Herbsttagung 2011
Das Vertrauen in die Produktion zurückgewinnen
Gemüsebau in Zeiten von EHEC, die abschließende Bewältigung dieser Lebensmittelkrise, das Krisenmanagement und zu ziehende Schlussfolgerungen, die bei einem möglichen weiteren Skandal hilfreich sein können, waren die Hauptthemen der vor Kurzem zu Ende gegangenen 46. Herbsttagung der Bundesfachgruppe Gemüsebau in St. Peter-Ording in Schleswig-Holstein.
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Vertrauensverlust zieht sich durch Gesellschaft
Andreas Lohff, Präsident des Gartenbauverbands Nord und Vizepräsident des Zentralverbands Gartenbau e.V., zeichnete ein Bild von einem derzeit sich durch die gesamte Gesellschaft ziehenden Vertrauensverlust und zwar gegenüber Banken, Institutionen, gegenüber der Politik und ebenso zum Beispiel gegenüber Nahrungsmitteln.
Die EHEC-Krise ist für Lohff ein Beispiel dafür, wie schnell das Vertrauen in Produkte verloren gehen kann und wie die Gesellschaft dann reagiert.
Seiner Meinung nach muss auch fachspartenübergreifend eine ganze Menge dafür getan werden, um das Vertrauen der Verbraucher wiederzuerlangen. Die direkte Ansprache, eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit und die Schaffung eines großen Netzwerks zählt er zu den notwendigen vertrauenschaffenden Maßnahmen mit dem Ziel der Existenzsicherung von Betrieben. Lohff gab die Zusage, bei der Politik noch einmal vorstellig zu werden, um eine Entschädigung für EHEC-geschädigte Betriebe mit einem erweiterten Spektrum an Gemüsearten zu erreichen.
Qualitätsproduktion schützt nicht vor Krisen
Für Werner Schwarz, Präsident des Bauernverbands Schleswig-Holstein e.V., schützt auch eine Qualitätsproduktion nicht vor Krisen. „Wir müssen tagtäglich mit dem Risiko leben, dass Krisen eintreten können und müssen immer wachen Auges den Markt beobachten“, sagte er.
Qualitätssicherung, so Schwarz, könne, im Krisenfall sehr nützlich sein, auch um weitere Krisen zu verhindern.
Es könne jedoch nicht angehen, dass bei jedem Skandal das Krisenmanagement neu erlernt werden müsse. „Es geht auch nicht, dass Politiker immer wieder neue Empfehlungen geben. Von Bund und Ländern ist einzufordern, wie mit einer Krise umzugehen ist und wer in einer Krise für was zuständig ist“, fuhr er fort.
Um Ängste des Verbrauchers einzudämmen, ist es seiner Ansicht nach notwendig, im Krisenfall lediglich von einer einzigen Stelle sachliche Informationen nach draußen zu geben, also ein einziges Krisenzentrum einzurichten.
Schließlich muss es nach Schwarz gelingen, auf EU-Ebene einen dauerhaften Entschädigungsrahmen zu installieren. Einzelbetriebe dürften nicht eine Krise aus baden müssen. „Wenn ein Marktzusammenbruch bevorsteht, muss eine gesetzliche Maßnahme hierfür zur Verfügung stehen, und das muss auch gesellschaftlich toleriert werden“, schloss er.
Dr. Juliane Bräunig, Bundesinstitut für Risikobewertung, schilderte die Schritte der Aufklärung des EHEC-Ausbruchs von Seiten dieses Institutes als Risikobewerter durch Arbeiten im Labor, durch die Durchführung epidemiologischer Untersuchungen und durch die Bildung einer Task Force bei der Euroäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die weitere Ermittlungen zur Ausbruchsaufklärung auf EU-Ebene koordinieren sollte und schließlich am 5. Juli einen techischen Bericht über die Warenströme verdächtiger Bockshornkleesamen aus Ägypten vorlegte. Die Einfuhrbeschränkungen für bestimmte Samen und Bohnen aus Ägypten wurden in der Zwischenzeit bis zum 31. März 2012 verlängert. Die in zwei umfassenden Risikobewertungen analysierten Ergebnisse kommunizierte das BfR an die Verbraucherinnen und Verbraucher zeitnah in mehreren Stellungnahmen und zahlreichen Pressemitteilungen über eine eigene Pressestelle, „um die Presse zufriedenzustellen“, wie Dr. Bräunig sagte. „Sie wissen selbst, wie schwierig es ist, in so einem Fall mit der Presse zu sprechen“, beantwortete Dr. Bräunig Nachfragen.
