Bundesberatertagung Gemüsebau 2010: Mit aktuellen Themen und sehr gut besucht
„Die Berater haben sich über die Maßen stark engagiert, um die Schließung der Lücken voranzutreiben und Alternativen im Pflanzenschutz zu finden. Unser Ziel muss es bleiben, den Betrieben Lösungen anzubieten“, betonte Gerhard Schulz, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Gemüsebau, anlässlich der 19. Bundesberatertagung im Gemüsebau vor mehr als sechzig Fachberaterinnen und -beratern aus dem In- und Ausland Anfang März 2010 in der Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg.
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Die Bundesberatertagung Gemüsebau wird gemeinsam veranstaltet durch den Verband der Landwirtschaftskammern und der Bundesfachgruppe Gemüsebau.
„Wertvolle Impulse gehen zum Wohle des deutschen Gemüsebaus von der jährlichen Bundesberatertagung aus“, unterstrich Schulz.
So wäre das Projekt Neptun, das unter der Federführung der Fachgruppe Gemüsebau 2009 zum zweiten Mal erfolgreich lief, ohne das überdurchschnittliche, freiwillige Engagement der Berater nicht möglich gewesen. Ihre Weiterbildung komme somit auch den deutschen Gemüsebaubetrieben zu Gute.
Neue Herausforderungen zum Pflanzenschutz, zur Düngung oder zum Bewässerungsmanagement sind langfristig nur gemeinsam zu bewältigen, betonte Schulz.
Auf Bio-Anbau oder optimierte IP-Produktion setzen?
„Auf was setzen, auf Bio-Anbau oder auf optimierte IP-Produktion?“, fragte Josef Schlaghecken in seinem Referat. Er stellte einige Unterschiede beider Produktionsrichtungen heraus und bewertete diese. So ist unter anderem im Bio- Anbau ein höherer Flächen- und Arbeitskräftebedarf erforderlich.
Wissenschaftlich sei nicht belegbar, das Bio-Produkte gesünder seien oder besser schmeckten als Gemüse aus der IP-Produktion.
Der kontrolliert Integrierte Gemüseanbau wird auf rund 92% der Freilandgemüsebaufläche (über 100.000 ha) praktiziert und ist damit zum Standard geworden.
Der Bio-Anbau umfasst mit seinen 10.600 ha rund 8% der Anbaufläche. Besonders im Möhrenanbau (46%) hat die Bio-Produktion sich etablieren können. Der Bio-Anbau wird in der Regel subventioniert. So zahlt das Land Rheinland-Pfalz in der zweijährigen Umstellungsphase 480 €/ha, danach dauerhaft 300 €/ha und Jahr.
Der deutsche Gemüseanbau hat sich in den letzten Jahren stark weiter entwickelt. Neue Erkenntnisse haben beachtliche Fortschritte hinsichtlich der Nahrungsqualität, des Umweltschutzes und bei der Reduktion des Gefahrenpotenzials im Umgang mit Pflanzenschutzmittel bewirkt. Aus dem konventionellen Anbau wurde so immer mehr der kontrollierte Integrierte Anbau.
Schlaghecken stellte heraus: – Im Bereich der Feldhygiene bestehen große Reserven im IP- und Bio-Anbau. So sollte man nach der Ernte sofort die Felder bereinigen.
– Falscher Herbizideinsatz erhöht die Unkrautproblematik und treibt die Kosten in die Höhe.
– Die Reinigung von Pflanzenschutzgräten muss professioneller werden. Punkteinträge sind zu vermeiden.
Jochen Kreiselmaier referierte zu unerwünschten Wirkstoffen in Gemüse sowie daraus entwickelte Erfahrungen aus der Beratungspraxis.
Er stellte fest: „Es ist ein Denkfehler zu glauben, dass messbare Rückstände automatisch eine illegale Anwendung zu Grunde liegt.“
Gemüse darf Rückstände nicht zugelassener Wirkstoffe bis zur Höhe der gesetzlichen Höchstgehalte enthalten, ohne die Verkehrsfähigkeit einzubüßen.
Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH), Greenpeace, aber auch Vertreter der Lebensmittelüberwachungsbehörden der Bundesländer verwechseln das immer wieder und stellen häufig den Sachverhalt nur unvollständig dar.
