NRW-Umweltministerium: Neuer Bewirtschaftungsplan von Gewässern veröffentlicht
Das NRW-Umweltministerium hat in dieser Woche einen Bericht zum Thema Wasserbewirtschaftung veröffentlicht, der als Grundlage für den zweiten Bewirtschaftungsplan 2016 bis 2021 dient. Die Landesregierung setzt sich dafür ein, dass spätestens bis zum Jahr 2027 alle Gewässer in Nordrhein-Westfalen die ökologischen Ziele nach EU-Wasserrahmenrichtlinie erreichen. Das ist entweder der „gute ökologische Zustand“ oder – an erheblich veränderten Gewässern – das „gute ökologische Potenzial“. Bis zu 80 Millionen Euro pro Jahr investiert das Land, um Gewässern wieder mehr Raum zu geben und teilweise historische Begradigungen wieder zurückzunehmen.
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„Weniger als zehn Prozent aller Oberflächengewässer in NRW erreichen derzeit einen guten ökologischen Zustand“, sagte Minister Remmel. „Viele Gewässer sind zudem belastet durch Schwermetalle oder Einträge aus Kläranlagen und der Landwirtschaft. Aber auch viele Produkte unseres täglichen Lebens, wie Kosmetika oder Arzneimittel, tragen dazu bei, dass die Gewässerqualität stark beeinträchtigt ist. Das alles zeigt, dass wir uns in den kommenden Jahren noch stärker als bisher für die Qualität unserer Gewässer einsetzen müssen“, so Umweltminister Remmel.
Der Bewirtschaftungsplan, der laut Wasserrahmenrichtlinie für jedes Flussgebiet in Europa erstellt werden muss, ist ein wichtiges steuerndes Element für den Gewässerschutz, indem er konkrete Ziele für die nächsten sechs Jahre festlegt. In den vergangenen Jahren wurden bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Gewässerzustand zu verbessern: Zum Beispiel wurden Gewässer wieder naturnah und durchgängig gestaltet, Leistungen von Kläranlagen verbessert und Regenwassereinleitungen von Siedlungsbereichen und Straßen geprüft und gereinigt. Dies genügt jedoch nicht, um die Belastungen so zu verringern, dass die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie erreicht werden können. Von den im ersten Bewirtschaftungsplan 2009 bis 2015 festgelegten Maßnahmen war bis Ende 2012 nur ein Bruchteil umgesetzt.
Laut dem aktuellen Bericht zum neuen Bewirtschaftungsplan müssen folgende Bereiche künftig besonders beachtet werden: Zum einen sollen Gewässer in ihrer Struktur verbessert und durchgängiger werden. Zum anderen sollen Nähr- und Schadstoffeinträge im Wasser verringert werden ebenso wie weitere, durch den Menschen verursachte negative Einflüsse. Eine Aufgabe, deren Bedeutung weit über die Wasserwirtschaft hinausgeht, ist die Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels: Probleme sind der Temperaturanstieg der Gewässer oder zeitlich veränderte und intensivere Niederschläge, die zum Beispiel die Grundwasservorräte verändern können.
An der Erarbeitung des Bewirtschaftungsplans wirken alle Wasserbehörden, die Kommunen und zahlreiche Interessengruppen mit. Auch die Öffentlichkeit kann bis zum 23. Juni 2014 per Post, Internet oder Fax ihre Stellungnahme zu den wichtigen Wasserbewirtschaftungsfragen an das Umweltministerium oder die zuständige Bezirksregierung abgeben. Die Einsendungen werden anschließend ausgewertet und beim weiteren Erstellungsprozess des Bewirtschaftungsplans berücksichtigt.
Weitere Information zur Beteiligung finden Sie unter www.flussgebiete.nrw.de
Quelle: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
(c) Gemüse online, 20.12.13
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