Mit der Aufklärung des EHEC-Ausbruchs durch das BfR zwar schon, aber mit der Risiko-Kommunikation zeigten sich die deutschen Gemüseproduzenten nicht zufrieden.
Es habe beispielsweise abschließend die offizielle Aussage des BfR gefehlt, dass die Ursache für den EHEC-Ausbruch nie Gemüse gewesen ist. Das dicke Ende der Krise hätten die Gemüse-Erzeuger allein zu tragen gehabt. Bräunig beantwortete: „Das müssen wir der Politik überlassen, das ist nicht unsere Aufgabe. An diesen Ausbruch wird sich ganz viel Forschung anschließen müssen. Es ist zum Beispiel nicht bekannt, wann der EHEC-Erreger in eine Ruhephase (Dormanz) geht, um daraus wieder neu aktiv zu werden.“
Auch Wilfried Kamphausen, QSGmbH, Bonn, referierte über die Bewältigung und Konsequenzen aus EHEC. „Wir sind die Systemgeber und tragen bei einer Lebensmittelkrise auch die Verantwortung, um für ein Krisenmanagement zu sorgen“, betonte er. Qualitätssicherung nach QS bedeute jedoch nicht, dass es keine Krisen mehr gebe, sondern Krisenvermeidung durch Abwenden von Gefahren, durch Prävention mit Hilfe von Kontrollen auf allen Stufen, durch Monitoring-Programme und vertragliche Durchgriffsmöglichkeiten sowie durch Schaffung von Klarheit in der Krise.
Kamphausen stellte die rhetorische Frage, ob denn das Aussprechen einer Verzehrswarnung im Falle der EHEC-Krise richtig war. Seine Gegenfrage an das Auditorium:
„Was hätten Sie denn gemacht? Denn an erster Stelle steht der Verbraucherschutz.“
Unter anderem durch Produktanalysen, Rückverfolgung von Warenströmen, Probenahmen, Sonderaudits, durch Rundschreiben, durch Gremiensitzungen, Pressemitteilungen, die Teilnahme an der Task Force und durch Weitergabe der EHEC-Analyseergebnisse hat QS die Branche und Systempartner während der Krise unterstützt. „In Sachen Kommunikation sind wir jedoch auch nicht die Allmächtigen, die alles richten können“, meinte er. Als Konsequenz der EHEC-Krise werden zur Vermeidung mikrobiologischer Kontaminationen Bearbeitungsprozesse wie Zerkleinern, Zerteilen, Schälen, Verpacken, weitere Schritte sowie die Bearbeitung von mikrobiologisch sensiblen Produkten wie Sprossen und Keimlinge werden in das QS-Systemhandbuch aufgenommen. Ein Zusatzleitfaden „Bearbeitung“ wird ab Januar 2012 zur Verfügung stehen.
Weiterhin muss für Saatgut zur Produktion von Sprossen oder Keimlingen ein Nachweis der mikrobiologischen Eigenschaften vorliegen. Die mikrobiologische Prüfung angekeimten Saatguts wird verpflichtend.
Für 2013 ist zudem die Umsetzung der Einbindung von Logistikprozessen in das QS-System für Obst, Gemüse und Kartoffeln geplant. Damit wird nach Kamphausen die Lieferkette vom Erzeuger bis zum Lebensmitteleinzelhandel (LEH) auch im Warentransport geschlossen.
