Praktikabel, sicher und schnell
Die neue Düngeverordnung (DüV) gilt, was es bedeutet, den Anforderungen der Düngebedarfsermittlung nachzukommen, wird sich in der beginnenden Saison zeigen. Eine DüV für alle, bundesweit, sollte kommen, so hatten wir das doch verstanden? Was wird man bei der Umsetzung jedoch antreffen ... bei 16 deutschen Bundesländern hoffentlich nicht genauso viele verschiedene Lösungen?
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Im Freilandanbau kommt kein Gemüseproduzent mehr um das Probenziehen und Nitratmessen herum, wenn sein Betrieb nicht unter die wenigen Ausnahmen fällt. Da ist der Aufschrei groß und die Forderung zum Beispiel nach schnellen, selbstständig durchführbaren Tests steht im Raum. In diesen Wunsch spielen neben der vermeintlichen Schnelligkeit Faktoren hinein wie Kostengunst, regional bedingte Transportprobleme, fehlende Kapazität in der Beratung und mehr.
Beim begehrten Schnelltest wird man sich in den Bundesländern nicht einigen. Manche Verantwortliche meinen, ihren Anbauern eine schnelle Methode bieten zu wollen/müssen/können. Andere schließen sich an. Und es gibt auch Meinungsträger, die gegen eine Zulassung sind. Sie monieren, dass noch kein wissenschaftlich haltbarer, aussagekräftiger, kontrollierter und für einen Laien praktikabler Test verfügbar ist.
Das Titelthema (Seite 10) über den Vergleich zweier Nitrat-Schnelltests mit der VDLUFA-Methode spiegelt die Haltung Bayerns gegenüber Schnellverfahren wider, wo derzeit die Zulassung eines Tests erwogen wird. Von der Vorsilbe „Schnell-“, sollte sich niemand blenden lassen. Nitrat im Boden wird durch viele Faktoren beeinflusst. Gemüseanbauer müssen die Richtigkeit der Messwerte gewährleisten und werden hierauf kontrolliert. Der menschliche Faktor wirkt sich auf die Messung aus. Erforderlich sind eine konsequente Schulung, Genauigkeit und mittelfristig Erfahrungsgewinn. Nitratmessung braucht immer denselben Zuständigen im Betrieb.
Wer dies alles nicht sicherstellen kann, sollte der nicht besser seine Proben bei dem Labor oder bei der Vermarktungseinrichtung abgeben und wie bisher auf die bewährte Routine und das Qualitätsmanagement anderer vertrauen?
Ihre Elke Hormes
Chefredakteurin der Zeitschrift »Gemüse«
ehormes@gemuese-online.de
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