
Friedrich-Otto Ripke, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung in Hannover, sicherte zu, sich dafür einzusetzen, Wettbewerbsunterschiede in der EU abzubauen. Denn diese seien im Falle der Versicherungssteuer bei der Mehrgefahrenversicherung in Höhe von 19 % EU-weit einsame Spitze.
Personalia: Schulz als Vorsitzender wiedergewählt
Bei der Wahl zum ersten Vorsitzenden der Fachgruppe Gemüsebau im Bundesausschuss Obst und Gemüse wurde Gerhard Schulz, der diese Position seit 1991 bekleidet, von den Delegierten der Bundesfachgruppe Gemüsebau einstimmig für weitere drei Jahre wiedergewählt.
Von der Fachgruppe Gemüsebau wurden zwei Delegierte in den Bundesausschuss Obst und Gemüse neu benannt. Für das ausgeschiedene Mitglied Josef Gooren, Nettetal, wurde Christoph Nagelschmitz, Wesseling, und für Jürgen Ebel, Vehlefanz, Wolfgang Mählmann, Cappeln, benannt.
Für den ausgeschiedenen Vertreter der Fachgruppe Gemüsebau im ZVG-Ausschuss Bildungspolitik und Berufsbildung, Reiner Borrmann, Papenburg, wurde FlorianBöck, Neufahrn/München, und für Hans Kreutz, Bonn, langjähriger Vertreter im ZVG-Arbeitsausschuss Recht und Steuern, wurde Franz Löffler, Bobenheim, neu benannt.
Jürgen Speck aus Hamburg hatte seit 32 Jahren als Delegierter vom Bauernverband Hamburg e.V. und Vorstandsmitglied in der Bundesfachgruppe Gemüsebau die Arbeit aktiv mit gestaltet. Er gab die Verantwortung an Dirk Beckedorf ebenfalls aus Hamburg ab.
Ernst-Schröder-Münze des ZVG für Dr. Waltraud Pallutt
„Sie, Frau Dr. Pallutt, haben sich in Ihrer langjährigen Arbeit für den deutschen Gartenbau, besonders für den deutschen Gemüsebau, sehr verdient gemacht.“ Mit diesen Worten überreichte Gerhard Schulz, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Gemüsebau im Zentralverband Gartenbau (ZVG), jetzt die Ernst-Schröder-Münze an Frau Dr. Waltraud Pallutt.
Gerhard Schulz dankte im Namen aller deutschen Gärtnerinnen und Gärtner Frau Dr. Pallutt in ihrer Funktion als Wissenschaftliche Direktorin und Geschäftsführerin des Arbeitskreises Lückenindikationen bei der ehemaligen Biologischen Bundesanstalt (BBA), dem heutigen Julius Kühn-Institut (JKI), für ihre Arbeit. Sie habe Großes geleistet für erfolgreiche Lückenindikationsverfahren in Deutschland und die Praktiker damit unterstützt, sagte Schulz weiter.
Es sei ein Glücksfall gewesen, dass sie in den 1990er-Jahren für den Arbeitskreis Lückenindikation die Geschäftsführung übernommen habe. Akribisch und warnend habe Pallut seit 1993 alle Indikationen gesammelt, die zukünftig offiziell nicht mehr durch erlaubte Anwendungen abgedeckt waren.
Diese Arbeit sei Voraussetzung für die Schließung vieler Lücken gewesen, wenngleich es vielfach eine Traumvorstellung geblieben sei, mehrere Wirkstoffen in einem Anwendungsgebiet zu erhalten, um Resistenzen vorzubeugen. Auch Gespräche „am Runden Tisch“ mit den Industrieunternehmen habe Pallutt angeregt und zum Erfolg geführt.
Pallutt habe zudem mit dem Vorstand der Fachgruppe Gemüsebau darüber beraten. „In einem außerordentlichen Maße engagierten Sie sich für die Schließung der Bekämpfungslücken im Gemüsebau. Mit ihrer ganzen Energie haben Sie sich dafür eingesetzt. Sie haben das Ganze als ungeheure Herausforderung begriffen, der Sie sich gestellt haben mit all Ihrer Kraft und manchmal mit mehr als das“, so Gerhard Schulz abschließend. Waltraud Pallutt wurde 1947 in Ströhnen geboren. Von 1966 bis 1970 erfolgte das Studium an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg mit dem Abschluss als Hochschul-Agraringenieurin.
Nach dem Forschungsstudium, das sie 1973 mit der Promotion abschloss, arbeitete sie im Institut für Pflanzenschutzforschung in Kleinmachnow, 1975 wurde sie Leiterin der Arbeitsgruppe Pflanzenschutzmittelprüfung. Bis 1991 war sie am Institut tätig als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Über die Laufbahn als Wissenschaftliche Rätin und Oberrätin wurde sie 1998 zur Wissenschaftlichen Direktorin der ehemaligen Biologischen Bundesanstalt der Land- und Forstwirtschaft (BBA) ernannt.
Gastgeber der Herbsttagung waren der Fachverband Gemüsebau im Wirtschaftsverband Gartenbau e.V. und die Gartenbauzentrale Papenburg eG.
Die Delegierten würdigten das Engagement der Menschen, die bei der anonymen Datenerfassung zur Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln 2009 im Gemüsebau (NEPTUN Gemüsebau 2009) alle erforderlichen Daten vor Ort erfasst haben. Dies sei ein wichtiger und konstruktiver Beitrag zum nachhaltigen und umweltschonenden Pflanzenschutz in Deutschland. Weiteres zur 44. Herbsttagung auf Seite 50 dieser Ausgabe! Im Rahmen der 44. Herbsttagung fanden die Besichtigungen der Gemüsebaubetriebe von Gerhard Schulz in Papenburg und Wolfgang Mählmann in Cappelnstatt. Die Referate der Tagung stehen als Download unter www.gemuesebau.org zur Verfügung.
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