Vorstand der Bundesfachgruppe Gemüsebau tagte in Berlin
Am 8. Februar tagte der Vorstand der Fachgruppe Gemüsebau im Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG) unter Leitung des Vorsitzenden Gerhard Schulz in Berlin.
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Über den aktuellen Stand aus der Arbeit von QS informierte Wilfried Kamphausen, QS GmbH, Bonn. Laut Kamphausen gibt es zurzeit über 22.800 Systempartner für Obst, Gemüse und Kartoffeln, davon sind etwa die Hälfte der Erzeugerstufe, knapp 600 der Großhandelsstufe und über 10.000 dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zuzuordnen.
Letztere sind besonders in Deutschland stark vertreten. Rund ein Viertel der am QS-System beteiligten Erzeugerbetriebe stammen aus dem Ausland. In Deutschland sind über 9.000 Obst- und Gemüsebaubetriebe an dem QS-System beteiligt. Spitzenreiter sind Betriebe in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Nordrhein- Westfalen und Rheinland-Pfalz. Burkhard Möller, Deutscher Bauernverband, verdeutlichte die Situation auf dem Saison- Arbeitskräftemarkt: 2010 seien über 270.000 Saison-Arbeitskräfte in Deutschland tätig gewesen.
Die Zahl der polnischen Saison- Arbeitskräfte habe in den letzten Jahren deutlich abgenommen (2010 circa 170.000), die der rumänischen Saison-Arbeitskräfte stark zugenommen (2010 circa 94.000).
Die Eckpunkteregelung habe sich in der Praxis bewährt. Auch die Sozialversicherung nach deutschem Recht sei praxisgerecht, sagte Möller. Die Abführung der Sozialbeiträge nach Polen sei inzwischen kein Problem mehr, jene in die anderen EU-Mitgliedsländer jedoch mehr als schwierig.
Seit 1. Januar 2011 gilt für die acht EU-Mitgliedstaaten (Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland und Litauen) die Arbeitserlaubnisfreiheit.
Ab 1. Mai 2011 tritt die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit für diese Länder in Kraft. In der Diskussion mit den Vorstandsmitgliedern stellte sich heraus, dass dadurch eine starke Konkurrenz mit anderen Branchen bezüglich der Verfügbarkeit von Arbeitnehmern zu erwarten sei. Dies wirke sich besonders auf den Gemüsebau aus.
Dr. Dietmar Roßberg, Julius Kühn- Institut (JKI), Kleinmachnow, stellte den Neptun-Bericht 2009 im Gemüsebau vor.
Es handelt sich dabei um eine anonyme Erhebung von Daten zur Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel im Gemüsebau. Bereits 2005 hatte die Fachgruppe erstmals die Neptun-Erhebung durchgeführt.
Im Rahmen der EU-Statistikverordnung wurde für Deutschland festgelegt, dass die Erhebung zur Anwendung chemischer Pflanzenschutzmaßnahmen im Gemüsebau weiter über das Neptun- Verfahren erfolgen soll. „Dies stellt sicher, dass eine fachliche Begleitung und Interpretation gewährleistet ist. Darauf legen wir sehr großen Wert“, kommentierte der Vorsitzende Gerhard Schulz.
Für dieses Jahr befürchten die Gemüseanbauer eine große Lücke bei der Bekämpfung von Unkräutern in Möhren, Buschbohnen und anderen Gemüsearten mit größeren Flächen, da der Wirkstoff Linuron (Pflanzenschutzmittel Afalon) voraussichtlich nicht oder nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen wird. Begründet wird dies vom Umweltbundesamt (UBA) als Einvernehmungsbehörde mit der Säugetiertoxizität.
Hinzu kommt, dass Genehmigungen nach § 11, 2 (Gefahr im Verzug) im Pflanzenschutzgesetz 2011 noch restriktiver behandelt werden sollen als in den letzten Jahren.
Einstimmig wurde beschlossen, dass der Antrag der Vereinigung Deutscher Marktgärtner e. V., der eine anbauflächenbezogene Umlage zur Finanzierung von Rückstandsuntersuchungen vorsieht, auf den Weg gebracht wird. Hierüber wird der geschäftsführende Vorstand der Fachgruppe die Machbarkeit zur Umsetzung prüfen und vorantreiben. Die Delegierten der Fachgruppe Gemüsebau werden auf der Herbsttagung 2011 in Sankt Peter-Ording darüber entscheiden.
Die Europäische Union sieht eine harmonisierte Nitrathöchstmenge für Rucola vor, die für alle Mitgliedstaaten gelten soll. Die Vorstandsmitglieder befürworten gleiche Wettbewerbsbedingungen im selben Wettbewerbsraum und regen an, den europaweit geltenden Wert ganzjährig auf mindestens 6.000 mg Nitrat/kg anzupassen.
