Der Verzehrsmonitor: Spargel
Spargelwetter erst im Juni
"Nur" 5,7 % weniger Spargel haben die privaten Haushalte in Deutschland von April bis Juni 2010 im Vergleich zur Saison 2009 gekauft. Dank des versöhnlichen Saisonabschlusses im Juni, in dem jeder Privathaushalt für den Konsum zu Hause im Schnitt 37,5 % mehr Spargel als 2009 eingekauft hat. Im April und Mai lag die Nachfrage mit minus 23,2 und 17,2 % dagegen deutlich hinter 2009 zurück.
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Die kühle Witterung machte wenig Appetit auf Spargel und sorgte gleichzeitig für ein knappes Angebot und entsprechend hohe Preise, die im durchschnittlich 19 % (April) und 17 % (Mai) über denen der Saison 2009 lagen.
Dies wirkte sich besonders auf die Anzahl der Kunden aus. 2009 hatten von April bis Juni noch 45 % aller Haushalte zumindest einmal Spargel gekauft. 2010 waren es nur 42,6 %. Vor allem im Hauptmonat Mai griffen weniger Verbraucher zu Spargel als vorher. Die treue Kundschaft änderte ihre Verzehrgewohnheiten allerdings kaum. Im Schnitt kaufte jeder Spargelkäufer während der Saison 4 kg Spargel, nur etwas weniger als 2009.
Die geringeren Einkaufsmengen von April bis Juni 2010 gehen hauptsächlich zu Lasten der Direktvermarkter und Wochenmarkthändler. Im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) wurden im Vergleich zu 2009 nur 0,6 % weniger Spargel eingekauft, in Einkaufsstätten außerhalb des LEH betrug das Minus 9 %. Die Direktvermarktung stellt bei Spargel einen wichtigen Absatzkanal dar.
Für die Direktvermarktung selbst ist Spargel gleichzeitig die wichtigste Gemüseart. Von April bis Juni 2010 wurden 44 % des Bleichspargels direkt beim Erzeuger oder auf dem Wochenmarkt gekauft – mehr als im kompletten LEH (40 %). Bezieht man die Einkäufe nur auf Ware aus deutschem Anbau, dann ist es über die Hälfte (52 %) des Spargels, der direkt ab Hof oder Wochenmarkt zum Kunden gelangt.
Bei Grünspargel sind die Anteile der Direktvermarktung insgesamt zwar niedriger (32 %), in Bezug auf deutsche Ware aber sogar höher. 63 % des deutschen Grünspargels wurden ab Hof oder auf dem Wochenmarkt eingekauft. Auch Obst- und Gemüsefachgeschäfte haben mit 9 % einen vergleichsweise hohen Anteil an den Bleichspargeleinkäufen. Innerhalb des LEH sind die Discounter der wichtigste Absatzkanal. 20 % der Nachfrage werden hier gedeckt. Weitere 14 % des Spargels werden in Food-Vollsortimenter bis 5.000 m² Verkaufsfläche eingekauft. SB-Warenhäuser (ab 5.000 m²) haben mit 6 % Anteil eher untergeordnete Bedeutung.
In einer Rangliste mit der ältesten Kundschaft unter den Gemüsearten würde Spargel sehr weit vorne liegen. Teilt man die privaten Haushalte in Deutschland nach Alter ein, dann sind 53 % aller Haushaltsführenden mindestens 50 Jahre alt. Diese kaufen 80 % des Spargels ein! Zum Vergleich: Ihr Anteil an den Frischgemüseeinkäufen insgesamt entspricht mit 57 % in etwa der Bevölkerungsverteilung.
Vorbei sind die Zeiten, in denen frischer Spargel ausschließlich während der Saison gekauft wurde. Bis 2007 hatten die Spargeleinkäufe von August bis Februar an den jährlichen Einkaufsmengen einen Anteil von circa 1 %. Seitdem löste sich die Nachfrage außerhalb der Saison zwar nicht wirklich von diesem niedrigen Niveau, stieg aber deutlich und erreichte mittlerweile einen Anteil von 3 bis 4 %.
Wichtigstes Lieferland für diesen Off-Season-Spargel ist Peru. Wer nun meint, dass sich vor allem die jüngere Generation – die heimische Saison nicht achtend – zunehmend für Spargel im Herbst und Winter begeistert, der irrt. Circa 80 % des Off-Season-Spargels werden, ebenso wie der Spargel während der heimischen Saison, von Haushalten mit Haushaltsführenden ab 50 Jahren gekauft.
Der Anteil von Grünspargel an den gesamten Spargel-Einkaufsmengen hat sich in den vergangenen Jahren bei etwa 4 % eingependelt. Wie bei Bleichspargel werden die meisten Mengen von April bis Juni gekauft, mit Saisonhöhepunkt im Mai. Im Gegensatz zu Bleichspargel wurden von April bis Juni 2010 sogar knapp 10 % mehr Grünspargel als 2009 eingekauft. Die Käufer von Grünspargel sind zwar nicht ganz so alt wie die von Bleichspargel. Aber auch hier stehen die über 50-jährigen Käufer für knapp 70 % der Einkaufsmenge.
Jeder private Haushalt kaufte von April bis Juni 2010 im Durchschnitt 1,72 kg Spargel. Regional gesehen werden die größten Mengen/Haushalt mit 2,12 kg im deutschen Nordwesten (Bremen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen) gekauft. Mit 1,39 und 1,32 kg/Haushalt sind die Mengen/Haushalt in Bayern und im Südosten (Thüringen, Sachsen) am geringsten. In Nordrhein-Westfalen haben Wochenmarkt und Ab-Hof-Verkauf mit 51 % die größten Anteile an den Spargeleinkäufen der Privathaushalte. In den östlichen Bundesländern sind die erzeugernahen Absatzwege generell weniger bedeutend als in den westlichen.Trotz großer Anbaugebiete in Brandenburg haben Ab-Hof-Vermarkter und Wochenmärkte im Nordosten „nur“ 32 % Anteil an den Einkaufsmengen. Der Südosten (Thüringen, Sachsen) bildet mit 24 % das Schlusslicht.
