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Zur Situation im Knoblauchsland Ende Mai 2010

Aufgebrachte Knoblauchsländer Gemüsebauern machten ihrer Empörung mit einer Aktion Luft. Zur Zeit kommt es wegen des EHEC-Erregers zu enormen Absatzeinbußen. Wasserknappheit droht noch nicht.
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Der bereits schon länger geplante Antrittsbesuch Ministerialdirektor Martin Neumeyers im Knoblauchsland wurde kein Plauderstündchen. Der neue Amtschef des Landwirtschaftsministeriums wurde mit dem Zorn der Gemüsebauern auf Ministerin Ilse Agner konfrontiert. Sie hatte in ihrer Funktion als Verbraucherschutzministerin vor dem Verzehr roher Salate, Gurken und Tomaten gewarnt. Laut Michael Brückner, Vorsitzender des Gemüseerzeugerverbandes Knoblauchsland, war es in der 21 KW noch problemlos möglich, täglich 10.000 Gurken abzusetzen. Eine Woche später kam es zu enormen Einbußen. Um 90 % brach der Absatz bei Gurken ein, um 75 % bei Blattsalaten, bei Tomaten um 50 bis 60 %. Um die Folgen dieser Verbraucherpolitik zu demonstrieren, säumten die Anbauer Straßen mit nicht mehr absetzbarer Ware. 5000 Kisten und Steigen erwarteten Neumeyer.
Dabei war die Preissituation bei Knoblauchsländer Gemüse, laut Brückner, in diesem Jahr bereits vor der EHEC-Katastrophe recht angespannt. Bereits im Februar gab es Tiefpreise für Feld- und Treibsalat. Im weiteren Verlauf des Frühjahrs blieben die Preise wegen der wetterbedingten großen Erntemengen unzureichend, vermutet der Anbauer. Außerdem vermisst er in diesem Jahr die regelmäßigen, vorher angekündigten Werbeaktionen des Lebensmitteleinzelhandels. Sie hätten zu Absatzsteigerungen geführt und nicht immer niedrige Preise bedeutet. Dagegen brachte die lange Trockenperiode noch kein Bewässerungsproblem. Das ist dem Wasserband Knoblauchsland und seinen Investitionen der letzten Jahre zu verdanken. Ein Übriges hat ein Starkregen Ende KW 20 geleistet. Einige wenige Flächen sind zwar von Hagelschauern getroffen worden, die aber in keinem Vergleich zu den Mai-Unwettern der letzten beiden Jahre standen. Brückner, etwas sarkastisch: „Bei der momentanen Preissituation müssen solche Hagelereignisse nicht unbedingt Verlust bedeuten.“

Ramona Schneider, Fürth
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