
Saisonende für regionalen Gurken
Der Verein der Bio-Fruchtgemüse-Produzenten zieht Bilanz zur Saison 2025 und fordert vom Handel, dass er sich mehr zu regionaler Bio-Ware bekennt.
von Redaktion Quelle Bio Fruchtgemüse Produzenten e. V. erschienen am 11.11.2025Für seine Mitgliedsbetriebe zieht der Bio Fruchtgemüse Produzenten e.V. (Bio.Fru.Pro) eine insgesamt positive Bilanz der Saison 2025. „Seitens der Produktion verlief die Saison angenehm unaufgeregt“, erklärt Rudolf Dworschak, Vorstand des Bio.Fru.Pro. „Von erhöhtem Schädlings- oder Krankheitsdruck sowie anhaltenden Hitzewellen blieben wir in diesem Jahr weitgehend verschont. Dadurch blieb die Erntemenge auf konstantem Niveau, und wir konnten unsere Handelsabsprachen zuverlässig erfüllen.“ Die Ernte verlief dank der gemäßigten Witterung ohne größere Schwankungen. Zwar konnten die anhaltenden Kostensteigerungen der vergangenen Jahre weiterhin nicht ausgeglichen werden, doch freuten sich die Erzeuger über stabile Preise und einen leicht steigenden Absatz.
Ende Oktober wurden die letzten regionalen Bio-Gurken in Deutschland geerntet und an den Handel ausgeliefert. Die Saison für heimische Bio-Gurken erstreckt sich von März bis Oktober; ein ganzjähriges Angebot ist nur durch den Import aus südlichen Ländern möglich. In den Wintermonaten ist eine Produktion in Deutschland aufgrund des hohen Energiebedarfs und der notwendigen Bodenruhe nicht mit den Grundsätzen des ökologischen Landbaus vereinbar, so die Einstellung des Vereins der Bio-Fruchtgeemüse-Produzenten (Bio.Fru.Pro.).
Ganzjähriges Angebot nur durch Importware
Günstigere Produktionsbedingungen in Ländern wie Spanien oder Bulgarien – etwa bei Arbeitskosten oder Umweltauflagen – führen dazu, dass Importgurken in den Übergangsmonaten deutlich billiger auf den Markt kommen. Die Nachfrage nach regionaler Ware wird in dieser Zeit vor allem durch den Preisunterschied bestimmt.
Der Handel greife in der Saison gerne zur günstigeren Importware – und erst wenn dort Probleme auftreten, werde die Deutsche Ware wieder interessant, sagt Geschäftsführer des Bio.Fru.Pro Michael Schudde. „Würde sich der Handel so deutlich zum regionalen Bio-Anbau bekennen, wie es die Verbraucherinnen und Verbraucher fordern, könnten wir die Abwärtsspirale gemeinsam durchbrechen und in der Saison den vollständigen Selbstversorgungsgrad erreichen.“ Ein Ziel, das vor dem Hintergrund zunehmender globaler Krisen wieder an gesellschaftlicher Relevanz gewinnt.







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