Historisch niedrige Preise für Gemüse waren im Jahr 2017 die Krönung
Die Gemüsebaubetriebe mussten 2017 Reaktions- und Durchhaltevermögen zeigen, meinte Thomas Albers, Vorsitzender der Fachgruppe Gemüsebau Norddeutschland, anlässlich eines Jahresrückblicks auf 2017.
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„Gefühlt: nur Regen“, fasste er zusammen, „vernässte Felder und demzufolge Pilzbefall bei vielen Freilandgemüsearten! Daraus resultierten schlechtere Qualitäten. Die Krönung waren historisch niedrige Preise, bis zu 25% unter dem Vorjahresniveau.“ Auch die Gewächshausbetriebe waren mit fast 20% weniger Licht gegenüber früheren Jahren von den Wetterkapriolen betroffen. „Wir müssen uns auf extremere Wetterkapriolen einstellen“, war Albers‘ Resümee.
Mindestens drei Wirkstoffe
Wichtig für die Betriebe ist die Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln (PSM). Albers kritisierte die stockende EU-Harmonisierung bei den PSM-Zulassungen. Bewährt habe sich das Verbundprojekt Lückenindikation. Zu den Erfolgen der Bundesfachgruppe Gemüsebau zählen die Zulassung von Proman in Feldsalat, Benevia in Kohl und das Impfen von Tomaten gegen Pepinomosaikvirus. Das Ziel für 2023 lautet: Für alle Anwendungen sollen mindestens drei Wirkstoffe zugelassen sein.
Verfügbare Saison-Arbeiter
Auch die Verfügbarkeit von Saison- Arbeitskräften begrenzt die Unternehmenserfolge. Zu den Löhnen: Der Gesamtverband der Deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände und der Industriegewerkschaft IG Bau beschlossen am 19.12.2017 die Bundesempfehlung für Landarbeiter, woraus seit Januar 2018 ein Mindestentgelt von 9,10 €/ Akh resultiert. „Wir müssen damit rechnen, dass diese Forderungen bei anstehenden Tarifverhandlungen 2018 im Gartenbau erhoben werden“, sagte Albers. Mehr über den Norddeutschen Gemüsebautag in Hamburg lesen Sie auf der Seite 6 (Verwertung von Gemüseabfällen, soziale Medien, Internetforen und Ernährungstrends) dieser »Gemüse«- Ausgabe.
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