Auch in den Medien werden Grenzwerte bei Pflanzenschutzmitteln häufig anders dargestellt als bei anderen gesetzlich festgelegten Höchstgehalten. So ist zum Beispiel in der Zeitschrift „test“ Nr. 12/2006 nachzulesen, dass eingehaltene Formaldehydgrenzwerte im Toastbrot unbedenklich für den Verbraucher sind. Bei Pflanzenschutzmitteln wird dieses leider nicht so deutlich herausgestellt, kritisierte Kreiselmaier.
Pflanzenschutz
Dr. Ingeborg Koch leitete und moderierte die Arbeitsgruppe, die aktuelle Ergebnisse zu Versuchen zu Pflanzenschädlingen darstellte. Es ging um die Genehmigungen für 2010, um die Blattlausbekämpfung am Salat, um Auflaufproblem bei Möhren, Bekämpfung der Möhrenfliege und der Wurzelgallenälchen an Gewächshausgurken sowie um die Nematodenbekämpfung mit Hilfe von Pilzen.
Die Referenten Gerd Sauerwein, Jürgen Kraus, Manfred Heck, Michael Scharf, Dr. Norbert Laun, Dr. Ingeborg Koch und Franz- Peter Schenk stellte ihre Versuchsergebnisse vor.
Dr. Ellen Richter moderierte den Part Versuchsergebnisse bei Pflanzenkrankheiten. Beiträge von Jürgen Kraus, Reto Neuweiler, Dr. Alexandra Wichura, Dr. Carsten Vorsatz, Dr. Ellen Richter und Dr. Norbert Laun wurden zu Themen wie thermische Pilzbekämpfung, Applikationsverbesserung, Einsatz von Droplegs, Kohlhernie, Falscher Mehltau an Eissalat gehalten.
Dr. Norbert Laun moderierte die Vorstellung und Diskussionsrunde der Arbeitsgruppe Unkräuter.
So wurden Versuchergebnisse zur chemischen Unkrautbekämpfung in Rucola, Asia-Salaten und Babyleaf- Salaten, zur Unkrautbekämpfung in Möhren, in Eissalat und im Feldsalat von den Referenten Reto Neuweiler, Jürgen Kraus, Dr. Alexandra Wichura. Dr. Carsten Vorsatz, Dr. Norbert Laun und Franz-Peter Schenk demonstriert und diskutiert. Über die Themen Düngung und Bewässerung, Zukunftsvisionen wird zu einem späteren Zeitpunkt berichtet.
„Wertvolle Impulse gehen zum Wohle des deutschen Gemüsebaus von der jährlichen Bundesberatertagung aus“, unterstrich Schulz.
So wäre das Projekt Neptun, das unter der Federführung der Fachgruppe Gemüsebau 2009 zum zweiten Mal erfolgreich lief, ohne das überdurchschnittliche, freiwillige Engagement der Berater nicht möglich gewesen. Ihre Weiterbildung komme somit auch den deutschen Gemüsebaubetrieben zu Gute.
Neue Herausforderungen zum Pflanzenschutz, zur Düngung oder zum Bewässerungsmanagement sind langfristig nur gemeinsam zu bewältigen, betonte Schulz.
Auf Bio-Anbau oder optimierte IP-Produktion setzen?
„Auf was setzen, auf Bio-Anbau oder auf optimierte IP-Produktion?“, fragte Josef Schlaghecken in seinem Referat. Er stellte einige Unterschiede beider Produktionsrichtungen heraus und bewertete diese. So ist unter anderem im Bio- Anbau ein höherer Flächen- und Arbeitskräftebedarf erforderlich.
Wissenschaftlich sei nicht belegbar, das Bio-Produkte gesünder seien oder besser schmeckten als Gemüse aus der IP-Produktion.
Der kontrolliert Integrierte Gemüseanbau wird auf rund 92% der Freilandgemüsebaufläche (über 100.000 ha) praktiziert und ist damit zum Standard geworden.
Der Bio-Anbau umfasst mit seinen 10.600 ha rund 8% der Anbaufläche. Besonders im Möhrenanbau (46%) hat die Bio-Produktion sich etablieren können. Der Bio-Anbau wird in der Regel subventioniert. So zahlt das Land Rheinland-Pfalz in der zweijährigen Umstellungsphase 480 €/ha, danach dauerhaft 300 €/ha und Jahr.
