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Es geht um die Qualität der Ausbildung!

Auszug aus der Rede von Mirko Lettberg, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner (AdJ) e.V., die er anlässlich des deutschen Gartenbautags im September 2009 in Schwerin vor mehreren hundert Zuhörern hielt:
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„Ich möchte die Zeit nutzen, um auf das aktuelle und wichtige Thema Ausbildung einzugehen. Es geht um die Qualität der Ausbildung. Es geht um die zukünftige Qualität des Gärtners.
In den letzten Jahren haben sich die Gewichte im Bereich der Ausbildung verschoben. Konnten sich die Ausbildungsbetriebe vor zehn Jahren ihre angehenden Auszubildenden aus einer großen Menge an Bewerberinnen und Bewerbern aussuchen, ist es heute wesentlich schwieriger überhaupt „gute“ Auszubildende zu finden.
Suchten junge Menschen früher nach einem Beruf, der Arbeit und Hobby vereinte, steht heute viel mehr der finanzielle Aspekt und die „saubere Arbeit“ im Vordergrund. Oder wie ist es zu erklären, dass im Ranking der Ausbildungsberufe Gärtner und Floristen nicht unter den „Top Ten“ erscheinen?! Aus den Statistiken geht auch hervor, dass Berufe mit kaufmännischem Hintergrund sehr viel beliebter sind.
Hier ziehen wir also die Schlussfolgerung: Auch im Rahmen der gärtnerischen Ausbildung sollte das Kaufmännische mehr Gewicht erhalten!
Sie als Ausbildungsbetrieb haben die Möglichkeit, in den drei Jahren Ausbildung ihre Auszubildenden zu unterstützen, zu fördern und ihre sozialen Kompetenzen auszubauen – mit einem Wort: Sie können Perspektiven schaffen. Stellen Sie Azubis vor Herausforderungen und neue Aufgaben, übertragen Sie ihnen Verantwortung. Sorgen Sie dafür, dass der Altersunterschied zwischen Ausbilder und Auszubildenden nicht zu groß ist, damit beide Seiten dieselbe Sprache sprechen können.
Schaffen Sie Anreize und be- lohnen Sie Selbständigkeit und gute Arbeit. Vermitteln Sie die Freude am Beruf und folgen Sie nicht konsequent dem Sprichwort „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“!
Perspektiven schaffen: Es liegt ganz an Ihnen wie Ihr Auszubildender während der Zeit bei Ihnen und vor allem am Ende seiner Lehre über den Beruf des Gärtners und über ihren Betrieb denkt. Unterschätzen Sie nicht die Wirkung von Mundpropaganda in Zeiten von Fachkraftmangel!
Auch Schüler, die ein Praktikum bei Ihnen absolvieren, sollten nicht ihre Tätigkeit damit verbringen, Ihren Betrieb zwei Wochen lang zu reinigen oder Unkraut zu beseitigen.
Geben Sie ihnen einen interessanten Einblick in das Berufsfeld des Gärtners, machen Sie sie neugierig auf eine Ausbildung im Gartenbau und wir werden zukünftig auch keine Nachwuchssorgen haben.“
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