Energiekrise bedroht Unternehmen des Gartenbaus
Der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) drängt auf wirksame Entlastungsmaßnahmen
angesichts der anhaltenden Energiekrise. Vor allem die Lage für die Unterglas-Betriebe spitzt sich zu.
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„Man hat das Gefühl, die Politik hat die klein- und mittelständische Wirtschaft (KMU) aus den
Augen verloren. Dabei stehen gerade diese mit dem Rücken an der Wand - so auch der
Gartenbau“, beklagt ZVG-Präsident Jürgen Mertz mit Blick auf das von der Bundesregierung
angekündigte Dritte Entlastungspaket. In diesem Zusammenhang erinnert Mertz daran, dass das
Thünen-Institut in einer Bewertung für das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) sehr
deutlich die Betroffenheit des Gartenbaus durch die Energiepreiskrise festgestellt hat.
Der ZVG-Präsident verwies erneut auf die Leistungen der gärtnerischen Produkte und
Dienstleistungen und die Rolle des Gartenbaus in der regionalen Wirtschaft. Die
Kostenexplosionen im Energiemarkt trifft insbesondere die Unterglas-Betriebe, aber auch den
gärtnerischen Fachhandel und Dienstleistungsbereich. Bereits seit vergangenem Herbst mussten
die Betriebe massive Preissteigerungen bei den Betriebsmitteln verkraften. Bereits mit der
Einführung der CO2-Bepreisung im Jahr 2021 wurden den Gärtnereien erhebliche Mehrkosten
auferlegt. „Die gestiegenen Kosten können nicht ausreichend oder gar flächendeckend über den Markt
kompensiert werden und führen für viele Betriebe zu Einschnitten im Betriebsergebnis“, so Mertz.
Der ZVG fordert daher erneut Maßnahmen, die über die bisherigen Beihilfeansätze hinausgehen.
So sollte beispielsweise krisenbedingt die CO2-Bepreisung im Gartenbau für drei Jahre ausgesetzt werden und die Energiesteuer auf Null gesetzt werden. Die beschlossene Absenkung der Mehrwertsteuer auf
Gas bedeute dagegen keine Entlastung für die Wirtschaft.
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