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Erfolgreiches 19. Spargelseminar der Bundesfachgruppe Gemüsebau

Über vierzig Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet besuchten das fünftägige 19. Spargelseminar der Bundesfachgruppe Gemüsebau im Januar 2010 in Grünberg.
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Die Spargelseminarteilnehmer Ende Januar 2010 in Grünberg
Die Spargelseminarteilnehmer Ende Januar 2010 in GrünbergWinkhoff
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Mitarbeiterführung
„Der Erfolg eines Unternehmens ist die Summe der Erfolge seiner Mitarbeiter“, dieses Zitat von Tempusstellte Dr. Renate Spraul, Bad Wimpfen, in den Mittelpunkt ihres Themas „Mitarbeiter führen und motivieren“. Der Chef kann für gute Kommunikation und Unterweisung, Fehlervermeidung sowie Qualitätserhaltung selbst sorgen. Berechtigtes Loben erhöht die Motivation nachhaltig. Stillschweigen ist kein Lob!
Die persönlichen Einflussfaktoren haben für den Betriebserfolg Bedeutung. „Nur wer sich selbst führen kann, kann andere führen.“ 20 bis 25 % aller Berufstätigen haben einmal in ihrem Berufsleben ein Burnout. Wenn aus Motivation Zwang wird, können die eigenen Bedürfnisse so stark vernachlässigt werden, dass daraus ein Burnout entstehen kann, ein Tabuthema.
Gilt es doch, negativen Stress zu vermeiden, indem Prioritäten gesetzt werden, Konflikte angepackt werden, den anderen die Macht nehmen „Dich“ zu ärgern, anderen eine Freude bereiten und belohne „Dich“ und genieße es.

Exkursion nach Südbaden
Sehr erfolgreich verlief die Exkursionnach Südbaden. Besichtigungen der Spargelbetriebe Fritz und Martin Wassmer in Bad Krozingen- Schlatt, den Tabakbetrieb von Hubert Bleile, Bad Krozingen, und der Besuch eines Lohnunter- nehmers, verbunden mit einer Maschinenvorführung, boten interessante Einblicke in die Weinund Spargelregion nahe des Kaiserstuhls.

Sortenversuche
Neueste Ergebnisse aus einem Spargelsortenversuch der LWK Niedersachsen stellte Frank Uwihs, Hannover, vor. Er verglich 13 Neuzüchtungen aus Europa mit der wohl bekanntesten Standardsorte ‘Gijnlim’ hinsichtlich Ertrag, Stangenmängel, Sortierungsanteile, Stangenanzahl, Stangengewichte, Tages- Wochen- und Saisonerträge. Ein eindeutiges Ergebnis ist schwer zu resümieren.
Zur Optimierung der Arbeitsorganisation im Spargelanbau stellte Uwihs klar, dass es darum geht, die Qualität des Ernteprodukts zu verbessern. So soll der wirtschaftliche Erfolg erhöht werden. Das Ernten von zu kurzen Stangen kann den Betrieb sehr viel Geld kosten.
Eine gute Arbeitsunterweisung vor Arbeitsbeginn ist unverzichtbar. Wiederkehrende Fehler auch im Detail der Arbeitsabläufe können sich zu großen Kostenstellen summieren. Der Teufel liegt hier wörtlich im Detail.

Kirpy auf großen Anlagen
Erste Erfahrungen zur neuen Vollerntemaschine im Spargelanbau mit den Namen Kirpy zeigten, dass die vollmechanisierte Ernte auf großen, einheitlichen Schlägen mit ausreichendem Vorgewende an den Kopfenden des Feldes möglich scheint.
Kinderkrankheiten sind noch zu beseitigen. In kleineren Anlagen ist der Einsatz von Kirpy unwirtschaftlich. Nach der Spargelernte 2010 lassen sich weitere Aussagen zu Kirpy machen. Zum 20. Seminar im Januar 2011 sollen Erfahrungen dieses Jahres einfließen.

Hofladenurteil
Über das Hofladenurteil und das Besteuerungsverfahren bei Saison- Arbeitskräften informierte Rechtsanwältin Romana Hoffmann. Das Hofladenurteil III des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 25. März 2009 schafft Klarheit aber auch negative Folgen für viele Betriebe. Das Bundesfinanzministerium hat das Urteil in einem BMF-Schreiben vom 18. Januar 2010 im Wesentlichen umgesetzt.
Kerninhalte: Werden zugekaufte Waren verkauft, liegt ein Gewerbebetrieb vor, wenn die Betriebseinnahmen (ohne Umsatzsteuer) aus den zugekauften Waren ein Drittel des Gesamtumsatzes des Betriebs oder 51.500,00 € im Wirtschaftsjahr nachhaltig übersteigt.
Wichtig ist: Die Betriebe müssen mit ihrem Steuerberater individuell prüfen, ob das Risiko Gewerblichkeit besteht und wie im Betrieb damit umzugehen ist!

Bodenleben

Prof. Dr. Hans-Georg Frede von der Uni Gießen stellte eindrucksvoll die Bedeutung des Bodens in all seinen Facetten – insbesondere des Bodenlebens – für den nachhaltigen Spargelanbau heraus.

Verfrühungssysteme
Einen aktuellen Überblick zum Sachstand der vorhandenen Verfrühungssysteme im Spargelanbau mit Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit und detaillierten klaren Schlussfolgerungen gab Joachim Ziegler aus Neustadt.
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