Spargelanbauer bewältigen die Ernte trotz Corona-Krise
Die Spargelsaison 2020 forderte die Anbauer extrem heraus: ausbleibende Erntehelfer aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus oder vor dem Flug, höhere Kosten aufgrund der Einreiseauflagen und der Infektionsschutzmaßnahmen, schutzmaßnahmen, eingeschränkte Unterbringungsmöglichkeiten, die wiederum für Personalmangel sorgten.
- Veröffentlicht am
Hilfe aus dem Inland
Laut der Online-Umfrage des Netzwerks der Spargel- und Beerenverbände, an der sich 381 Spargel- und Beerenerzeuger vom 12. bis 19. Mai 2020 beteiligt haben, fehlten in dieser Saison 28 Prozent an Erntehelfern. Dieser Mangel konnte in diesem Jahr durch die Hilfe aus dem eigenen Land, zumindest teilweise, ausgeglichen werden. Rund 61 Prozent der befragten Betriebe haben während der Corona-Krise auch inländische Erntehelfer beschäftigt. Überwiegend haben bei der Ernte einheimische Arbeitnehmer in Kurzarbeit sowie Studenten und Studentinnen, aber auch Schüler und Selbstständige ausgeholfen. Allerdings blieb nur knapp ein Viertel der einheimischen Helfer die vorgesehene Zeit. Jeder Vierte hielt einen Tag bis maximal eine Woche durch. „Insgesamt stellen wir fest, dass die Spargelsaison unter Corona- Bedingungen besser verlaufen ist als erwartet. Zwar konnten geschätzt 25 bis 30 Prozent der Ernte durch die fehlenden Erntehelfer nicht eingeholt werden und die Infektionsschutzmaßnahmen haben laut unserer Umfrage zu durchschnittlich 880 Euro pro Saisonarbeitskraft höheren Kosten geführt. Der Absatzverlust wurde jedoch durch die Schließung der Gastronomie von einer sehr guten Nachfrage in der Direktvermarktung teilweise aufgefangen“, erklärt Simon Schumacher, Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e. V.
Direktvermarktung gewinnt
Nach einem verhaltenen Saisonstart zeichnete sich in dieser Saison eine überdurchschnittlich große Nachfrage nach Spargel insbesondere bei den Direktvermarktern ab. Laut der Agrarmarkt Informations- Gesellschaft mbH (AMI) war gerade im Mai der Anteil an Haushalten, die Spargel gekauft haben, höher als im vergangenen Jahr.
Michael Koch, stellvertretender Bereichsleiter und Spargelmarkt- Experte bei der AMI, bilanziert: „Während die Preise in der Direktvermarktung recht stabil waren, war die besondere Corona-Situation im Lebensmitteleinzelhandel kaum spürbar: Der Preisdruck auf die Spargelanbauer war ähnlich wie im Vorjahr. Wir erwarten bis Mitte Juli mit Spannung die Zahlen, die zeigen, inwie weit sich die Anteile der Vertriebswege verändert haben.“
Barrierefreiheit Menü
Hier können Sie Ihre Einstellungen anpassen:
Schriftgröße
Kontrast