Kommentar
Sind Obst und Gemüse Europas Exportschlager für Japan?
Seit März 2013 führen die Europäische Union (EU) und Japan Verhandlungen über ein umfassendes bilaterales Freihandelsabkommen in Bezug auf Warenhandel, Dienstleistungen und Investitionen. Was ist das Ziel dieser Beratungen?
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Die Interessen der beiden Handelspartner richten sich auf die Senkung und Beseitigung von Zöllen sowie auf die Abschaffung nichttarifärer Handelshemmnisse. Zu den wichtigsten nichttarifären Handelshemmnissen, die den japanischen Markt für die europäischen Unternehmen unzugänglich machen, gehören die fehlende Transparenz im öffentlichen Auftragswesen sowie Probleme im Zusammenhang mit Rechten des geistigen Eigentums. Durch die Einrichtung eines Handelsabkommens soll der gegenseitige Marktzugang verbessert werden, der das Wirtschaftswachstum in beiden Ländern zusätzlich stärken soll.
Wie stark ist Japan als Markt einzuschätzen? Immerhin ist das Land der Kirschblüte der fünftgrößte Handelspartner der EU im Bereich der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Die EU exportierte zuletzt Agrargüter im Wert von rund 5,5 Mrd. € jährlich nach Japan. Nach Schweinefleisch, Wein, Käse und Getreide gehören Obst- und Gemüsezubereitungen zu den Exportschlagern aus Europa.
Warum dieser Handel jedoch derzeit nicht floriert, liegt daran, dass der Marktzugang für EU-Exporteure nach Japan auf Grund von hohen Zöllen, einer mangelnden Harmonisierung japanischer Rückstands- und Zusatzstoffregelungen sowie einer hohen Sensibilität gegenüber der Gefahr der Einschleppung von Pflanzenkrankheiten und daraus resultierenden Risiken grundsätzlich erschwert ist. Japan erhebt handelsgewichtete Importzölle für Obst und Gemüse bei den Einfuhren aus der EU in Höhe von 4,8%. Umgekehrt betragen die Importzölle in der EU für Obst und Gemüse aus Japan 7%. Dennoch ist und bleibt Japan einer der weltweit wichtigsten Importmärkte für Agrargüter.
Und obwohl der japanische Markt generell als gesättigt angesehen werden kann, sind die Absatzmöglichkeiten für europäische Produkte noch lange nicht ausgeschöpft. Die Exportchancen für europäische Unternehmen nach Japan sind wegen der niedrigen Selbstversorgungsrate mit Nahrungsmitteln, der steigenden Kaufkraft und der überdurchschnittlich hohen Preise für Lebensmittel sehr aussichtsreich. Sehr gute Chancen haben verarbeitete Produkte wie Fertiggerichte, Frühstücks- und Mittagssnacks im Segment des sogenannten „Functional Food“, also Nahrungsmittel, die mit bestimmten Nährstoffen angereichert werden, sowie Bio-Lebensmittel. Bio-Gemüse bietet in Japan besonders nach der Katastrophe vom 11. März 2011 einen aussichtsreichen Markt für europäische Importeure, weil die japanischen Konsumenten im Hinblick auf kontaminierte Lebensmittel ein Bewusstsein entwickelten und sensibler sowie kritischer mit diesem Thema umgingen. Auch ist der Trend zur Internationalisierung der Ernährungsgewohnheiten bei jungen Japanern in Großstädten ungebrochen. Als Fazit ist daraus abzuleiten, dass der japanische Markt nach dem Abbau der Handelshemmnisse für viele Unternehmen ein sehr interessanter Markt sein kann. Die EU-Kommission erwartet durch ein Freihandelsabkommen mit Japan eine Steigerung der EU-Ausfuhren um 32,7% und der Ausfuhren Japans um 23,5%. Ein Anstieg von Importen aus Japan ist auf Grund des unzureichenden Selbstversorgungsgrads mit Lebensmitteln und Agrarrohstoffen kaum zu erwarten.
