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Forschung

Kunststoffe in Hydroponik-Systemen unter der Lupe

Sichere Lebensmittel aus Hydroponik-Systemen? Viele Bauteile hydroponischer Anlagen bestehen aus Kunststoff. An der Hochschule Osnabrück wird untersucht, welche Stoffe in die Nährlösung übergehen, ob die Pflanzen die Moleküle aufnehmen und welche Auswirkungen das hat.

von Redaktion Quelle Hochschule Osnabrück erschienen am 12.11.2025
In hydroponischen Anbausystemen wachsen die Pflanzen in Nährlösung anstatt in Erde. Das spart Fläche, Wasser und ist standortunabhängig das ganze Jahr über möglich. © Hochschule Osnabrück
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Viele Bauteile hydroponischen Anlagen, wie Pflanzenrinnen, Schläuche oder Wassertanks bestehen aus Kunststoff. Sowohl die Pflanzen als auch die Nährlösung kommen damit in Kontakt. Anders als bei Lebensmittelverpackungen gibt es bislang keine spezifischen gesetzlichen Vorgaben, welche Materialien hier verwendet werden dürfen. Dabei ist bekannt, dass Kunststoffe sogenannte Additive – etwa Weichmacher – enthalten können, die sich aus dem Material lösen und in die Nährlösung übergehen.„Einzelne Additive gelten als potenziell gesundheitsschädlich – einige sind sogar in Deutschland verboten, dürfen aber trotzdem als Bestandteile importierter Bauteile in die Systeme gelangen“, erklärt Susanna Herrmann, Promovendin an der Hochschule Osnabrück.

Qualität und Sicherheit gewährleisten

Um die Qualität und Sicherheit der angebauten Lebensmittel zu gewährleisten, ist es entscheidend zu wissen, ob und welche Stoffe aus dem Kunststoff in die Nährlösung gelangen, ob sie von der Pflanze aufgenommen werden und welche möglichen Auswirkungen das hat. Das untersucht die Wissenschaftlerin: „Es macht mir unglaublich Spaß, den Dingen auf den Grund zu gehen: Was löst sich aus den Kunststoffen? Was nimmt die Pflanze davon auf? Und wie verändert das das ganze System?“

Aktuell werden vorrangig Salate untersucht, künftig sollen die Versuche auf Tomaten und Wurzelgemüse wie Radieschen ausgeweitet werden. Die Promovendin analysiert, welche Stoffe unter realistischen Bedingungen und Extrembedingungen – etwa bei erhöhten Temperaturen oder verändertem pH-Wert – freigesetzt werden. Parallel beobachtet Susanna Herrmann, ob und wie diese Substanzen von Pflanzen aufgenommen werden und ob sie das Pflanzenwachstum oder die Qualität der Ernte beeinflussen.

Die Promotion ist Teil des Forschungsprojekts „HYDROFARM@material der Hochschule Osnabrück, das innovative Anbausysteme für eine nachhaltige Landwirtschaft untersucht. Das Projekt läuft in Kooperation mit der Forschungsgruppe Growing Knowledge der Hochschule Osnabrück unter Prof. Dr. Andreas Ulbrich. Ziel des Projekts ist es, Materialien, Konstruktionen und Verfahren für hydroponische Systeme zu entwickeln, die gleichermaßen effizient, langlebig und sicher sind – sowohl für die professionelle Landwirtschaft als auch für den Hobbybereich.

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