Fast die Hälfte aller in Deutschland ausgebildeten Gemüsebau-Meister kommen von der Meisterschule in Fürth
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Wer die Meisterprüfung anstrebt oder Techniker im Gemüsebau werden will, kann sich in verschiedenen Lehranstalten und Fachschulen darauf vorbereiten: In Dresden/Pillnitz, Erfurt, Essen, Fürth, Hannover, Heidelberg oder Stuttgart/Hohenheim. Die Absolventen der staatlichen Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachgebiet Gemüsebau, Fürth, stellen, je nach Jahrgang, bis zu 50% aller Meister im Gemüsebau.
Unterrichtsorganisation
Der Schulbesuch dauert drei Semester und kann alle zwei Jahre aufgenommen werden.
Das erste Semester wird Ende Oktober eröffnet und endet Mitte März des darauf folgenden Jahres.
Das zweite (fachpraktische) Semester beginnt im April. Es umfasst 15 praktische Schultage für Exkursionen und Übungen, verteilt über die Sommermonate. Die Tage werden in der Regel für bis zu vier mehrtägige Fahrten in europäische Gemüsebaugebiete geblockt (Siehe dazu: www.fachschule-gemuesebau.bayern.de). Im Sommersemester muss eine fachpraktische Arbeit im Betrieb angefertigt werden. An übrigen Tagen gehen die Schüler/innen ihrer Tätigkeit in ihren Betrieben nach.
Das dritte Semester beginnt Ende Oktober und endet Anfang März mit der staatlichen Schulabschlussprüfung und der Meisterprüfung.
Unterrichtet werden Pflichtfächer der Bereiche Produktion, Dienstleistung und Vermarktung, Betriebs- und Unternehmensführung, Berufsausbildung und Mitarbeiterführung mit zugehörigen Seminaren und Übungen. Wahlfächer sind Englisch und Gemüse in der Ernährung.
Mit sanierender Gewächshausfirma vollauf zufrieden
Damit an der Fachschule weiterhin zeitgemäß unterrichtet werden kann, wurde das schuleigene Gewächshaus im Herbst 2008 saniert. Normale Abnutzung und die rasante Entwicklung der Gewächshaustechnik machten die Maßnahme notwendig. Neben diesem pädagogischen Ziel sollte der Energieverbrauch gesenkt und gleichzeitig die Lichtausbeute erhöht werden. Zwei der drei Fachschulsemester fallen in die lichtarme Jahreszeit von Oktober bis März. Zusätzlich werden in Zukunft Düngung und Bewässerung über ein einziges System gesteuert, wie es in modernen Praxisbetrieben üblich ist.
Die Maßnahmen im Einzelnen:
Lichtausbeute erhöht durch | Energieeinsparung um circa 30% durch |
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Einbau von ESG1 - Blankglas |
Energieschirm höherer Dichtigkeit und besserem Gewebe |
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Reduzierung der Heizrohre im Dachbereich |
Zweischeibenverglasung an Steh- und Giebelwänden |
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neuen, lichtdurchlässigen Energieschirm |
Luftfeuchteverringerung infolge geschlossener Bewässerung auf den Tischen |
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Mobile, künstliche Belichtung |
kulturnahe Wärme durch Vegetationsheizung |
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weißen Anstrich von Boden und Fundamentwänden |
Genaue Steuerung von Temperaturführung, Luftfeuchte, Schattierung nach Lichtsummen und anderen Regelstrategien mit Hilfe modernem Steuerungssystem, auch mobil vom Klassenzimmer aus: Wetterstation auf dem Gewächshausgiebel, 2 Fühler im Gewächshaus, Klimacomputer (RAM), stationärer PC; Steuerung über Internet geplant |
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„Langfeldleuchten“ über Grundbeet |
Kulturzeitverkürzung durch künstliche Belichtung mit Vegetationslampen |
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Gleichmäßige Temperaturverteilung durch Umluftventilatoren |
Andreas Schmitt, stellvertretender Schulleiter: „Die Baumaßnahmen führte die Firma Kräss GlasCon GmbH, Pfaffenhofen a. d. Roth durch. Wir sind vollauf zufrieden mit Ablauf und Resultat.“
Ramona Schneider, Fürth
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