Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Appell an Politik

Rückblick auf ein turbulentes Jahr

Die Ernte beim Obst ist abgeschlossen und beim Gemüse geht die Saison langsam zu Ende. Alles in allem für den Obst- und Gemüsebau ein sehr turbulentes Jahr. Der Herbst hat in weiten Teilen Deutschlands, insbesondere im Norden, mit Dauerregen die Erntearbeiten bei Obst und Gemüse erschwert. Insgesamt blicken wir auf ein Jahr der Unterschiede.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Ganninger-Hauck
Artikel teilen:

Beim Gemüse liegen Licht und Schatten dicht beisammen. In 2017 gab es Kulturen, die haben sowohl bei der Menge als auch beim Preis sehr überzeugen können, so etwa der Spargel. Aber es gab auch durchaus Sorgenkinder, die über das ganze Jahr beziehungsweise die ganze Saison hinweg nicht aus dem Preistief herauskamen, so unter anderem der Eissalat und Radies. Ansonsten hat der Gemüsebau eine durchschnittliche Ernte eingefahren, allerdings das auch nur bei durchschnittlichen Preisen und steigenden Lohnkosten.

Im Obstbau verzeichnete man insbesondere im Süden und Südwesten große frostbedingte Ertragsausfälle, im übrigen Bundesgebiet leider auch nur unterdurchschnittliche Ernten. Hier machte sich das schlechte Blühwetter negativ bemerkbar. Das aktuelle Preisniveau lindert zwar den Schaden, bei Ernteausfällen von 80 % und mehr reichen hohe Preise jedoch nicht aus, um die Kosten zudecken. Beim Beerenobstbau haben wir zwar unterdurchschnittliche Menge geerntet, aber bei leicht besseren Preisen kann das Ergebnis durchaus als auskömmlich bezeichnet werden. 

Wetterextreme erfordern neue Maßnahmen - Appell an die Politik

Es hat sich in diesem Jahr wiederum eindrucksvoll bestätigt, dass der Obst- und Gemüsebau mit seinen empfindlichen Erzeugnissen stark wetterabhängig ist. Seit eh und je haben wir zwar gelernt mit der Witterung umzugehen, wir stellen aber in den letzten Jahren fest, dass die regionalen Wetterextreme zunehmen. Sei es Forst, sei es Dauerregen oder wie ganz aktuell Ende Oktober Stürme, insbesondere über Niedersachsen und Berlin-Brandenburg. Hier geht der Appell an die Politik, sich mit diesem Thema dringend auseinander zu setzen. Die Obst- und Gemüsebetriebe unternehmen vieles, um sich gegen alle möglichen Risiken abzusichern, zum einen durch Kulturschutzmaßnahmen, durch Frostschutzberegnungsanlagen, aber auch durch Diversifizierung der Kulturen. Aber wir brauchen auch die Unterstützung der Politik, um ein Risikomanagement in unseren Betrieben zu gestalten. Dazu gehört die Risikorücklage, verbesserte Förderbedingungen für Kulturschutztechniken einschließlich Frostschutzberegnungsanlagen, aber auch die Bereitstellung von Mitteln der Bundesländer für Versicherungslösungen gegen Frost und Hagel. In vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten wird die Risikovorsorge der Betriebe massiv gefördert. Was in unseren Nachbarländern möglich ist, sollte auch bei uns möglich sein. Den zunehmenden extremen Wettereignissen ist dabei ein besonderes Augenmerk zu widmen.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren