Gemüse sind die neuen Sneakers
Die deutschen Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse, vereinigt in der BVEO (Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V.), gehen seit diesem Jahr hinsichtlich der Kampagnenarbeit ganz neue Wege. Erstmals läuft eine über die neue EU-Verordnung 1144/2014 finanzierte Mehrländerkampagne, um den Frischgemüsekonsum der jungen Generation anzukurbeln. Von 2019 bis Ende 2021 wird die neue BVEO-Kampagne Gemüse sind die neuen Sneakers auf dem deutschen und belgischen Markt laufen und mit frechen Sprüchen und kurzen Videos Gemüse in den Mittelpunkt stellen. Über diverse Social-Media-Kanäle soll sie junge Leute ansprechen, um mehr Gemüse auf ihren Speiseplan zu bringen. Partner der EU-Mehrländerkampagne auf der belgischen Seite ist Flanderns Agrar-Marketing-Büro (VLAM). Lisa Kloke, Referentin beim BVEO, hat der Zeitschrift Gemüse Fragen rund um die neue Online-Kampagne beantwortet.
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Gemüse: Frau Kloke, wie kam es zu der Idee, Gemüse als die neuen Sneakers zu bewerben?
Lisa Kloke: Mit unserer neuen, generischen Gemüsekampagne wollen wir junge Leute zwischen 20 und 30 Jahren erreichen. Gemeinsam mit unserem belgischen Partner, Flanderns Agrar-Marketing-Büro (VLAM), haben wir uns für den Kampagnenslogan „Gemüse sind die neuen Sneakers“ entschieden, um unsere Zielgruppe mit einem Augenzwinkern zu motivieren, mehr Gemüse auf den Teller zu bringen. Sneakers sind bequem und kommen nicht aus der Mode. Wir wollen mit der Kampagne und einfachen Rezepten zeigen, dass Gemüse genauso bequem zuzubereiten ist, wie Sneakers zu tragen sind. Und genauso wie ein Paar Turnschuhe, passt auch Gemüse zu allem und geht immer!
Gemüse: Wie genau sieht die Kampagne aus?
Lisa Kloke: Die Kampagne hat vorerst eine Laufzeit von drei Jahren, läuft auf dem belgischen und deutschen Markt und wird von der EU kofinanziert. Wir haben uns für die Kampagne verschiedene Formate und witzige Sprüche ausgedacht, die wir online ausspielen. Unsere Zielgruppe ist vor allem online aktiv und wir wollen sie genau dort erreichen, bei YouTube, Facebook und Instagram. Eines unserer Formate ist beispielsweise eine kurze Kochshow, in der ein junger Mann zeigt, wie man in wenigen Minuten ein einfaches und unkompliziertes Gericht zubereitet. Die Rezepte und alle Clips finden sich auf unserer kampagnenbegleitenden Homepage: www.gemuesesinddieneuensneakers.eu. Jeder Clip ist zwischen 6 und 15 Sekunden lang und wird unserer Zielgruppe als Werbeanzeige in den verschiedenen Social-Media-Kanälen gezeigt.
Gemüse: Wer arbeitet die Rezepte für die Kochshow aus?
Lisa Kloke: Die Rezepte werden von einer professionellen Agentur erarbeitet und richten sich an junge Köche, die wenig Zeit haben und nach einem langen Tag in der Uni oder auf der Arbeit schnell etwas auf dem Tisch haben wollen. Der Clou an den Rezepten ist nicht nur die schnelle und unkomplizierte Zubereitung, sondern zum Teil auch der Fokus auf andere Zutaten wie beispielsweise Fisch und Fleisch. Es geht uns also nicht nur um Gemüse als Hauptzutat, sondern auch darum zu zeigen, wie gut man es mit anderen leckeren Zutaten kombinieren kann. Wir wollen so möglichst viele Menschen erreichen und für Gemüse begeistern.
Gemüse: Belgien ist Partner der Kampagne. Wie kam die Kooperation zustande?
Lisa Kloke: Unsere neue Mehrländerkampagne wird zu einem großen Teil durch die EU kofinanziert. Für die Umsetzung haben wir uns einen starken Partner mit viel Erfahrung gesucht. Flanderns Agrar-Marketing-Büro (VLAM) mit Sitz in Brüssel ist dafür der ideale Partner. Für die VLAM ist „Gemüse sind die neuen Sneakers“ nicht die erste EU gestützte Werbekampagne. Wir als BVEO können so auf einen Erfahrungsschatz zurückgreifen, aus dem wir nicht nur lernen, sondern der vor allem zur optimalen Gestaltung und Umsetzung der Kampagne beiträgt.
Gemüse: Influencer haben heute bei jungen Menschen großen Einfluss. Könnten Sie sich auch vorstellen, mit Influencern zusammen zu arbeiten, um die Reichweite der Kamapgne noch weiter zu vergrößern?
Lisa Kloke: Die Zusammenarbeit mit Influencern stand für die Kampagne sogar zur Diskussion. Für das erste Kampagnenjahr haben wir uns vorerst dagegen entschieden, da für die Zusammenarbeit ein großer Teil des Budgets veranschlagt werden müsste. Wir wollen im Besonderen die Menschen erreichen, die bisher wenig bis gar kein Gemüse essen. Eine Zusammenarbeit, beispielsweise mit einem Influencer aus dem Foodbereich, würde vor allem Menschen ansprechen, die bereits ein Interesse an (gesunder) Ernährung haben. Je nach Entwicklung der Kampagne nach dem ersten Jahr, wäre eine Zusammenarbeit mit einem Influencer aber durchaus noch denkbar.
Gemüse: Ist geplant, die Kampagne auch auf andere europäische Länder auszuweiten?
Lisa Kloke: Die Kampagne läuft jetzt drei Jahre auf dem deutschen und auf dem belgischen Markt. Wie es danach weitergeht wissen wir bisher noch nicht, sind aber für alles offen. Da die Kampagne durch die EU gefördert wird, lenkt diese mit ihrem Mitspracherecht maßgeblich, wohin für uns die Reise nach drei Jahren geht.
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