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Vereinigte Hagel

Rückblick 2022: Ein Jahr der Wetterextreme

Das Jahr 2022 war wieder ein Jahr der außergewöhnlichen Wetterextreme. Vor allem die Trockenheit, die mit wenigen Ausnahmen das ganze Bundesgebiet betraf, bleibt in Erinnerung. Neben Deutschland waren vor allem die Benelux-Staaten betroffen.

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Die Vereinigte Hagel erreichten von dort – wo die Dürreversicherung bereits etabliert ist – zahlreiche Meldungen über eine Gesamtfläche von mehr als 25.000 ha mit einer Versicherungssumme von rund 50 Mio. EUR. Unter den versicherten Kulturgruppen verzeichneten Mais und Grünland die größten Schäden, aber auch andere Sommerkulturen waren betroffen, wie zum Beispiel Kartoffeln und Zuckerrüben.

Im Frühjahr waren jedoch zunächst wie in den Vorjahren Frostschäden bei Wein- und Obstkulturen zu verzeichnen. Besonders der Süden Deutschlands war betroffen. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass die in einigen Bundesländern aufgelegten Förderprogramme der Frostversicherung mehr als berechtig sind. 

Zwischen Hochs und Tiefs

Erste schwere Schäden durch Hagel wurden Ende Mai verzeichnet. Sturmtief „Emmelinde“ wütete vor allem in einem Streifen von der Köln-Aachener Bucht über Koblenz und Neuwied, in der Pfalz bis nach Mannheim. Rund 5.000 einzelne Feldstücke wurden von den Sachverständigen der Vereinigte Hagel begutachtet.

Die Stadt Paderborn sorgte mit Meldung eines Tornados für Aufsehen. Leider kamen hier auch Menschen zu Schaden. Glücklicherweise hatte der private Wetterdienst Kachelmann GmbH rechtzeitig vor diesem Phänomen gewarnt, sodass vermutlich noch schlimmere Folgen abgewendet werden konnten. Ende Juni folgte auf die Rekordhitze durch Hoch "Efim" mit beinahe 40 Grad Celsius ein Sturmtief und brachte neben der Abkühlung Sturm, Starkregen und vor allem Hagel mit sich. Von Frankreich kommend überquerte „Ophelia“ die gesamte Republik und richtete vor allem in der Südhälfte schwere Schäden an. Auf einem 300 km langen Strich von Günzburg bis nach Bad Füssing sorgte sie teils für Totalschäden in Mais, Getreide und Rüben. Aber auch die Hallertau war – vor allem in den Gemeinden Au i. d. H. und Wolnzach – wieder einmal betroffen.

Während der Ernte bildeten sich dann regional Gewitterzellen und zerstörten etliche Schläge mit druschreifen Raps- und Erbsenbeständen. Aber auch Getreide- und Maisbestände waren betroffen. Gerade während der Ernte sind die Pflanzen besonders anfällig und Schäden bis hin zum Totalverlust sind keine Seltenheit. Die Sachverständigenteams waren – zum Teil wenige Stunden nach Eingang der Schadenmeldungen – auf den Feldern unterwegs, damit die Erntearbeiten ohneVerzögerungen fortgesetzt werden konnten.

War es in weiten Teilen Europas viel zu trocken, hatten die Landwirte im Baltikum es dagegen mit erheblichen Regenmengen und Sturm zu tun. Lagerbildung, erschwerte Ernteverhältnisse und dadurch resultierende Ertragsverluste waren zu beklagen.

Trotz regionaler heftiger Schäden erwarte die Vereinigte Hagel insgesamt ein durchschnittliches Schadenjahr. Unternehmensweit rechnet sie mit einer Schadenquote von etwa 60 %. Rund 82.000 einzelne Feldstücke mit einer Gesamtfläche von 386.000 Hektar haben die Sachverständigen in diesem Jahr europaweit begutachtet, einen Teil davon wieder während oder kurz vor der Ernte. Die relevanten Kennziffern des Geschäftsjahres 2022 stellen sich im Jahresvergleich wie folgt dar:

  2021 2022 Veränderungen in %
Versicherte Fläche 6,10 Mio. ha 6,23 Mio. ha + 2,1
Versicherungssumme 11,13 Mrd. € 14,20 Mrd. € + 27,5
Versicherungsbeitrag 245,68 Mio. € 305,42 Mio. € + 24,7

Mehrgefahrenversicherung: umfassende Förderung z. B. in Bayern ab 2023

Nachdem einige Bundesländer in den vergangenen Jahren bereits eine Förderung der Frostversicherung für Wein oder Obst bereitgestellt hatten, kommt im Jahr 2023 in Bayern eine umfassende Förderung der Mehrgefahrenversicherung für alle Kulturgruppen. Bayern reagiert als erstes Bundesland auf die Extremwetterereignisse, die Jahr für Jahr erhebliche Ertragsausfälle verursachen und zunehmend die Existenzen landwirtschaftlicher Betriebe gefährden.

Ab 2023 können EU-Mittel zur Förderung der Mehrgefahrenversicherung genutzt werden. Bayerische Landwirte, Winzer, Obst- und Hopfenbauern können damit ab demkommenden Jahr Zuschüsse in Höhe von bis zu 50 % der Jahresprämienrechnung erhalten. Die Vereinigte Hagel unterstützt alle Landwirte bei der Beantragung der Förderung und steht für Beratungsgespräche zur Verfügung.

Mittlerweile haben auch Nordrhein-Westfalen und Thüringen beschlossen, ab dem Jahr 2023 die Förderung der Mehrgefahrenversicherung umzusetzen. Die Details werden zurzeit erarbeitet.

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