Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
EHEC- Erreger

Eine Chronologie der Ereignisse in Europa

Seit Mitte Mai 2011 kam es in Deutschland zu erhöhten Fallzahlen von EHEC- Erkrankungen mit der Folge des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS), an dem in der Folgezeit mehr als 35 Menschen sterben und eine Vielzahl erkranken. Erwachsene Frauen waren überwiegend betroffen – zuerst in Norddeutschland – später in Hessen und anderen Bundesländern. Am 20. Mai wird bekannt: Alle Proben dieses Ausbruchs kommen von demselben Erregerstamm. Die Suche nach der Quelle geht weiter.
Veröffentlicht am
Dieser Artikel ist in der erschienen.
PDF herunterladen
Bundesfachgruppe Gemüsebau
Artikel teilen:
Montag, 23. Mai 2011 Erste Medien-Meldungen, erste Befragungen Erkrankter lassen eine Kontaminierung von Gemüse mit EHEC-Keimen vermuten. Dienstag, 24. Mai 2011 Befragungen des RKI weisen darauf hin, dass die jüngsten EHEC-Infektionen hoch wahrscheinlich durch Verzehr roher Tomaten, Gurken oder Salaten, besonders in Norddeutschland verursacht wurden. Die Europäische Seuchenkontrollbehörde (ECDC) wird eingeschaltet.
Mittwoch, 25. Mai 2011 Die Seuchenexperten des ECDC bezeichnen den EHEC-Ausbruch als einen der größten dokumentierten weltweit und der größte in Deutschland. RKI und BfR–Empfehlung: Üblichen Hygieneregeln beim Umgang mit Lebensmitteln beachten und vorsorglich auf Verzehr der genannten Gemüsearten verzichten.
Donnerstag, 26. Mai 2011 Gesundheitssenatorin in HH Cornelia Prüfer-Storcks verkündet: Drei Gurken aus Spanien und eine Gurke, vermutlich aus den Niederlanden, am BGV weisen den Erreger auf. Alle belasteten Proben stammen aus der Umgebung von Malaga.
Freitag, 27. Mai 2011 Verdachtsfälle in den Abnehmerländern spanischer Gurken werden nicht gemeldet. Bundesministerin Aigner und die spanische Landwirtschaftsministerin arbeiten eng zusammen. DBV-Präsident Sonnleitner und ZVG-Präsident Herker sprechen EHECErkrankten ihr Mitgefühl aus.
Samstag, 28. Mai 2011 Der Gemüseabsatz in Norddeutschland bricht um 90% ein. Russischer Importstopp für deutsches und spanisches Gemüse.
Montag, 30. Mai 2011 Offizielle Meldung: Spanische Gurken sind nicht der Auslöser.
Dienstag, 31. Mai 2011 Ergebnis des Spitzengesprächs: An der Verzehrsempfehlung muss festgehalten werden. ARD meldet: In MV in drei Gurkenproben unterschiedlicher Herkunft ebenso Darmkeime. Täglicher Umsatzverlust im Gemüsebau 2 bis 3 Mio. € Mittwoch, 1. Juni 2011 EU-Gesundheitskommissar John Dalli appelliert, die Suche nach der Krankheitsquelle zu verstärken.
Meldung: BMELV unterstützt die Öffnung des Liquiditätshilfeprogramms der Landwirtschaftlichen Rentenbank für Betriebe, die von wirtschaftlichen Auswirkungen durch EHEC-Verdachtsfälle besonders betroffen sind.
Freitag, 3. Juni 2011 Pressemeldung der Hamburger Uniklinik Eppendorf (UKE): Erbgut des Erregers entschlüsselt. Parallel identifizieren Forscher in Münster den Erreger als Hybridklon, der nie zuvor bei einer Seuche aufgetrat. Neuer Verdacht:
Nach Besuch eines Lübecker Lokals erkranken Gäste. Russland weitet Importstopp für Gemüse auf die gesamte EU aus.
Sonntag, 5. Juni 2011 Sonderpressekonferenz des niedersächsischen Landwirtschaftsministers Gert Lindemann: Er teilt mit, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit der Verursacher der Erkrankungen festgestellt wurde. Es handele sich um einen Sprossen produzierenden Gartenbaubetrieb in Bienenbüttel/Landkreis Uelzen, der danach geschlossen wird.
Eine Mitarbeiterin des Betriebs ist an EHEC erkrankt. Unklar ist, ob sich noch verseuchte Ware im Handel befindet.
Es gibt noch keine definitiven Beweise. Jedoch sieht Lindemann die Indizienlage so eindeutig, dass er empfiehlt, auf den Verzehr von Sprossen zu verzichten. Die neuen Erkenntnisse passten jedoch mit den 17 Erkrankungsfällen und einem Todesfall nach dem Besuch des Lübecker Restaurant zusammen.
Montag, 6. Juni 2011 Bislang keine Bestätigung des RKI zur Presseerklärung von Lindemann. Der erste spanische Obst- und Gemüsehändler aus der Provinz Malaga will Klage gegen die Hamburger Gesundheitsbehörden einreichen.
Dienstag, 7. Juni 2011 EU-Agrarkommissar Cilos unterbreitet Agrarrat den Vorschlag: Die EU-Kommission will die Gemüsebauern (Mitglieder von Erzeugerorganisationen (EO) und Nicht-Mitglieder von EO) mit 150 Mio. € Entschädigungen unterstützen. Die Maßnahmen sollen nach Artikel 191 der GMO 1234/2007 Dringlichkeitsmaßnahmen erlassen werden.
Mittwoch, 8. Juni 2011 Die EU-Kommission verbessert die Entschädigungsregelung auf 210 Mio. € und 50% des Referenzpreises der Jahre 2008 bis 2010 für Gurken, Tomaten, Salate, Zucchini und Paprika.
Freitag, 10. Juni 2011 Entwarnung für Tomaten, Gurken und Salate; die Indizien weisen darauf hin, dass die Verbreitung der EHEC-Infektionen über Sprossen von einem niedersächsischen Gartenbaubetrieb ausgeht.
Mehr zum Thema: