Pflanzenschutz-Novelle: Bald viel weniger Wirkstoffe?
Industrieverband Agrar (IVA) sieht Forschung gefährdet
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Von der Novelle der EU-Pflanzenschutzrichtlinie
befürchten
forschende Unternehmen große
Nachteile. „Verbesserungen im
Pflanzenschutz werden von der
Wirtschaft generiert“, erklärte
Volker Koch-Achelpöhler, Hauptgeschäftsführer
des IVA. „Wenn
sich Investitionen in Forschung
und Entwicklung für Unternehmen
nicht lohnen, finden sie nicht mehr
statt, Fortschritte bleiben aus.“
Die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln
(PSM) stellen zum Kommissionsentwurf
der Gesetzes-Novelle
die Forderung, importierte PSM so
gründlich zu prüfen wie die nach
strengem EU-Recht zugelassenen
Originalprodukte.
Wichtige Elemente der Pflanzenschutz-
Novelle könnten das Angebot
an PSM drastisch einschränken.
Die Kommission schlägt beispielsweise
vor, Chemikalien, die
als konzentrierte Substanz Gefahren
bergen, nicht mehr als PSMWirkstoff
zuzulassen. Sie berücksichtigt
nicht, dass PSM hoch verdünnt
ausgebracht werden und
die Anwendung streng geregelt
ist. Das praktische Risiko ist damit
absolut handhabbar.
Nach Schätzungen könnten bis zu
30% der Wirkstoffe verloren gehen,
wenn solche Ausschlusskriterien
eingeführt werden. Wichtige
Produkte, die zurzeit sicher eingesetzt
werden, würden damit entfallen.
Der Agrar- und Binnenmarktausschuss
im Parlament und der
Ministerrat haben die Brisanz dieser
Regelung erkannt.
Zudem soll die vergleichende
Bewertung von PSM eingeführt
werden. Substanzen, denen unerwünschte
Eigenschaften zugeschrieben
werden, sollen vom
Markt genommen werden, sobald
als besser bewertete verfügbar
sind. Die Grünen möchten diese
Regelung sogar auf alle PSM angewandt
sehen.
IVA
IVA
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