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Infotag Bewässerungsmanagement auf dem Spargel- und Beerenhof Prichsenstadt

Wie Betriebe mit dem immer knapperen Gut Wasser effizient umgehen

Die Trockenheit nimmt zu, die Pflanzen benötigen Wasser, dieses wird knapper und in der Landwirtschaft werden Lösungen gesucht, das noch vorhandene Wasser effizient zu nutzen. Da ist auch der Gemüsebau keine Ausnahme. Tröpfchenbewässerung, das richtige Management und öffentliche Vorgaben sind in aller Munde.

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Viele Betriebe haben eigene Bewässerungsstrategien erarbeitet.
Viele Betriebe haben eigene Bewässerungsstrategien erarbeitet.Appel
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Wie Bewässerung funktionieren kann und welche Systeme einige Betriebe schon umsetzen, zeigte der Infotag Bewässerungsmanagement des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg auf dem Spargel- und Beerenhof Prichsenstadt.

Aus trockenen Jahren gelernt

Die Betriebe haben auf die Trockenheit reagiert, so das Fazit von Sibylle Tygges vom Erzeugerring für Gemüse Main-Dreieck. Wo möglich, wird mittlerweile Tröpfchenbewässerung verlegt, berichtet sie aus der Praxis. Im Gewächshaus ist das nichts Neues, aber auch im Freiland ziehen die Gemüsegärtner nach. Denn Wasser wird dringend benötigt. Das Jahr 2022 zeigte die Folgen der Trockenheit: Möhren wuchsen ungleich auf, Blaukrautköpfe wurden zu klein, Sellerie wuchs nicht und Zucchinis warfen ihre Früchte ab. Genauso steigt der Befall mit Erdflöhen bei Trockenheit, was wiederum mehr Pflanzenschutz erfordert, der aber erst wirksam wird, wenn wiederum die Pflanze wächst. Viele Gärtner sind mittlerweile in Wasserverbänden organisiert, aber auch hier gab es bereits Entnahme-Einschränkungen, um Wasser zu sparen.

Deshalb entwerfen immer mehr Gemüsegärtner ihre betriebsinternen Bewässerungssysteme. Zum Beispiel Thomas Schwab vom Betrieb Remlinger Rüben. Er hat die Tröpfchenbewässerung auch im Freiland-Sägemüse auf rund 30 Hektar etabliert. Wasser sammelt er hierfür in zwei großen Speicherbecken, da der Brunnenauswurf zu gering für die komplette Bewässerung ist.

Der Fokus liegt auf den Möhren, die bereits zur Keimung Wasser brauchen. Bei Schwab kommt dafür eine spezielle Sämaschine zum Einsatz, die auch gleichzeitg die Schläuche der Bewässerung in den Boden legt. Der Schlauch liegt dann im Damm zwischen den beiden Möhrenreihen. Dies funktioniert auch in Hanglagen, allerdings muss hier auf den Druck in den Leitungen und das richtige Verlegen der Querleitung geachtet werden.

Wasser auf Reserve legen

Auch Roland Zieracker vom Spargel- und Beerenhof Prichsenstadt hat ein eigenes System entwickelt. Tröpfchenbewässerung ist bei seinen Beerenkulturen Standard, bei Chinakohl zieht er nun nach. Um die Bewässerung besser steuern zu können, nutzt er Daten aus der eigenen Wetterstation und von Bodenfeuchtesensoren. So kann er seine Bewässerung auch an die Luftfeuchtigkeit oder den Wind anpassen. Er zieht sein Wasser  aus eigenen Brunnenanlagen, die Pumpen werden durch seine Photovoltaik-Paneelen betrieben, wodurch die Anlage autark läuft. Außerdem fängt er in Speicherbecken das Wasser aus den Wintermonaten auf. „Wir müssen etwas auf Reserve legen, wenn im Sommer nichts mehr kommt, können wir Wasser aus unserem Speicher holen“, erklärt er.