Mehr Frauen als Betriebsleiterinnen – Erfolg für die Unternehmen
Ein berühmter Mensch hat gesagt: „Ein erfolgreicher Mann ist einer, der mehr verdient als seine Frau ausgeben kann. Eine erfolgreiche Frau ist eine, die so einen Mann findet.“ Damit ist für viele alles gesagt! Die Frau als Schmuckstück, als Heimchen am Herd, eine Frau zum Kinderkriegen und für die Erziehung der Kleinen, die Mädchen so, wie nach Ansicht der Männer weibliche Wesen zu sein haben. Schließt sich hier etwa ein Kreis? Frauen dagegen können das „bon mot“ auch negativ auffassen, weil darin zu einer Beschäftigung der Frau über die Familie hinaus kein Wort gesagt wird. Traut man(n) ihnen das nicht zu?
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Bestenfalls freuen sich Frauen über das sehr versteckte Lob, wenn es heißt „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau!“ Prima, dafür können sich die „Unterstützerinnen“ leider nicht aus dem eigenen Portemonnaie ein neues Kleid kaufen. Zum Glück ist diese Situation ja heute nicht mehr so, wie in dem Spruch. Ist sie das wirklich? Sie ist zumindest so interessant, dass es lohnt, ihr auf den Zahn zu fühlen. Die Situation der Arbeitnehmerinnen sieht so aus: In Deutschland leben nach Statista. com rund 41 Mio. Frauen, 2 Mio. mehr als Männer. Die Frauen in diesem Land heiraten etwa mit 31 Jahren und bekommen in diesem Altersabschnitt auch meistens Kinder. Sie werden Mutter von im Schnitt 1,38 Kindern. Die Familien in den übrigen europäischen Nachbarländern haben mehr Nachwuchs.
Unverständlich ist mir, warum sich statistisch gesehen viele Frauen verhalten, wie sie durch Worte der Männer charakterisiert werden. Denn Familie, Partnerschaft und Sicherheit zählen für die meisten Frauen zu den wichtigsten Lebenszielen. Für nur rund 30% ist der Beruf auch sehr wichtig. Demzufolge befanden sich nach dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im letzten Jahr etwa 11 Mio. Frauen sozialversicherungspflichtig in einer Teilzeit-Beschäftigung, immerhin doppelt so viele wie 1991, aber insgesamt macht das nur einen Anteil von 58% aus. Männer in Teilzeit, das kam 2014 nur zu 20% vor. Frauen praktizieren also weiter das „Modell Teilzeit“. Meistens arbeiten sie weniger zu Gunsten der Familie oder zu pflegender Angehöriger. Die wenigsten Frauen arbeiten nach einer Babypause wieder in Vollzeit.
Bei nur 25% aller Paare haben Mann und Frau in etwa dieselbe Arbeitszeit. Dies heißt wiederum nicht, dass beide gleich entlohnt werden. Frauen verdienten in Deutschland im Jahr 2013 immer noch rund 22% weniger als ihre männlichen Kollegen, dies unverändert seit den 1990er-Jahren. Auch in der Phase der Familiengründung hat selten ein Mann Nachteile bei seinem Einkommen, die Frauen müssen sich umstellen. Warum halten deutsche Frauen am „Modell des Zuverdienens“ fest? Die Männer arbeiten wie selbstverständlich in Vollzeitjobs, die Frauen sind Teilzeitkräfte?! In Teilzeit arbeiten heißt, dass meist nicht pünktlich „der Hammer fällt“, wenn der Chef gerade noch einen Vorgang abgeschlossen sehen möchte. Das weiß jeder.
Und wie steht es um die Frau in leitenden Tätigkeiten? Fachleute sind sich einig, dass in allen Branchen Frauen in Führungspositionen deutlich unterrepräsentiert sind. Gerade in Landwirtschaft und Gartenbau arbeiten sehr viele Frauen. Jede dritte Arbeitskraft in den Betrieben dieser Berufssparten ist eine Frau, aber in Teilzeit oder eben nicht in leitender Position. Die Zahl der Betriebsleiterinnen in der Landwirtschaft soll im Jahr 2015 immerhin auf 10% angestiegen sein. Im Titelthema auf Seite 10 stellt Ramona Schneider drei dieser Frauen vor.
Ich möchte Frauen darin bestärken, Betriebe zu führen und ihnen einen eigenen Stempel aufzudrücken! Kinder, Küche, Kirche erfüllen nicht auf Dauer. Die landwirtschaftliche „Großfamilie“ mit mehreren Generationen gibt einen wunderbaren Rückhalt. Und häufig verbessert es das frauliche Selbstwertgefühl und die Beziehung zwischen Paaren, wenn die Frau außerhalb der Familie Leistung vorzuweisen hat. Frauen beobachten stärker. Wenn der Ernstfall eintritt, reden sie weniger und schreiten zur Tat? Gerade in Landwirtschaft und Gemüsebau haben sie gute Vorbilder durch die Eltern.
Frauen denken praktisch, sind kommunikativ und haben häufig die Fähigkeit, eine Sache zu tun und am Rande Anderes mitzubekommen. Sie sind fachlich sehr gut ausgebildet und steigen mit „Randinformationen“ gleich in die nächste Tätigkeit „ein“ oder erledigen Dinge parallel, das „Multi-Tasking“. Diese Vorteile sollten Unternehmer und Unternehmerinnen nutzen. Halten nicht Viele bekanntlich die Frauen des Deutschen Landfrauenverbands (dlv) für das bedeutendste Gremium der Branche? Frauen fördern und mit Führungspositionen betrauen. Das bringt Erfolg!
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