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Erfolgreiche 20. Bundesberatertagung Gemüsebau 2011 in Grünberg

„Dem deutschen Gemüsebau ist der Dialog und die gute Zusammenarbeit mit der Fachberatung sehr wichtig und unverzichtbar“, betonte Gerhard Schulz, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Gemüsebau, in seinen Grußworten zur Bundesberatertagung Mitte März in Grünberg.
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Es wurde viel Inhaltliches geboten in Grünberg. Sehr gut besucht war in diesem Jahr die 20. Bundesberatertagung
Gemüsebau, die vom 8. bis 10. März in der Bildungsstätte Gartenbau stattfand.
Es wurde viel Inhaltliches geboten in Grünberg. Sehr gut besucht war in diesem Jahr die 20. Bundesberatertagung Gemüsebau, die vom 8. bis 10. März in der Bildungsstätte Gartenbau stattfand.Fachgruppe Gemüsebau
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Mit dieser 20. Bundesberatertagung feierten die Bundesfachgruppe Gemüsebau und der Verband der Landwirtschaftskammern als Veranstalter ein kleines Jubiläum.
Die Tagung hat sich seit dem Start 1992 stetig positiv weiterentwickelt. Während zu Beginn der kontrollierte Integrierte Anbau die Inhalte dominierte, sind es heute sehr spezielle Themenblöcke, wie Pflanzenschutz, Düngung, Zukunftsvisionen.
Über zwei Jahrzehnte ist es sukzessive gelungen, großes Wissen und prägende Erfahrungen, in der Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg auszutauschen. Diese Bundesberatertagung leistet damit etwas sehr wichtiges, nämlich einen bundesländerübergreifenden Wissens- und Erfahrungstransfer, unterstrich Schulz. Berater mit geballter Sachkompetenz tauschen sich drei Tage lang mit dem Ziel aus, sich und den deutschen Gemüsebau weiterzuentwickeln. Ein ehrliches und vertrauensvolles Geben und Nehmen unter den Teilnehmern hat sich etabliert.

Pflanzenschutz
In diesem Jahr dominierte der Schwerpunkt Pflanzenschutz, der ganz wesentlich vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz) in Neustadt/ Weinstraße – stellvertretend ist hier Dr. Ingeborg Koch zu nennen – vorbereitet und koordiniert wurde. Zahlreiche Einzelbeiträge von Pflanzenschutzexperten aus dem In- und Ausland zu speziellen Fragestellungen bereicherten die Tagung.
So wurde unter anderem über Erfahrungen zum Dämpfen im Freiland, dem Einsatz von Droplegs und zur Kreuzkrautkontrolle in Speisezwiebeln informiert. Beispiele wurden aufgezeigt, wie eine sichere und schnelle Informationsbeschaffung zum Thema Pflanzenschutz im Internet für Fachberater zum Erfolg wird. Handwerkszeug, das unerlässlich ist.
Es wurde 2011 auch etwas Neues ausprobiert. Zum ersten Mal hatten fast alle Pflanzenschutzfirmen, die im Gemüsebau Bedeutung haben, Gelegenheit, ihre Arbeit darzustellen. Ziel dieses neuen Ansatzes war es, weitere Lösungen zur Schließung der zahlreichen Indikationslücken im Gemüsebau zu finden. Der Weg ist richtig, weitere Schritte sind erforderlich.
Gerhard Schulz untermauerte, dass „Neptun“ im Gemüsebau 2005 und 2009 als anonyme Datenerfassung von Pflanzenschutzmitteln zur Versachlichung der Pflanzenschutzdiskussion beigetragen habe. Nach intensiven Beratungen konnte zusammen mit dem Julius-Kühne Institut (JKI) ein gemeinsamer Lösungsansatz erarbeitet werden, der das Projekt Neptun im Gemüsebau ab 2013 bundesweit modifiziert vorsieht.
Übereinstimmend zeigten die Gemüsebauberater wenig Verständnis dafür, dass das Pflanzenschutzmittel Afalon mit dem Wirkstoff Linuron in 25 EU-Mitgliedsstaaten angewendet werden darf, während in Deutschland immer noch keine Genehmigung vorlag, möglicherweise auch nicht erteilt wird. Dabei gibt es in einigen Anwendungsgebieten keine Alternative zu Afalon.

Zukunft und Energie
Zu dem Komplex Zukunftsvisionen wurde das BMELV-Zukunftsprojekt Gartenbau vorgestellt und die Mitarbeit der Gemüsebauberater eingefordert. Erste interessante Erfahrungen der Zukunftsinitiative Niedrig-Energie- Gewächshaus (ZINEG) – mit neuen Möglichkeiten zur Energieeinsparung im Anbau unter Glas – wurden ausgetauscht und diskutiert. Das Ziel von ZINEG soll es sein, die CO2-Emissionen möglichst auf Null zu reduzieren.

Kurzbeiträge
Unter dem Themenkomplex Kurzbeiträge, Düngung und Bewässerung gab es herausragende Einzelbeiträge, die zum großen Teil von den Beratern selbst vorgetragen wurden.
So scheint die Teilung von Spargeljungpflanzen als Vermehrungsmethode ein neuer erfolgreicher und kostensparender Weg für die Spargelbetriebe zu werden.
Neueste Praxisversuche zeigen, dass die Teilung oder auch Viertelung der Jungpflanze später zu sehr kräftigen Pflanzen führt. Das vegetative Wachstum wird angeregt und qualitativ verbessert.Erfahrungen und Praxisversuche aus dem Rheinland zum Einsatz von Bodenhilfsstoffen im Gemüsebau zeigten überwiegend positive Wirkungen auf die Pflanze und auf den Boden.

Düngung und Bewässerung
Versuchsergebnisse aus Norddeutschland zu der flüssigen Unterfußdüngung bei Blumenkohl zeigen, dass die gezielte Anschubdüngung ein starkes Wachstum bewirkte und der Befall durch Kohlhernie reduziert werden konnte. Ein anderer Bewässerungsversuch aus Thüringen zeigte folgendes Ergebnis: Eine bedarfsgerechte Zusatzbewässerung sichert beim Anbau von Kohlgemüse stabile Erträge und Qualitäten. Die Steuerung der Bewässerung nach der Klimatischen Wasserbilanz bzw. die Nutzung der Thüringer Beregnungsempfehlung sei für die Praxis gut geeignet.
Entsprechend der Witterungsbedingungen der letzten Jahre und den Prognosen für die Zukunft kommt der kostengünstigen Wasserbereitstellung und der sparsamen Wasserausbringung eine größere Bedeutung zu.
Aus Bayern wurde gemeldet, dass die Bewässerungssteuerung im Freilandgemüsebau weiter optimiert wurde. Vom Einsatz mobiler Geräte zur Messung der Bodenfeuchte bis zur vollautomatischen Steuerung mit Tensiometern wurde über den neuesten technischen Stand berichtet.
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