Niedrige Gemüse-Preise nicht nur durch EHEC
Die niedrigen Gemüse-Preise im Jahr 2011 sind nicht nur eine Auswirkung der EHEC-Krise. Das sagte Dr. Hans-Christoph Behr, Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI), Bonn. Auf den Verbraucher bezogen, waren alle Gemüse-Preise im Jahr 2010 über dem Durchschnitt, während sie 2011 unterdurchschnittlich waren.
Nach Behr begann das preisliche Elend 2011 bereits vor der EHEC-Krise. So waren die Preise für 12er Kopfsalat aus dem Freiland schon vor der Woche 22 sehr niedrig mit einem ernüchternden weiteren Verlauf. Nach den Ergebnissen deutscher Erzeugermärkte waren zwischen Januar und August die Umsätze deutlich geringer mit Ausnahme von Tomaten (hohe Importe), Kohlrabi und Blumenkohl. Deutliche Mengenrückgänge wurden bei Kopf- und Eissalat festgestellt, bei Tomaten und Gurken noch nicht einmal so hohe Rückgänge. Der Umsatz von Gemüse insgesamt lag 2011 nicht so verheerend niedrig bei –4 %.
Seit Bekanntwerden von EHEC im Juni kauften die Verbraucher 14 % weniger Menge als 2010. Für den geringeren Absatz besonders von roh zu verzehrendem Gemüse im seit Menschen Gedenken kältesten Juli war ebenso wie für den warmen September die Temperatur verantwortlich.
Anbauflächen, die von Jahr zu Jahr immer noch ein wenig zunehmen, bewirkten ein Weiteres. Bei den Top 12 der Gemüsearten lag die verkaufte Menge bei +1 %, die Preise mit –3,7 % etwas darunter.
In Krisen, das zeigte sich auch bei EHEC, wird mehr beim Vollsortimenter, auf dem Wochenmarkt und im Fachhandel gekauft. Discounter erlitten als einzige größere Mengenverluste, obwohl sie stärker die Preise senkten.
Bei Bio-Gemüse zeichnete sich im Juni ein geringerer Preiseinbruch ab als bei konventionell erzeugtem Gemüse, dies obwohl der norddeutsche Sprossenbetrieb ein Bio-Betrieb ist.
Im September war Bio-Frischgemüse wieder deutlich im Plus, möglicherweise weil „Bio“ für uneingeschränkt gut gehalten wird. Kochgemüse und Verarbeitungsprodukte profitierten nur kurzfristig und mengenmäßig nicht sehr hoch durch die EHEC-Krise.
Andreas Lohff, Präsident des Gartenbauverbands Nord und Vizepräsident des Zentralverbands Gartenbau e.V., zeichnete ein Bild von einem derzeit sich durch die gesamte Gesellschaft ziehenden Vertrauensverlust und zwar gegenüber Banken, Institutionen, gegenüber der Politik und ebenso zum Beispiel gegenüber Nahrungsmitteln.
Die EHEC-Krise ist für Lohff ein Beispiel dafür, wie schnell das Vertrauen in Produkte verloren gehen kann und wie die Gesellschaft dann reagiert.
Seiner Meinung nach muss auch fachspartenübergreifend eine ganze Menge dafür getan werden, um das Vertrauen der Verbraucher wiederzuerlangen. Die direkte Ansprache, eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit und die Schaffung eines großen Netzwerks zählt er zu den notwendigen vertrauenschaffenden Maßnahmen mit dem Ziel der Existenzsicherung von Betrieben. Lohff gab die Zusage, bei der Politik noch einmal vorstellig zu werden, um eine Entschädigung für EHEC-geschädigte Betriebe mit einem erweiterten Spektrum an Gemüsearten zu erreichen.
Qualitätsproduktion schützt nicht vor Krisen
Für Werner Schwarz, Präsident des Bauernverbands Schleswig-Holstein e.V., schützt auch eine Qualitätsproduktion nicht vor Krisen. „Wir müssen tagtäglich mit dem Risiko leben, dass Krisen eintreten können und müssen immer wachen Auges den Markt beobachten“, sagte er.
Qualitätssicherung, so Schwarz, könne, im Krisenfall sehr nützlich sein, auch um weitere Krisen zu verhindern.
