Es werde Realität ...
Ein eifriges Summen und Brummen ertönt zwischen knackigen Salaten und strammen Gemüsekohlen. Ergänzt wird diese Idylle durch wohlklingendes Vogelgezwitscher und dem Duft von frisch blühenden Wildblumen, die nicht nur Nase, sondern auch Auge entzücken. Wer Glück hat, entdeckt vielleicht sogar eine winzige Eidechse an der voluminösen Blütenpracht vorbeihuschen.
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Relativ schnell stellt sich bei diesem Bild allerdings die Frage, wie viel Wunsch und wie viel Wirklichkeit dahinterstecken? Dass wir Menschen mit unserer Lebensweise den Artenrückgang vorantreiben und die Natur ganz schön ins Schwitzen bringen, ist nicht von der Hand zu weisen. Anstatt sich aber gegenseitig ständig den Schwarzen Peter zuzuschieben, wäre es doch sinnvoller und wahrscheinlich zielführender, gemeinsam etwas zu unternehmen. Das ist leichter gesagt als getan. Vor allem dann, wenn zwischen Wunsch und Wirklichkeit ein großer Graben klafft.
Nehmen wir da als Beispiel den Gemüseanbau. Biodiversitätsmaßnahmen rund um die Hofstelle sind immer möglich, oft reichen schon kleine Aktionen. Im Feld sieht die Sache dann schon ein wenig anders aus. Viele Maßnahmen sind gar nicht oder nur schlecht umsetzbar, weil kleinstrukturiert, nicht gefördert oder sogar unter Umständen schädlich für die Kultur. Was also tun? Der mahnende Finger der Gesellschaft wird dadurch trotzdem nicht plötzlich freundlich winken. Was aber wenn die Grüne Branche die Arme ausstreckt – mit einer mahnenden und einer winkenden Hand? Schließlich hat die Gesellschaft eine genauso große Verantwortung unserem Planeten gegenüber. Wünschenswert wäre es doch, den Kunden am Feldrand abzuholen, Möglichkeiten und Grenzen aufzuzeigen und ihm die Biodiversitätsmaßnahmen genauso schmackhaft wie Gemüse zu machen. Damit aus zwei Wünschen schnellstmöglich eine gemeinsame Wirklichkeit wird.
Ihre Julia Appel
Redakteurin
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