Der deutsche Gemüseanbau hat sich in den letzten Jahren stark weiter entwickelt. Neue Erkenntnisse haben beachtliche Fortschritte hinsichtlich der Nahrungsqualität, des Umweltschutzes und bei der Reduktion des Gefahrenpotenzials im Umgang mit Pflanzenschutzmittel bewirkt. Aus dem konventionellen Anbau wurde so immer mehr der kontrollierte Integrierte Anbau.
Schlaghecken stellte heraus: – Im Bereich der Feldhygiene bestehen große Reserven im IP- und Bio-Anbau. So sollte man nach der Ernte sofort die Felder bereinigen.
– Falscher Herbizideinsatz erhöht die Unkrautproblematik und treibt die Kosten in die Höhe.
– Die Reinigung von Pflanzenschutzgräten muss professioneller werden. Punkteinträge sind zu vermeiden.
Jochen Kreiselmaier referierte zu unerwünschten Wirkstoffen in Gemüse sowie daraus entwickelte Erfahrungen aus der Beratungspraxis.
Er stellte fest: „Es ist ein Denkfehler zu glauben, dass messbare Rückstände automatisch eine illegale Anwendung zu Grunde liegt.“
Gemüse darf Rückstände nicht zugelassener Wirkstoffe bis zur Höhe der gesetzlichen Höchstgehalte enthalten, ohne die Verkehrsfähigkeit einzubüßen.
Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH), Greenpeace, aber auch Vertreter der Lebensmittelüberwachungsbehörden der Bundesländer verwechseln das immer wieder und stellen häufig den Sachverhalt nur unvollständig dar.
Auch in den Medien werden Grenzwerte bei Pflanzenschutzmitteln häufig anders dargestellt als bei anderen gesetzlich festgelegten Höchstgehalten. So ist zum Beispiel in der Zeitschrift „test“ Nr. 12/2006 nachzulesen, dass eingehaltene Formaldehydgrenzwerte im Toastbrot unbedenklich für den Verbraucher sind. Bei Pflanzenschutzmitteln wird dieses leider nicht so deutlich herausgestellt, kritisierte Kreiselmaier.
Pflanzenschutz
Dr. Ingeborg Koch leitete und moderierte die Arbeitsgruppe, die aktuelle Ergebnisse zu Versuchen zu Pflanzenschädlingen darstellte. Es ging um die Genehmigungen für 2010, um die Blattlausbekämpfung am Salat, um Auflaufproblem bei Möhren, Bekämpfung der Möhrenfliege und der Wurzelgallenälchen an Gewächshausgurken sowie um die Nematodenbekämpfung mit Hilfe von Pilzen.
Die Referenten Gerd Sauerwein, Jürgen Kraus, Manfred Heck, Michael Scharf, Dr. Norbert Laun, Dr. Ingeborg Koch und Franz- Peter Schenk stellte ihre Versuchsergebnisse vor.
Dr. Ellen Richter moderierte den Part Versuchsergebnisse bei Pflanzenkrankheiten. Beiträge von Jürgen Kraus, Reto Neuweiler, Dr. Alexandra Wichura, Dr. Carsten Vorsatz, Dr. Ellen Richter und Dr. Norbert Laun wurden zu Themen wie thermische Pilzbekämpfung, Applikationsverbesserung, Einsatz von Droplegs, Kohlhernie, Falscher Mehltau an Eissalat gehalten.
Dr. Norbert Laun moderierte die Vorstellung und Diskussionsrunde der Arbeitsgruppe Unkräuter.
So wurden Versuchergebnisse zur chemischen Unkrautbekämpfung in Rucola, Asia-Salaten und Babyleaf- Salaten, zur Unkrautbekämpfung in Möhren, in Eissalat und im Feldsalat von den Referenten Reto Neuweiler, Jürgen Kraus, Dr. Alexandra Wichura. Dr. Carsten Vorsatz, Dr. Norbert Laun und Franz-Peter Schenk demonstriert und diskutiert. Über die Themen Düngung und Bewässerung, Zukunftsvisionen wird zu einem späteren Zeitpunkt berichtet.
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