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BÖLN-Studie

Was unternehmen beim Befall mit der Spargelfliege?

Die Spargelfliege gehört zu den wichtigsten tierischen Schädlingen im Spargelanbau. Trotz ihrer großen Bedeutung ist bisher nur sehr wenig über die Biologie des Insekts bekannt.

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VSSE e. V./Christoph Göckel
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Eine dreijährigen Studie der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und des Julius Kühn-Instituts (JKI), die vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) finanziert wurde, liefert nun erste Ergebnisse zur erfolgreichen Befallsreduzierung.

Das Forscherteam konnte im Untersuchungszeitraum in den meisten Anlagen einen Befall von 10 bis 20 Prozent nachweisen. Bei dieser Befallshäufigkeit traten keine sichtbaren Schäden an den Trieben auf. Erst bei massiv beflogenen Anlagen mit einem Befall von über 80 Prozent der Pflanzen beobachteten sie absterbende Triebe, das typische Symptom beim Auftreten der Spargelfliege. Daraus schließt das Team, dass die Bekämpfungsschwelle wahrscheinlich deutlich höher angesetzt werden kann.

Spätes Stechende, weniger Befall

Die Intensität des Befalls wird bestimmt durch die Anzahl der Fliegen, die nach Beendigung des Stechens auf der Fläche auftreten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zahl der befallenen Triebe durch ein späteres Stechende sinkt, weil die Fliegen weniger Triebe zur Eiablage finden. Zudem reduziert ein verzögertes Stechende den weiteren Befall, da die Larven im Folgejahr später schlüpfen. Verschiebt man das Stechende um einen Tag nach hinten, verschiebt sich der Schlupf der Fliege im Folgejahr um etwa 0,75 Tage.

Zudem fand das Forscherteam heraus, dass die Flugaktivität der Spargelfliege höher ist als bisher angenommen. Ein aktiver Zuflug zwischen den Anlagen wurde für eine Distanz von mindestens 300 Metern nachgewiesen. Besonders hohe Fangzahlen ermittelten die Fachleute bei Junganlagen, Neupflanzungen und Grünspargelflächen. Vor allem in Regionen mit intensivem Spargelanbau fand eine aktive Bewegung der Tiere auch zwischen den Anlagen statt. Deshalb lautet die Empfehlung, bei einer Neuanlage auf eine möglichst große Distanz von mindestens 600 Metern zu bestehenden Anlagen zu achten, um den Zuflug im ersten Jahr zu reduzieren.

Als weitere effektive Maßnahme zur Befallsregulierung erwies sich eine mechanische Bodenbearbeitung, etwa durch Mulchen oder Fräsen der Flächen. Die Schlupfrate ging dadurch im Folgejahr signifikant zurück. Der Einsatz von Insektiziden beeinflusste die Befallshäufigkeit innerhalb eines Feldbestands dagegen nur geringfügig. Laut Forscherteam ließ sich damit lediglich die Befallsstärke in den Trieben verringern.