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Unterglas-Pflanzenschutzbesprechung im Gemüsebau

Schutz der Kulturpflanzen gefährdet den Unterglasanbau

Es fehlt in nahezu allen Anwendungsgebieten an wirksamen Mitteln gegen Pilzbefall und andere Schaderreger, so kann der Gemüsebau langfristig nicht mehr funktionieren, auch nicht im geschützten Anbau, so das Fazit der Unterglas-Pflanzenschutzbesprechung im Gemüsebau in Grünberg am 25. und 26.11.2025.

von Laura Lafuente erschienen am 16.12.2024
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Eigentlich hangelt man sich nur noch von der einen Saison in die nächste, mit kurzfristigen Lösungen wie Notfallgenehmigungen. Planungssicherheit für die Betriebe ist so nicht gegeben. Während bekannte Wirkstoffe wie Spirotetramat, Dimetomorph oder Pirimicarb und die zugehörigen Pflanzenschutzmittel absehbar wegbrechen beziehungsweise ersatzlos auslaufen, werden neue Möglichkeiten kaum mehr zugelassen insbesondere nicht für den Bereich Gemüse unter Glas, warnen die Fachberater aus dem Gemüsebau unter Glas.

Zusätzlich werden Rückstandshöchstgehalte wie bei Acetamiprid abgesenkt oder andere wichtige Wirkstoffe werden auf EU-Ebene neu bewertet, als endokrin eingestuft und verschwinden bereits kurzfristig vom Markt. Viele Mittel hängen seit Jahren in der Zulassung in Deutschland, während der Wirkstoff mittlerweile auf EU-Ebene wieder ausläuft, ohne je im Gewächshaus genutzt worden zu sein. Dabei braucht es auch im geschützten Anbau wirksame nützlingsschonende Pflanzenschutzmittel, um bei Befallsspitzen agieren zu können. Ein breites Spektrum an Wirkstoffen und Mitteln steht aber nicht zur Verfügung, obwohl eine Vielzahl an Kulturen für die regionale Versorgung unter Glas angebaut werden. Resistenzstrategien sind kaum bis nicht mehr durchführbar, da ein Wirkstoffwechsel bei vielen Schaderregern mangels Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln nicht mehr möglich ist. Im Gegenteil, es kommt immer häufiger bereits zu Resistenzen bei Läusen oder, wie bei Salaten, zum Brechen der resistenten Sorten.

Hinzu kommen fachlich nicht nachvollziehbare oder überzogene Wiederbetretungsfristen, welche den Einsatz von Mitteln komplett ausschließen. Ebenfalls nicht nachvollziehbar ist die Bieneneinstufung für manche Mittel, welche nur in Deutschland so restriktiv auch im Gewächshaus angesetzt wird. Im Hinblick auf die kommende Bundestagswahl muss das nächste Landwirtschaftsministerium dringend neue Weichen auch beim chemischen Pflanzenschutz anstreben, sonst sinkt die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe weiter und der Anbau wandert in andere Länder ab. Es muss deutlich gemacht werden, dass ein Anbau nur mit einer ausreichenden Palette an Pflanzenschutzmaßnahmen funktionieren kann, dazu gehören aktuell noch chemische Wirkstoffe bis wirksame Alternativen zur Verfügung stehen.

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