DLG zeichnet innovative Masterarbeiten aus
Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat drei innovative und praxisnahe Masterarbeiten in der Pflanzenproduktion ausgezeichnet. Eine unabhängige Jury wählte aus den insgesamt 25 eingereichten, sehr guten Arbeiten drei besonders herausragende aus. Die Preisträger kommen in diesem Jahr von der Universität Hohenheim, der Technischen Universität in München und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Der Preis ist nach Wilhelm Rimpau, dem „Vater der deutschen Pflanzenzüchtung" und Gründer der Saatzuchtabteilung der DLG, benannt.
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Der mit 2.000 Euro dotierte erste Preis ging an Emanuel Jaufmann von der Technischen Universität München für seine Masterarbeit zum Thema „Technologische Aspekte verschiedener Anbauverfahren von Süßkartoffeln“. Die Arbeit wurde unter der Betreuung von Prof. Dr. agr. habil. Heinz Bernhardt am Lehrstuhl für Agrarsystemtechnik der Technischen Universität München verfasst. Ziel der Arbeit von Emanuel Jaufmann war es, anhand der Botanik die Ansprüche der Süßkartoffel herauszuarbeiten, um Folgen für die Mechanisierung und Anbauverfahren abzuleiten.
Erste Anbauversuche zeigen, dass der Anbau des tropischen Gemüses auch im deutschsprachigen Raum möglich ist. Um das Anbauverfahren zu optimieren, sollten bekannte Verfahrenstechniken anderer Länder an mitteleuropäische Bedingungen angepasst werden. Durch einen Feldversuch konnten die Sorteneignung und Anbauverfahren bewertet werden. Im Versuch wurde der Anbau zweier Sorten auf Kartoffel- und Spargeldämmen sowie in Beeten untersucht. Die Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede, abhängig von Anbauverfahren und Sortenwahl: Die frühe Sorte 'Beauregard' brachte signifikant höhere Erträge als 'Evangeline'.
Verschiedene Anbauweisen wurden untersucht
Kartoffeldämme brachten den höchsten Ertrag, während der Anbau auf Spargeldämmen zu höherem Einzelgewicht aufgrund der geringeren Bestandesdichte führte. Ein Beetanbau führte zu teils unförmigem Erntegut wegen schlechter Bodenstruktur in der unbearbeiteten Schicht. Spargeldämme führten zu spätem Bestandesschluss und hohem Unkrautdruck sowie zur Ausprägung von Übergrößen. Auf Schadverdichtungen reagierte die Süßkartoffel mit reduziertem Wurzelwachstum.
Weitere Ergebnisse waren, dass aus Kostengründen zukünftig unbewurzeltes Stecklingsmaterial die gängige Art der Vermehrung werden sollte, wie dies in Nordamerika verbreitet ist. Hier ist Forschung notwendig, um Stecklinge bedarfsgerecht zu erzeugen. Zur Pflanzung könnten die in den USA verwendeten Pflanzmaschinen eingesetzt werden, und Dämme sollten dem Beetanbau vorgezogen werden. Die Bestandesdichte muss für das Erreichen optimaler Größensortierungen angepasst werden, nicht für den Maximalertrag. Herbizidzulassungen könnten Vorteile für konventionelle Anbauer bieten. Um bei der Ernte Erleichterungen zu erzielen, sollten größere Produzenten Siebkettenroder anwenden, die eine Positivverlese ermöglichen.
Die Masterarbeit von Emanuel Jaufmann stellt eine sehr gute Verknüpfung von Praxisrelevanz und wissenschaftlicher Forschung dar.
Weitere Preisträger
Der zweite Preis ging an Hubertus Kleuter für seine Masterarbeit zum Thema „Auswirkung von verschiedenen Verfahren der Güllebehandlung auf das Wachstum von Deutschem Weidelgras und die Nährstoffdynamik des Bodens“. Die Arbeit wurde am Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg unter der Betreuung von Prof. Dr. Martin Elsäßer, Träger der Max Eyth Denkmünze in Silber, verfasst.
Elena Zopes aus Bonn erhielt für ihre Masterarbeit zum Thema „N-Dynamik der Kombination fester und flüssiger Wirtschaftsdünger bei Zuckerrüben als drittes Glied einer Fruchtfolge“ den dritten Preis. Die Arbeit wurde im Forschungsbereich Nachwachsende Rohstoffe der Landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, in Kooperation mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, erstellt und von Prof. Dr. Ralf Pude, Prof. Dr. Martin Hamer sowie Michael Stotter betreut. Gefördert wurden die Forschungsarbeiten im Rahmen des deutsch-niederländischen Verbundes „Food Protects“.
Die vollständige Pressemitteilung können Sie auf der Internetseite der DLG nachlesen. Alle Informationen zu den Preisträgern des Wilhelm-Rimpau-Preises 2020 und Videos der Preisträger finden Sie hier.
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