Landwirtschaftsminister zu Besuch im Knoblauchsland
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Leitender Landwirtschaftsdirektor Horst Krehn, Behördenleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth, begrüßte Minister Brunner, Vertreter der Verbände und Behörden sowie die Gastgeberfamilie Link sehr herzlich und wünschte sich trotz des Regens einen guten Verlauf für die Veranstaltung. Das Thema Wasser spiele gerade bei Gemüsebaubetrieben eine bedeutende Rolle. „Hier in der Region waren sowohl 2015 als auch 2016 unterdurchschnittlich geringe Niederschläge zu verzeichnen“, erklärte Krehn, „der Regen wird dringend benötigt“.
„Landwirtschaft soll weiterhin die Mitte im Leben darstellen können und möglichst vielen bäuerlichen Familienbetrieben eine Zukunftsperspektive bieten“, betonte der Minister. Gerade durch die innovativen Vermarktungsstrategien in der Direktvermarktung habe sich das Unternehmen Link von einer kleinen Landwirtschaft mit Tierhaltung zu einem Vorzeigegemüsebaubetrieb in der Region entwickelt. Neben dem traditionellen Absatzweg über den Nürnberger Großmarkt vermarktet Familie Link ihre regionalen Produkte im eigenen Hofladen. Zudem wurde in den letzten Jahren in einen Gastronomie-Abholmarkt und Gastronomie-Lieferservice investiert. Der Betrieb nimmt außerdem am Programm Qualitätsoffensive „Kantinenverpflegung“ teil. „Die Verpflegung außer Haus wächst, die Nachfrage an qualitativ hochwertigem Essen in Kantinen steigt“, sagte Brunner. Dies sei „eine Chance für die Qualität“ sowie eine Möglichkeit für eine höhere Wertschöpfung im Gartenbau durch die Produktion von hochwertigen Nahrungsmitteln.
Mit „Landfrauen machen Schule“ wird bereits den Schulkindern vermittelt, woher Nahrungsmittel kommen beziehungsweise wie Lebensmittel entstehen. Diese und andere Maßnahmen stärken das Bewusstsein für regionale Lebensmittel. „Kinder prägen dadurch auch ihre Eltern nachhaltig“, erklärte Brunner, „die dann quasi einkaufen, dort wo es wächst“. Qualität und Frische, aber auch Nachhaltigkeit und Transparenz sollen in der Öffentlichkeit als ein Mehrwert für die Bevölkerung und die gesamte Gesellschaft verstärkt vermittelt werden. Allerdings muss sich jeder einzelne Gärtner und Landwirt selbst mehr in den verschiedenen Gremien und Vereinen engagieren, um die eigene Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen und zu sichern.
In der anschließenden Diskussion stellte Peter Höfler, BBV-Kreisobmann und Vorsitzender des Gemüseerzeugerverbandes, vor allem die steigende Bürokratie durch Aufzeichnungspflichten sowie Arbeitszeitbegrenzungen und den Flächenverbrauch als die größten Probleme dar. Selbst der Lebensmitteleinzelhandel entwickle vermehrt eigene Regelungen, die gesetzliche Vorgaben nochmals verschärften. Landwirtschaftsdirektor Josef Hofbauer, Leiter der Fachschule für Agrarwirtschaft Fürth– Fachgebiet Gemüsebau, erklärte, dass die Schülerzahlen sowohl in der Gärtner- als auch Meisterausbildung stagnieren oder rückläufig sind. Wie wichtig diese Aus- und Weiterbildung ist, zeigt der Betrieb Link. Juniorchef Stefan Link entwickelte Teile des heutigen Vermarktungskonzeptes bereits in seiner Meisterarbeit.
Der Gemüsebaubetrieb Link stellt mit seinem alternativen Betriebskonzept ein Musterbeispiel für den Bayerischen Weg dar, der eine flächendeckende, ressourcenschonende und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft in Bayern stärken soll.
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