Es könne jedoch nicht angehen, dass bei jedem Skandal das Krisenmanagement neu erlernt werden müsse. „Es geht auch nicht, dass Politiker immer wieder neue Empfehlungen geben. Von Bund und Ländern ist einzufordern, wie mit einer Krise umzugehen ist und wer in einer Krise für was zuständig ist“, fuhr er fort.
Um Ängste des Verbrauchers einzudämmen, ist es seiner Ansicht nach notwendig, im Krisenfall lediglich von einer einzigen Stelle sachliche Informationen nach draußen zu geben, also ein einziges Krisenzentrum einzurichten.
Schließlich muss es nach Schwarz gelingen, auf EU-Ebene einen dauerhaften Entschädigungsrahmen zu installieren. Einzelbetriebe dürften nicht eine Krise aus baden müssen. „Wenn ein Marktzusammenbruch bevorsteht, muss eine gesetzliche Maßnahme hierfür zur Verfügung stehen, und das muss auch gesellschaftlich toleriert werden“, schloss er.
Dr. Juliane Bräunig, Bundesinstitut für Risikobewertung, schilderte die Schritte der Aufklärung des EHEC-Ausbruchs von Seiten dieses Institutes als Risikobewerter durch Arbeiten im Labor, durch die Durchführung epidemiologischer Untersuchungen und durch die Bildung einer Task Force bei der Euroäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die weitere Ermittlungen zur Ausbruchsaufklärung auf EU-Ebene koordinieren sollte und schließlich am 5. Juli einen techischen Bericht über die Warenströme verdächtiger Bockshornkleesamen aus Ägypten vorlegte. Die Einfuhrbeschränkungen für bestimmte Samen und Bohnen aus Ägypten wurden in der Zwischenzeit bis zum 31. März 2012 verlängert. Die in zwei umfassenden Risikobewertungen analysierten Ergebnisse kommunizierte das BfR an die Verbraucherinnen und Verbraucher zeitnah in mehreren Stellungnahmen und zahlreichen Pressemitteilungen über eine eigene Pressestelle, „um die Presse zufriedenzustellen“, wie Dr. Bräunig sagte. „Sie wissen selbst, wie schwierig es ist, in so einem Fall mit der Presse zu sprechen“, beantwortete Dr. Bräunig Nachfragen.
Mit der Aufklärung des EHEC-Ausbruchs durch das BfR zwar schon, aber mit der Risiko-Kommunikation zeigten sich die deutschen Gemüseproduzenten nicht zufrieden.
Es habe beispielsweise abschließend die offizielle Aussage des BfR gefehlt, dass die Ursache für den EHEC-Ausbruch nie Gemüse gewesen ist. Das dicke Ende der Krise hätten die Gemüse-Erzeuger allein zu tragen gehabt. Bräunig beantwortete: „Das müssen wir der Politik überlassen, das ist nicht unsere Aufgabe. An diesen Ausbruch wird sich ganz viel Forschung anschließen müssen. Es ist zum Beispiel nicht bekannt, wann der EHEC-Erreger in eine Ruhephase (Dormanz) geht, um daraus wieder neu aktiv zu werden.“
Auch Wilfried Kamphausen, QSGmbH, Bonn, referierte über die Bewältigung und Konsequenzen aus EHEC. „Wir sind die Systemgeber und tragen bei einer Lebensmittelkrise auch die Verantwortung, um für ein Krisenmanagement zu sorgen“, betonte er. Qualitätssicherung nach QS bedeute jedoch nicht, dass es keine Krisen mehr gebe, sondern Krisenvermeidung durch Abwenden von Gefahren, durch Prävention mit Hilfe von Kontrollen auf allen Stufen, durch Monitoring-Programme und vertragliche Durchgriffsmöglichkeiten sowie durch Schaffung von Klarheit in der Krise.
