Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
43. Hohenheimer Gemüsebautag

Ein Funken Normalität

Noch ist das Jahr nicht zu Ende, aber eines ist allen klar: Es wird als ganz besonderes Jahr in die Geschichte eingehen und das nicht unbedingt im positiven Sinne. Umso wichtiger sind in Zeiten wie diesen jegliche Art von Ablenkung und ein wenig Rückkehr zur Normalität.

Veröffentlicht am
Dieser Artikel ist in der erschienen.
PDF herunterladen
Appel
Artikel teilen:

Genau das bot der diesjährige Hohenheimer Gemüsebautag Ende September, den die Veranstalter, die Staatsschule für Gartenbau Stuttgart-Hohenheim und die Fachgruppe Gemüsebau des Gartenbauverbandes Baden- Württemberg-Hessen e. V., mit einem spannenden Themenmix vollpackten. Es gab nicht nur eine neue Maschine zur Rückholung von Folien im Feld live zu bestaunen, sondern auch Exoten, die in naher Zukunft vielleicht schon bald den heimischen Anbau bereichern könnten. Einen ausführlichen Bericht zu den Exoten lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben von »Gemüse«.

Statt Kraut Wassermelonen?

Nicht mehr ganz so rar im deutschen Anbau, aber dennoch exotisch sind Melonen, die bereits seit einiger Zeit an der Staatsschule in Hohenheim im Anbau getestet werden. Im diesjährigen Versuch sollte herausgefunden werden, ob auch ein Anbau von Wassermelonen auf den Fildern möglich ist. Schließlich lässt die Klimaerwärmung inzwischen Kulturen zu, die vor vielen Jahren in der Region noch unmöglich gewesen wären. 13 verschiedene Wassermelonensorten stellten sich den Bedingungen auf den Fildern. „Das Ergebnis war erstaunlich in diesem Jahr. Wir haben rund eine Tonne Melonen von diesem Schlag geholt“, betont Rudolf Feldmann, Versuchsansteller an der Staatsschule in Hohenheim. Auch der Geschmack der Melonen sei gut, so Feldmann. Der einzige Haken: der Absatz. „Aufgrund der sehr warmen Herbstmonate in den vergangenen Jahren kann man Melonen inzwischen relativ spät anbauen. Es ist nur nicht sicher, ob man Melonen so spät im Jahr noch abgesetzt bekommt oder ob der Verbraucher das Produkt doch als reines Sommerprodukt sieht?“, ergänzt der Versuchsleiter. Einige der Wassermelonensorten durften sich zudem im Folienhaus messen. Hier lag der Fokus ebenfalls auf dem späten Anbau sowie der Frage nach den Unterschieden im Vergleich zum Feldanbau. „Vom Kulturablauf war der Anbau hier im Folienhaus schwieriger als im Freiland. Die Melonen haben sehr schnell Läuse bekommen und auch schneller Mehltau als im Freien“, erklärt Rudolf Feldmann.

Raus aus dem Feld

Die Klimaerwärmung bringt nicht nur Chancen, sondern schafft auch viele Probleme – allen voran im Hinblick auf die Wasserverfügbarkeit. Viele Gemüsekulturen sind auf aureichend Wasser in den kritischen Monaten ihres Wachstums angewiesen. Betriebe setzen deshalb auf Bewässerungslösungen im Feld, wie beispielsweise der Tröpfchenbewässerung. Dazu werden Schläuche mit speziellen Maschinen im Feld verlegt. Ähnlich sieht es bei Folien aus, die zur Verfrühung oder zum Schutz der Kulturen eingesetzt werden und über die Saison auf den Feldern verbleiben. Doch auch an landwirtschaftlichen Betrieben geht die Diskussion um die Reduktion von Plastik (im Feld) nicht spurlos vorbei. Aber wie lassen sich die Folien ohne großen Aufwand wieder entfernen? Die Firma M.O.M. aus Verona, Italien, hat eine Maschine auf den Markt gebracht, die genau das kann.

Das trommelartige Gerät, wird an den Schlepper befestigt und wickelt Folien während der Fahrt so auf, dass sie danach direkt in die Entsorgung gehen können. Ist die Trommel voll, kann der fertige Folienknäuel über die Änderung des Hydraulikstroms abgeworfen werden. Da die Folie umgedreht aufgewickelt wird, fällt der Erdanhang direkt während der Überfahrt links und rechts zur Seite ab und ermöglicht so eine saubere Ablieferung beim Entsorgungsunternehmen.