Neben einer stärkeren Harmonisierung der Handelsregelungen ist eine höhere Transparenz der Importverfahren zu erwarten. Diese Vorteile sollten europäische Exporteure nutzen. Angesichts der Vorgespräche kann mit einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen gerechnet werden. Die nächste Verhandlungsrunde war für den Sommer in Brüssel angesagt. Ob die Verhandlungen noch im Jahr 2015 abgeschlossen werden, hängt von der Marktöffnungsbereitschaft Japans ab.
Wie stark ist Japan als Markt einzuschätzen? Immerhin ist das Land der Kirschblüte der fünftgrößte Handelspartner der EU im Bereich der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Die EU exportierte zuletzt Agrargüter im Wert von rund 5,5 Mrd. € jährlich nach Japan. Nach Schweinefleisch, Wein, Käse und Getreide gehören Obst- und Gemüsezubereitungen zu den Exportschlagern aus Europa.
Warum dieser Handel jedoch derzeit nicht floriert, liegt daran, dass der Marktzugang für EU-Exporteure nach Japan auf Grund von hohen Zöllen, einer mangelnden Harmonisierung japanischer Rückstands- und Zusatzstoffregelungen sowie einer hohen Sensibilität gegenüber der Gefahr der Einschleppung von Pflanzenkrankheiten und daraus resultierenden Risiken grundsätzlich erschwert ist. Japan erhebt handelsgewichtete Importzölle für Obst und Gemüse bei den Einfuhren aus der EU in Höhe von 4,8%. Umgekehrt betragen die Importzölle in der EU für Obst und Gemüse aus Japan 7%. Dennoch ist und bleibt Japan einer der weltweit wichtigsten Importmärkte für Agrargüter.
Und obwohl der japanische Markt generell als gesättigt angesehen werden kann, sind die Absatzmöglichkeiten für europäische Produkte noch lange nicht ausgeschöpft. Die Exportchancen für europäische Unternehmen nach Japan sind wegen der niedrigen Selbstversorgungsrate mit Nahrungsmitteln, der steigenden Kaufkraft und der überdurchschnittlich hohen Preise für Lebensmittel sehr aussichtsreich. Sehr gute Chancen haben verarbeitete Produkte wie Fertiggerichte, Frühstücks- und Mittagssnacks im Segment des sogenannten „Functional Food“, also Nahrungsmittel, die mit bestimmten Nährstoffen angereichert werden, sowie Bio-Lebensmittel. Bio-Gemüse bietet in Japan besonders nach der Katastrophe vom 11. März 2011 einen aussichtsreichen Markt für europäische Importeure, weil die japanischen Konsumenten im Hinblick auf kontaminierte Lebensmittel ein Bewusstsein entwickelten und sensibler sowie kritischer mit diesem Thema umgingen. Auch ist der Trend zur Internationalisierung der Ernährungsgewohnheiten bei jungen Japanern in Großstädten ungebrochen. Als Fazit ist daraus abzuleiten, dass der japanische Markt nach dem Abbau der Handelshemmnisse für viele Unternehmen ein sehr interessanter Markt sein kann. Die EU-Kommission erwartet durch ein Freihandelsabkommen mit Japan eine Steigerung der EU-Ausfuhren um 32,7% und der Ausfuhren Japans um 23,5%. Ein Anstieg von Importen aus Japan ist auf Grund des unzureichenden Selbstversorgungsgrads mit Lebensmitteln und Agrarrohstoffen kaum zu erwarten.
Neben einer stärkeren Harmonisierung der Handelsregelungen ist eine höhere Transparenz der Importverfahren zu erwarten. Diese Vorteile sollten europäische Exporteure nutzen. Angesichts der Vorgespräche kann mit einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen gerechnet werden. Die nächste Verhandlungsrunde war für den Sommer in Brüssel angesagt. Ob die Verhandlungen noch im Jahr 2015 abgeschlossen werden, hängt von der Marktöffnungsbereitschaft Japans ab.
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