Chicorée mit weniger Bitterstoffen
Im Rahmen ihrer Doktorarbeit gelang es Charlotte De Bruyn (VIB-UGent Center for Plant Systems Biology und ILVO), Zichorien und Chicorée zu entwickeln, die weniger bitter sind. Mit Hilfe der Gen-Editing-Technik CRISPR/Cas9 wurden die für den bitteren Geschmack verantwortlichen Gene gezielt verändert - mit Erfolg. Ihre Ergebnisse bieten Perspektiven für die Züchtung anderer bitterer Pflanzen wie Rosenkohl und Endivie.
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Zichorien stehen auf der Liste der meistgegessenen Gemüse in Belgien. Sie haben dort einen hohen ernährungsphysiologischen und wirtschaftlichen Wert. Allerdings hat das Gemüse in den letzten Jahren bei den Verbrauchern an Beliebtheit verloren, was auf seinen bitteren Geschmack zurückzuführen ist. Darüber hinaus bemüht sich die Lebensmittelindustrie auch um eine Verringerung der Bitterkeit der Zichorienwurzel – einer mit dem Chicorée verwandten Pflanze, die eine hervorragende Quelle für Inulin ist, das als Ballaststoff und Zuckerersatz verwendet wird.
Die Entwicklung von Zichorien- und Chicorée-Sorten mit unterschiedlichen Bitterkeitsgraden bedeutet nicht nur eine größere Auswahl für die Verbraucher, sondern auch einen nachhaltigeren Lebensmittelproduktionsprozess."Charlottes Forschung bietet einzigartige Einblicke in die Mechanismen, mit denen Pflanzen Bitterstoffe produzieren. Dieses grundlegende Wissen schafft zahlreiche neue Möglichkeiten, den Bitterstoffgehalt von Pflanzen wie Zichorien und Chicorée an die Bedürfnisse und Wünsche der Endverbraucher anzupassen", schließt Projektträger Prof. Alain Goossens (VIB-UGent Center for Plant Systems Biology).
Projektträgerin Katrijn Van Laere (ILVO): "Die Identifizierung und Charakterisierung der beteiligten Gene ist ein großer Schritt vorwärts im Verständnis, wie Pflanzen Bitterstoffe produzieren. Mit diesem grundlegenden Wissen können wir nun große bestehende Pflanzenpopulationen auf natürliche Variationen in ihrer DNA untersuchen, die zu demselben Effekt führen."
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