Den heimischen (Salat-)Anbau in den Fokus der Verbraucher rücken
Die rund 40 Salat-Anbauer aus Südhessen haben Anfang Mai mit einem symbolischen ersten Salat-Anschnitt offiziell die südhessische Salat-Saison eröffnet. Künftig soll diese jährlich Anfang Mai stattfinden, da zu dieser Zeit alle beteiligten Landwirtschaftsbetriebe, unabhängig von den äußeren Bedingungen, ihre verschiedenen Salat-Sorten bereits auf dem Verbrauchermarkt anbieten.
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„Wir wollen mit der Aktion erstmals gezielt die Verbraucher*innen über die hohe Qualität und das enorm vielfältige Angebot der regional angebauten Salatsorten aufklären. Viele wissen gar nicht, welche landwirtschaftlich erzeugten Produkte gerade Saison haben und dass man diese nirgends frischer bekommt, als direkt bei uns in den Hofläden, auf den Wochenmärkten oder im regionalen Einzelhandel. Auch bei dem ein oder anderen größeren Supermarkt kann man unsere Grundnahrungsmittel kaufen, wenn man gezielt danach schaut“, erläutert Gemüsegärtner Andreas Ewald aus Trebur die Hintergründe der Salat-Saisoneröffnung.
Die richtigen Sorten für die Region
In Südhessen werden von Anfang Mai bis Ende Oktober rund 20 Salat-Sorten angebaut – darunter beispielsweise Eichblatt grün und rot, Lollo-Bionda und -Rossa, verschiedene Kopfsalate, Eissalat, Batavia, Schnabelsalat, Trotzkopf, Romana, Frisée, Endivien oder Radicchio. Geerntet werden die Salate täglich taufrisch in den frühen Morgenstunden, damit sie umgehend zu den Abnehmern gebracht werden können.
„Die Planungen für die Salat-Saison beginnen für uns Gemüsegärtner bereits im November des Vorjahres. Für eine beständige Qualitäts-Garantie achten wir bei der Salatsorten-Auswahl vor allem darauf, dass diese auf unser regionales Klima und die vorherrschenden Bodenverhältnisse abgestimmt sind. Aufgrund der besonderen Lage der Felder in der Rheinebene, können wir südhessischen Landwirte den Salat zudem bereits rund zwei Wochen früher ernten als solche in anderen Regionen“, sagt der Griesheimer Gemüsegärtner Matthias Höhl.
Auch die „jungen Salate“ kommen aus der Region. In Bickenbach an der Bergstraße beginnt bereits im Dezember die Aussaat für die ersten Salatpflanzen, die dann ab Ende Februar auf die Felder im Rhein-Main-Gebiet gepflanzt werden:
„Um ab Mai die heimischen Salate ernten und essen zu können, ist es notwendig, diese Pflanzen im Gewächshaus vorzuziehen, da sie im Feld unter den kalten Bedingungen nicht wachsen würden. Diesen Job übernehmen wir als Gemüsejungpflanzenbetrieb und beliefern die ortsansässigen Gemüsebauern in unserer Region meist wöchentlich mit frischen Jungpflanzen. Die Pflanzen-Produktion erfolgt dabei stets in enger Absprache mit den Gemüsegärtnern“, so Claudia Trübenbach vom Gemüsejungpflanzenbetrieb Trübenbach.
Die Versorgung mit regionalen Produkten hat neben Frische und Qualität weitere positive Effekte: Durch die wesentlich kürzeren Transportwege von regionalem Gemüse wird deutlich weniger klimaschädliches CO2 freigesetzt. Die Verbraucher*innen tragen zudem mit dem „Kauf vor Ort“ zu einer effizienten nachhaltigen Vermarktung bei und sorgen für das Fortbestehen der Familienbetriebe, die seit Generationen Produkte anbauen und Arbeitgeber für viele Menschen sind.
Betriebe leisten wichtigen Beitrag zur Grundversorgung
Griesheims Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl betont zudem den Aspekt der Grundversorgungssicherheit: „Unsere regionalen, familiengeführten Landwirtschaftsbetriebe sind für die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung besonders wichtig. Die Landwirte leisten mit ihrem hoch qualifizierten Obst- und Gemüseanbau einen entscheidenden Beitrag für die Grundversorgung der gesamten Region. Dem gegenüber stehen europaweit tätige Betriebe mit Lieferketten oder Zulieferbetriebe, die ausfallen können, sodass es zu Produktionsausfällen und Versorgungsengpässen kommen kann. Durch eine auf viele regionale Betriebe verteilte Versorgung, verringern sich die Risiken und die Märkte werden entlastet. Für Griesheim und die Region bedeutet das eine Versorgungssicherheit, die vor allem auch nachhaltig ist.“
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