Dies wirkte sich besonders auf die Anzahl der Kunden aus. 2009 hatten von April bis Juni noch 45 % aller Haushalte zumindest einmal Spargel gekauft. 2010 waren es nur 42,6 %. Vor allem im Hauptmonat Mai griffen weniger Verbraucher zu Spargel als vorher. Die treue Kundschaft änderte ihre Verzehrgewohnheiten allerdings kaum. Im Schnitt kaufte jeder Spargelkäufer während der Saison 4 kg Spargel, nur etwas weniger als 2009.
Die geringeren Einkaufsmengen von April bis Juni 2010 gehen hauptsächlich zu Lasten der Direktvermarkter und Wochenmarkthändler. Im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) wurden im Vergleich zu 2009 nur 0,6 % weniger Spargel eingekauft, in Einkaufsstätten außerhalb des LEH betrug das Minus 9 %. Die Direktvermarktung stellt bei Spargel einen wichtigen Absatzkanal dar.
Für die Direktvermarktung selbst ist Spargel gleichzeitig die wichtigste Gemüseart. Von April bis Juni 2010 wurden 44 % des Bleichspargels direkt beim Erzeuger oder auf dem Wochenmarkt gekauft – mehr als im kompletten LEH (40 %). Bezieht man die Einkäufe nur auf Ware aus deutschem Anbau, dann ist es über die Hälfte (52 %) des Spargels, der direkt ab Hof oder Wochenmarkt zum Kunden gelangt.
Bei Grünspargel sind die Anteile der Direktvermarktung insgesamt zwar niedriger (32 %), in Bezug auf deutsche Ware aber sogar höher. 63 % des deutschen Grünspargels wurden ab Hof oder auf dem Wochenmarkt eingekauft. Auch Obst- und Gemüsefachgeschäfte haben mit 9 % einen vergleichsweise hohen Anteil an den Bleichspargeleinkäufen. Innerhalb des LEH sind die Discounter der wichtigste Absatzkanal. 20 % der Nachfrage werden hier gedeckt. Weitere 14 % des Spargels werden in Food-Vollsortimenter bis 5.000 m² Verkaufsfläche eingekauft. SB-Warenhäuser (ab 5.000 m²) haben mit 6 % Anteil eher untergeordnete Bedeutung.
In einer Rangliste mit der ältesten Kundschaft unter den Gemüsearten würde Spargel sehr weit vorne liegen. Teilt man die privaten Haushalte in Deutschland nach Alter ein, dann sind 53 % aller Haushaltsführenden mindestens 50 Jahre alt. Diese kaufen 80 % des Spargels ein! Zum Vergleich: Ihr Anteil an den Frischgemüseeinkäufen insgesamt entspricht mit 57 % in etwa der Bevölkerungsverteilung.
Vorbei sind die Zeiten, in denen frischer Spargel ausschließlich während der Saison gekauft wurde. Bis 2007 hatten die Spargeleinkäufe von August bis Februar an den jährlichen Einkaufsmengen einen Anteil von circa 1 %. Seitdem löste sich die Nachfrage außerhalb der Saison zwar nicht wirklich von diesem niedrigen Niveau, stieg aber deutlich und erreichte mittlerweile einen Anteil von 3 bis 4 %.
Wichtigstes Lieferland für diesen Off-Season-Spargel ist Peru. Wer nun meint, dass sich vor allem die jüngere Generation – die heimische Saison nicht achtend – zunehmend für Spargel im Herbst und Winter begeistert, der irrt. Circa 80 % des Off-Season-Spargels werden, ebenso wie der Spargel während der heimischen Saison, von Haushalten mit Haushaltsführenden ab 50 Jahren gekauft.
Der Anteil von Grünspargel an den gesamten Spargel-Einkaufsmengen hat sich in den vergangenen Jahren bei etwa 4 % eingependelt. Wie bei Bleichspargel werden die meisten Mengen von April bis Juni gekauft, mit Saisonhöhepunkt im Mai. Im Gegensatz zu Bleichspargel wurden von April bis Juni 2010 sogar knapp 10 % mehr Grünspargel als 2009 eingekauft. Die Käufer von Grünspargel sind zwar nicht ganz so alt wie die von Bleichspargel. Aber auch hier stehen die über 50-jährigen Käufer für knapp 70 % der Einkaufsmenge.
Jeder private Haushalt kaufte von April bis Juni 2010 im Durchschnitt 1,72 kg Spargel. Regional gesehen werden die größten Mengen/Haushalt mit 2,12 kg im deutschen Nordwesten (Bremen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen) gekauft. Mit 1,39 und 1,32 kg/Haushalt sind die Mengen/Haushalt in Bayern und im Südosten (Thüringen, Sachsen) am geringsten. In Nordrhein-Westfalen haben Wochenmarkt und Ab-Hof-Verkauf mit 51 % die größten Anteile an den Spargeleinkäufen der Privathaushalte. In den östlichen Bundesländern sind die erzeugernahen Absatzwege generell weniger bedeutend als in den westlichen.Trotz großer Anbaugebiete in Brandenburg haben Ab-Hof-Vermarkter und Wochenmärkte im Nordosten „nur“ 32 % Anteil an den Einkaufsmengen. Der Südosten (Thüringen, Sachsen) bildet mit 24 % das Schlusslicht.
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