Mitmach-Projekt zu umweltschonenden Anbaumethoden gestartet
Ein neues Projekt „Alte Sorten für junges Gemüse“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt will bundesweit Privatpersonen, insbesondere Familien mit Kindern, für alte Nutzpflanzen-Sorten und umweltschonende Anbaumethoden begeistern. Ab Juni erhalten die Teilnehmenden jetzt Aufbau-Saatgut-Sets mit traditionellen, regionalen Gemüsesorten. Diese können sie dann zuhause im Garten, auf dem Balkon oder im Blumentopf einsetzen. Auf einer interaktiven Online-Plattform wird es künftig zudem praktische Naturschutz-Tipps, Rezeptvorschläge, Online-Seminare als VideoClips sowie ein Nutzerforum zum Austausch mit anderen Teilnehmenden geben. Anmeldungen für das Programm für 2020 sind bereits möglich auf der Homepage: www.black-turtle.de
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Die Industrialisierung und der Strukturwandel in der Landwirtschaft hat im 20. Jahrhundert zu einem massiven, anhaltenden Rückgang der biologischen Vielfalt geführt. Mit den traditionellen Sorten verschwindet auch das Wissen über deren Anbau und Nutzung. Hier setzt das Projekt „Alte Sorten für junges Gemüse“ an. Die Ackerdemia e. V., die seit 2014 eine „Gemüse-Ackerdemie“ für Schulen und Kindergärten anbietet, koordiniert das Projekt, das sie zusammen mit dem BUND-Landesverband Brandenburg konzipiert hat.
Vielfalt erhalten
Das Projekt entwickelt als „Edutainment Programm“ Online- und Offline-Angebote und bietet damit die Chance, möglichst vielen Menschen konkrete und bedarfsgerechte Möglichkeiten zu eröffnen, die Vielfalt alter Kultursorten zu erhalten und zu nutzen. Bereits im April hatten die ersten 250 Interessierten das Starter-Set mit Kartoffel-, Bohnen- und Salat-Saatgut erhalten. Im Juni/Juli wird ihnen Radieschen-, Kräuter- und Spinat-Saatgut zugesandt. Bei Anbau, Pflege und Ernte werden die Teilnehmende über das Jahr begleitet. Das Projekt läuft bis 2021. Es ist geplant, das Angebot zunächst in Berlin und Brandenburg zu testen, im Jahr 2020 auf Nordrhein-Westfalen und schließlich bundesweit auszuweiten. Das Programm wird nach Projektende von der Ackerdemia e. V. weitergeführt.
„Der kürzlich veröffentlichte Globale Bericht zum Zustand der Natur zeichnet ein erschreckendes Bild vom Verlust von Arten und Lebensräumen weltweit. Er sagt jedoch auch: Es ist noch nicht zu spät, den Verlust zu stoppen. Dafür müssen wir vor allem die politischen Rahmenbedingungen ändern. Richtig ist aber auch: Jeder und jede kann dazu beitragen, den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen. Dieses Projekt bietet dazu eine Möglichkeit. Denn alte Nutzpflanzensorten dienen als Nahrungsquelle für Blütenbestäuber und schaffen Lebensräume für heimische Arten“, erklärt Bundesumweltministerin Svenja Schulze.
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