Der Vorstand der Fachgruppe Gemüsebau hat auf dieser Sitzung beschlossen, dass die diesjährige Informationsfahrt vom 5. bis 6. September zur Bundesgartenschau in Koblenz ausfallen wird. Der Grund: Sowohl der Deutsche Bauerntag (29. Juni bis 1. Juli) als auch der Deutsche Gartenbautag (2. bis 3. September) finden anlässlich der Bundesgartenschau in Koblenz statt.
Letztere sind besonders in Deutschland stark vertreten. Rund ein Viertel der am QS-System beteiligten Erzeugerbetriebe stammen aus dem Ausland. In Deutschland sind über 9.000 Obst- und Gemüsebaubetriebe an dem QS-System beteiligt. Spitzenreiter sind Betriebe in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Nordrhein- Westfalen und Rheinland-Pfalz. Burkhard Möller, Deutscher Bauernverband, verdeutlichte die Situation auf dem Saison- Arbeitskräftemarkt: 2010 seien über 270.000 Saison-Arbeitskräfte in Deutschland tätig gewesen.
Die Zahl der polnischen Saison- Arbeitskräfte habe in den letzten Jahren deutlich abgenommen (2010 circa 170.000), die der rumänischen Saison-Arbeitskräfte stark zugenommen (2010 circa 94.000).
Die Eckpunkteregelung habe sich in der Praxis bewährt. Auch die Sozialversicherung nach deutschem Recht sei praxisgerecht, sagte Möller. Die Abführung der Sozialbeiträge nach Polen sei inzwischen kein Problem mehr, jene in die anderen EU-Mitgliedsländer jedoch mehr als schwierig.
Seit 1. Januar 2011 gilt für die acht EU-Mitgliedstaaten (Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland und Litauen) die Arbeitserlaubnisfreiheit.
Ab 1. Mai 2011 tritt die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit für diese Länder in Kraft. In der Diskussion mit den Vorstandsmitgliedern stellte sich heraus, dass dadurch eine starke Konkurrenz mit anderen Branchen bezüglich der Verfügbarkeit von Arbeitnehmern zu erwarten sei. Dies wirke sich besonders auf den Gemüsebau aus.
Dr. Dietmar Roßberg, Julius Kühn- Institut (JKI), Kleinmachnow, stellte den Neptun-Bericht 2009 im Gemüsebau vor.
Es handelt sich dabei um eine anonyme Erhebung von Daten zur Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel im Gemüsebau. Bereits 2005 hatte die Fachgruppe erstmals die Neptun-Erhebung durchgeführt.
Im Rahmen der EU-Statistikverordnung wurde für Deutschland festgelegt, dass die Erhebung zur Anwendung chemischer Pflanzenschutzmaßnahmen im Gemüsebau weiter über das Neptun- Verfahren erfolgen soll. „Dies stellt sicher, dass eine fachliche Begleitung und Interpretation gewährleistet ist. Darauf legen wir sehr großen Wert“, kommentierte der Vorsitzende Gerhard Schulz.
Für dieses Jahr befürchten die Gemüseanbauer eine große Lücke bei der Bekämpfung von Unkräutern in Möhren, Buschbohnen und anderen Gemüsearten mit größeren Flächen, da der Wirkstoff Linuron (Pflanzenschutzmittel Afalon) voraussichtlich nicht oder nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen wird. Begründet wird dies vom Umweltbundesamt (UBA) als Einvernehmungsbehörde mit der Säugetiertoxizität.
Hinzu kommt, dass Genehmigungen nach § 11, 2 (Gefahr im Verzug) im Pflanzenschutzgesetz 2011 noch restriktiver behandelt werden sollen als in den letzten Jahren.
Einstimmig wurde beschlossen, dass der Antrag der Vereinigung Deutscher Marktgärtner e. V., der eine anbauflächenbezogene Umlage zur Finanzierung von Rückstandsuntersuchungen vorsieht, auf den Weg gebracht wird. Hierüber wird der geschäftsführende Vorstand der Fachgruppe die Machbarkeit zur Umsetzung prüfen und vorantreiben. Die Delegierten der Fachgruppe Gemüsebau werden auf der Herbsttagung 2011 in Sankt Peter-Ording darüber entscheiden.
Die Europäische Union sieht eine harmonisierte Nitrathöchstmenge für Rucola vor, die für alle Mitgliedstaaten gelten soll. Die Vorstandsmitglieder befürworten gleiche Wettbewerbsbedingungen im selben Wettbewerbsraum und regen an, den europaweit geltenden Wert ganzjährig auf mindestens 6.000 mg Nitrat/kg anzupassen.
Der Vorstand der Fachgruppe Gemüsebau hat auf dieser Sitzung beschlossen, dass die diesjährige Informationsfahrt vom 5. bis 6. September zur Bundesgartenschau in Koblenz ausfallen wird. Der Grund: Sowohl der Deutsche Bauerntag (29. Juni bis 1. Juli) als auch der Deutsche Gartenbautag (2. bis 3. September) finden anlässlich der Bundesgartenschau in Koblenz statt.
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