Zwischen Wetter, Finanzkrise, Politik und Kosten
Das Jahr 2009 war ein besonderes Jahr, auch und gerade für Landwirte, die von Einflussfaktoren wie Witterung, Finanzkrise, Politik und Kostendruck betroffen waren. Zum Einen brachen die Exportmärkte regelrecht weg, was gerade im Milchsektor zu verheerenden Preisen führte.
- Veröffentlicht am
Demgegenüber sind die Märkte für Obst und Gemüse wesentlich weniger vom Weltmarkt abhängig.
Eigentlich sind diese Produkte sehr gefragt, die jährlichen Steigerungsraten im Verbrauch nehmen jedoch ab. Das Jahr 2009 brachte in fast allen Bereichen überdurchschnittliche Ernten hervor, was vor allem im Gemüsebau zu schmerzhaften, nicht kostendeckenden Tiefstpreisen führte.
• Eine erfreuliche Ausnahme erfuhren die Spargel- und Erdbeererzeuger: Ein schneller massiver Erntebeginn führte zwar dazu, dass die Verfrühungsmaßnahmen, insbesondere bei Spargel, nur wenig wirtschaftlich waren.
Jedoch führte eine lange, gleichmäßige Erntephase ohne Temperaturextreme zu einigermaßen zufriedenstellenden Preisen. Die Ernteflächen sind seit circa drei Jahren auf einem stabilen, hohen Niveau.
In Deutschland wurden auf 18.500 ha Spargel- und 13.000 ha Erdbeerfläche rekordverdächtige Ernten eingebracht (98.000 t Spargel und 150.000 t Erdbeeren).
Die Erträge lagen bei Spargel bei 54 dt/ ha und bei Erdbeeren bei 118 dt/ha im Bundesschnitt.
Im Laufe der Jahre nach der Einführung des Euros konnten die Importe stetig zurückgedrängt und 2009 mit Selbstversorgungsgraden von 81 % bei Spargel und 67 % bei der Erdbeeren hohe Wertschöpfungsraten von den heimischen Landwirten generiert werden.
• Die Erträge und damit die Erntemengen werden in den Folgejahren auf Grund von zunehmender Produktivität der Flächen, unter anderem wegen des hohen genetischen Leistungspotenzials moderner Spargelsorten, weiter steigen.
Trotz aller Ernte-Entzerrungstechniken bleibt nach wie vor eine hohe Abhängigkeit von der Witterung. Andererseits wird der größte Kostenblock in den Jahren 2007 bis 2011 um über 30% steigen: Die Tariflöhne für Saison-Arbeitskräfte werden von 5,28 €/AKh in drei Stufen bis 2011 auf 6,40 €/AKh erhöht, und auch die Sozialversicherungspflicht hat sich verschärft. Dies ist ein großes Damoklesschwert für einen erfolgreichen Anbau!
• Die „Selbstverpflichtung“ der Discounter, nur noch Rückstände in Höhe von 30 % der gesetzlich festgelegten Höchstmengen zu akzeptieren und/oder maximal vier Wirkstoffe in der Produktanalyse, macht ein sinnvolles Resistenzmanagement im Gemüsebau generell fast unmöglich. Hier sind neue Strategien dringend vonnöten.
• In punkto Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) hat der Regionalbauernverband Starkenburg in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Darmstadt die vorgegebene Datengrundlage nicht akzeptiert und 2009 im gesamten Hessischen Ried vierzig Brunnen-Wasserproben gezogen.
Die Ergebnisse (Nitrat- und Ammonium- Werte) waren sehr erfreulich. Belegen sie doch, dass eine intensive Spezialkultur- Landwirtschaft mit einem sinnvollen Grundwasserschutz durchaus im Einklang stehen kann. Dies gibt ein Beispiel auch für andere Anbaugebiete.
Bei eventuellen Problemfällen wird weiter Ursachenforschung betrieben. Die sich daraus ableitenden Maßnahmen sollen länderübergreifend abgesprochen und koordiniert werden.
• Auch der Schutz der Oberflächengewässer durch Eintrag von Pflanzenschutzwirkstoffen ist von Seiten der Landwirtschaft gut zu bewältigen, wie die Analysen der Abwässer vieler Kläranlagen belegen. Nur die zahlreichen gefundenen Arzneimittelrückstände (Analgetika, Kontrazeptiva, Antidepressiva, Schleifendiuretika, Antibiotika …) machen auch die größten Anstrengungen der Landwirtschaft zunichte. Denn sie sind nicht Grundlage der WRRL.
Das kann und darf so nicht sein!
• Ein weiterer Punkt, der die Landwirtschaft beschäftigt, ist der ausufernde Flächenverbrauch in den intensiven Anbauregionen nicht nur für Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsprojekte, sondern auch für zu leistende Ausgleichsmaßnahmen.
Die Bauernverbände fordern hier Ökopunkte für dauerhafte Landschaftspflegemaßnahmen, welche vor allem den benachteiligten Regionen zu Gute kommen könnten. Auch der Ausbau der Infiltrationsanlagen in den südhessischen Riedforsten muss als Ausgleichsmaßnahme anerkannt werden, denn hier lässt sich der Zustand des Waldes erheblich verbessern. Erst so sind sinnvolle Umwandlungsmaßnahmen hin zu einem naturnahen Forst möglich.
