Eine Demeter-Gärtnerei wird zur Genossenschaft
Bei der Demeter-Gärtnerei Piluweri steht nach 30 Jahren ein Generationenwechsel an. Die vier Gründer und heutigen Geschäftsführer übergeben den Betrieb mit seinen rund 80 Beschäftigten in neue Hände. Im Zuge des Generationenwechsels wird Piluweri zur Genossenschaft. Der Gedanke dahinter: die Gärtnerei wird Eigentum von ihren Kundinnen und Kunden sowie von allen, die den biodynamischen Gemüseanbau unterstützen wollen.
von Gärtnerei Piluweri erschienen am 21.10.2025„Für mich und meine Kollegen ist jetzt der richtige Zeitpunkt, unser Lebenswerk in neue Hände zu legen: mit einem neuen Leitungsteam und einer neuen Eigentümerstruktur. Wir wollen die Gärtnerei an Menschen übergeben, denen gesundes, hochwertiges Gemüse und verantwortungsvoll bewirtschaftete Böden wichtig sind. Eine Beteiligung an der Genossenschaft ermöglichen wir bewusst niedrigschwellig und mit überschaubarem Kapitaleinsatz. Unser großer Wunsch ist es, dass Piluweri als starke und solidarische Gemeinschaft langfristig fortgeführt wird. Die Rechtsform einer Genossenschaft haben wir ganz bewusst gewählt. Sie ist demokratisch verfasst – jedes Mitglied hat eine Stimme – und sie kann organisch weiter wachsen. Auch in der ökologischen Landwirtschaft wird es immer schwieriger, Nachfolger zu finden, die das Kapital für eine Betriebsübernahme aufbringen können. Der Konzentrationsprozess schreitet ebenfalls voran. Umso wichtiger ist es uns, dass Piluweri finanziell unabhängig bleibt von Konzerninteressen“, erläutert Horst Ritter, einer der Gründer und Geschäftsführer von Piluweri die Entscheidung.
Mitglieder müssen mindestens fünf Anteile à 100 Euro zeichnen. Eine Begrenzung nach oben liegt bei 100.000 Euro.
Wer oder was ist Piluweri eigentlich?
Pi-lu-we-ri - das sind die Anfangsbuchstaben der vier Gründer der Gärtnerei in Müllheim-Hügelheim. Heute beschäftigt der Betrieb rund 80 Frauen und Männer. Großen Wert legt Piluweri auf die Ausbildung: Aktuell lernen sechs Azubis den Gärtnerberuf. Auf 40 ha Fläche wachsen eigene Jungpflanzen und rund 70 Gemüsearten. Neben vielen bekannten baut Piluweri auch seltene und hierzulande noch nicht unbedingt heimische Sorten an, beispielsweise Okra-Schoten, Süßkartoffeln und Catalogna (Blattzichorie).
Jede Woche liefern die Mitarbeiter circa 1.200 Gemüsekisten aus: an Privathaushalte, Kantinen, Schulen und Kindergärten. Das Liefergebiet reicht von Emmendingen/Waldkirch entlang der Rheinebene und den angrenzenden Schwarzwaldtälern bis Eimeldingen/Binzen im Süden. Ein Hofladen gehört ebenfalls zur Gärtnerei. Im Online-Shop können die Kunden verschiedene Kisten-Modelle wählen oder ihre Aufträge individuell zusammenstellen. Neben den eigenen Erzeugnissen umfasst das Sortiment Obst, Milchprodukte, Backwaren sowie alles, was den Wocheneinkauf vervollständigt. Wo immer möglich, stammen die Produkte aus Südbaden und passen zur Jahreszeit. Piluweri ist Demeter-zertifiziert.
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