Kamphausen stellte die rhetorische Frage, ob denn das Aussprechen einer Verzehrswarnung im Falle der EHEC-Krise richtig war. Seine Gegenfrage an das Auditorium:
„Was hätten Sie denn gemacht? Denn an erster Stelle steht der Verbraucherschutz.“
Unter anderem durch Produktanalysen, Rückverfolgung von Warenströmen, Probenahmen, Sonderaudits, durch Rundschreiben, durch Gremiensitzungen, Pressemitteilungen, die Teilnahme an der Task Force und durch Weitergabe der EHEC-Analyseergebnisse hat QS die Branche und Systempartner während der Krise unterstützt. „In Sachen Kommunikation sind wir jedoch auch nicht die Allmächtigen, die alles richten können“, meinte er. Als Konsequenz der EHEC-Krise werden zur Vermeidung mikrobiologischer Kontaminationen Bearbeitungsprozesse wie Zerkleinern, Zerteilen, Schälen, Verpacken, weitere Schritte sowie die Bearbeitung von mikrobiologisch sensiblen Produkten wie Sprossen und Keimlinge werden in das QS-Systemhandbuch aufgenommen. Ein Zusatzleitfaden „Bearbeitung“ wird ab Januar 2012 zur Verfügung stehen.
Weiterhin muss für Saatgut zur Produktion von Sprossen oder Keimlingen ein Nachweis der mikrobiologischen Eigenschaften vorliegen. Die mikrobiologische Prüfung angekeimten Saatguts wird verpflichtend.
Für 2013 ist zudem die Umsetzung der Einbindung von Logistikprozessen in das QS-System für Obst, Gemüse und Kartoffeln geplant. Damit wird nach Kamphausen die Lieferkette vom Erzeuger bis zum Lebensmitteleinzelhandel (LEH) auch im Warentransport geschlossen.
Niedrige Gemüse-Preise nicht nur durch EHEC
Die niedrigen Gemüse-Preise im Jahr 2011 sind nicht nur eine Auswirkung der EHEC-Krise. Das sagte Dr. Hans-Christoph Behr, Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI), Bonn. Auf den Verbraucher bezogen, waren alle Gemüse-Preise im Jahr 2010 über dem Durchschnitt, während sie 2011 unterdurchschnittlich waren.
Nach Behr begann das preisliche Elend 2011 bereits vor der EHEC-Krise. So waren die Preise für 12er Kopfsalat aus dem Freiland schon vor der Woche 22 sehr niedrig mit einem ernüchternden weiteren Verlauf. Nach den Ergebnissen deutscher Erzeugermärkte waren zwischen Januar und August die Umsätze deutlich geringer mit Ausnahme von Tomaten (hohe Importe), Kohlrabi und Blumenkohl. Deutliche Mengenrückgänge wurden bei Kopf- und Eissalat festgestellt, bei Tomaten und Gurken noch nicht einmal so hohe Rückgänge. Der Umsatz von Gemüse insgesamt lag 2011 nicht so verheerend niedrig bei –4 %.
Seit Bekanntwerden von EHEC im Juni kauften die Verbraucher 14 % weniger Menge als 2010. Für den geringeren Absatz besonders von roh zu verzehrendem Gemüse im seit Menschen Gedenken kältesten Juli war ebenso wie für den warmen September die Temperatur verantwortlich.
Anbauflächen, die von Jahr zu Jahr immer noch ein wenig zunehmen, bewirkten ein Weiteres. Bei den Top 12 der Gemüsearten lag die verkaufte Menge bei +1 %, die Preise mit –3,7 % etwas darunter.
In Krisen, das zeigte sich auch bei EHEC, wird mehr beim Vollsortimenter, auf dem Wochenmarkt und im Fachhandel gekauft. Discounter erlitten als einzige größere Mengenverluste, obwohl sie stärker die Preise senkten.
Bei Bio-Gemüse zeichnete sich im Juni ein geringerer Preiseinbruch ab als bei konventionell erzeugtem Gemüse, dies obwohl der norddeutsche Sprossenbetrieb ein Bio-Betrieb ist.
Im September war Bio-Frischgemüse wieder deutlich im Plus, möglicherweise weil „Bio“ für uneingeschränkt gut gehalten wird. Kochgemüse und Verarbeitungsprodukte profitierten nur kurzfristig und mengenmäßig nicht sehr hoch durch die EHEC-Krise.
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