Nur mit einer starken Berufsvertretung sind die Landwirte in der Lage, die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern!
Eigentlich sind diese Produkte sehr gefragt, die jährlichen Steigerungsraten im Verbrauch nehmen jedoch ab. Das Jahr 2009 brachte in fast allen Bereichen überdurchschnittliche Ernten hervor, was vor allem im Gemüsebau zu schmerzhaften, nicht kostendeckenden Tiefstpreisen führte.
• Eine erfreuliche Ausnahme erfuhren die Spargel- und Erdbeererzeuger: Ein schneller massiver Erntebeginn führte zwar dazu, dass die Verfrühungsmaßnahmen, insbesondere bei Spargel, nur wenig wirtschaftlich waren.
Jedoch führte eine lange, gleichmäßige Erntephase ohne Temperaturextreme zu einigermaßen zufriedenstellenden Preisen. Die Ernteflächen sind seit circa drei Jahren auf einem stabilen, hohen Niveau.
In Deutschland wurden auf 18.500 ha Spargel- und 13.000 ha Erdbeerfläche rekordverdächtige Ernten eingebracht (98.000 t Spargel und 150.000 t Erdbeeren).
Die Erträge lagen bei Spargel bei 54 dt/ ha und bei Erdbeeren bei 118 dt/ha im Bundesschnitt.
Im Laufe der Jahre nach der Einführung des Euros konnten die Importe stetig zurückgedrängt und 2009 mit Selbstversorgungsgraden von 81 % bei Spargel und 67 % bei der Erdbeeren hohe Wertschöpfungsraten von den heimischen Landwirten generiert werden.
• Die Erträge und damit die Erntemengen werden in den Folgejahren auf Grund von zunehmender Produktivität der Flächen, unter anderem wegen des hohen genetischen Leistungspotenzials moderner Spargelsorten, weiter steigen.
Trotz aller Ernte-Entzerrungstechniken bleibt nach wie vor eine hohe Abhängigkeit von der Witterung. Andererseits wird der größte Kostenblock in den Jahren 2007 bis 2011 um über 30% steigen: Die Tariflöhne für Saison-Arbeitskräfte werden von 5,28 €/AKh in drei Stufen bis 2011 auf 6,40 €/AKh erhöht, und auch die Sozialversicherungspflicht hat sich verschärft. Dies ist ein großes Damoklesschwert für einen erfolgreichen Anbau!
• Die „Selbstverpflichtung“ der Discounter, nur noch Rückstände in Höhe von 30 % der gesetzlich festgelegten Höchstmengen zu akzeptieren und/oder maximal vier Wirkstoffe in der Produktanalyse, macht ein sinnvolles Resistenzmanagement im Gemüsebau generell fast unmöglich. Hier sind neue Strategien dringend vonnöten.
• In punkto Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) hat der Regionalbauernverband Starkenburg in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Darmstadt die vorgegebene Datengrundlage nicht akzeptiert und 2009 im gesamten Hessischen Ried vierzig Brunnen-Wasserproben gezogen.
Die Ergebnisse (Nitrat- und Ammonium- Werte) waren sehr erfreulich. Belegen sie doch, dass eine intensive Spezialkultur- Landwirtschaft mit einem sinnvollen Grundwasserschutz durchaus im Einklang stehen kann. Dies gibt ein Beispiel auch für andere Anbaugebiete.
Bei eventuellen Problemfällen wird weiter Ursachenforschung betrieben. Die sich daraus ableitenden Maßnahmen sollen länderübergreifend abgesprochen und koordiniert werden.
• Auch der Schutz der Oberflächengewässer durch Eintrag von Pflanzenschutzwirkstoffen ist von Seiten der Landwirtschaft gut zu bewältigen, wie die Analysen der Abwässer vieler Kläranlagen belegen. Nur die zahlreichen gefundenen Arzneimittelrückstände (Analgetika, Kontrazeptiva, Antidepressiva, Schleifendiuretika, Antibiotika …) machen auch die größten Anstrengungen der Landwirtschaft zunichte. Denn sie sind nicht Grundlage der WRRL.
Das kann und darf so nicht sein!
• Ein weiterer Punkt, der die Landwirtschaft beschäftigt, ist der ausufernde Flächenverbrauch in den intensiven Anbauregionen nicht nur für Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsprojekte, sondern auch für zu leistende Ausgleichsmaßnahmen.
Die Bauernverbände fordern hier Ökopunkte für dauerhafte Landschaftspflegemaßnahmen, welche vor allem den benachteiligten Regionen zu Gute kommen könnten. Auch der Ausbau der Infiltrationsanlagen in den südhessischen Riedforsten muss als Ausgleichsmaßnahme anerkannt werden, denn hier lässt sich der Zustand des Waldes erheblich verbessern. Erst so sind sinnvolle Umwandlungsmaßnahmen hin zu einem naturnahen Forst möglich.
Nur mit einer starken Berufsvertretung sind die Landwirte in der Lage, die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern!
Mehr zum Thema:
Barrierefreiheit Menü
Hier können Sie Ihre Einstellungen anpassen:
Schriftgröße
Normal
Kontrast