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Landfrisch AG

Schlanke und effiziente Erzeugerorganisation

Die Erzeugerorganisation (EO) Landfrisch AG, Bergheim, für die Vermarktung von Obst und Gemüse, ging Anfang 2022 an den Markt. Hauptziel ist die ersthändige Vermarktung von Obst & Gemüse aus Unterglas- und Freilandproduktion sowie die Lagerhaltung und Logistik inklusive der Erbringung aller damit zusammenhängenden Dienstleistungen.

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PETER LEENDERS/Landfrisch AG
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Ehemalige Landgard-Manager führen die neue EO. Vorstandsvorsitzender der Landfrisch AG, Labinot Elshani, war seit März 2020 im Landgard-Vorstand und dort bis Juli 2020 für die Sparte Obst und Gemüse zuständig. Johannes von Eerde, Vorstand der Landfrisch AG, war zuletzt für Landgard tätig und dort seit Juni 2020 als weiterer Geschäftsführer für die Sparte Obst und Gemüse zuständig.

Karl Voges, ebenfalls ehemaliger Landgard-Manager, ist Aufsichtsratsvorsitzender der Landfrisch AG. Dem Aufsichtsrat gehören außerdem die Gemüse-Produzenten Carsten Knodt und Christian Berghs-Trienekens an.

Die derzeit 31 Mitgliedsbetriebe sind gleichzeitig Aktionäre und repräsentieren rund 100 ha Gewächshausproduktion mit Schwerpunkt Fruchtgemüseanbau und etwa 2.000 ha Freiland-Gemüseproduktion und bieten dem Lebensmittel-Einzelhandel (LEH) ganzjährig frisches Obst und Gemüse. Das Umsatzvolumen wird auf derzeit über 100 Mio. EUR pro Jahr geschätzt.

Die bezüglich ihrer Struktur, Angebotspalette und Größe sehr unterschiedlichen Mitgliedsbetriebe befinden sich Großteils in Nordrhein-Westfalen, aber auch Betriebe aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind dabei.

 

Interview mit Landfrisch-Vorstandsvorsitzendem Labinot Elshani

Bereits seit über 20 Jahren ist Elshani in der Branche aktiv und war in verschiedenen Managementpositionen für unterschiedliche Gesellschaften verantwortlich. Schwerpunkt seiner Tätigkeit war laut eigener Aussage immer die konzeptionelle Vermarktung der Erzeugerware sowie die Weiterentwicklung und Professionalisierung der Betriebe.

GEMÜSE: Herr Elshani, warum wurde die Erzeugerorganisation (EO) Landfrisch AG überhaupt gegründet?

Labinot Elshani: Die Landfrisch AG ist ein Zusammenschluss hochprofessioneller Familienbetriebe. Sie wurde mit dem Ziel gegründet, die heimische Produktion bestmöglich zu vermarkten. Die Produkte, Obst und Gemüse, sollen ultrafrisch und ohne lange Transportwege zum Kunden gelangen. Transaktionsverluste sollen vermieden werden. Die ersten Vermarktungs-Programme bei unseren Kunden, dem Lebensmittel-Einzelhandel (LEH), laufen aktuell und werden mit Fortschreiten der Saison erweitert.

GEMÜSE: Was waren die größten Hürden der Gründung?

Labinot Elshani: Ich würde gar nicht über Hürden, sondern über einen unheimlich dynamischen Prozess sprechen, den wir durchlebt haben. Nur durch die sensationelle und außergewöhnliche Leistung alle Beteiligten ist uns nach nur vier Monaten Vorbereitungsphase der Start an den Markt gelungen. Zu bewerkstelligen war ein umfassender Strukturaufbau mit Mitarbeiterfindung, Einrichtung eines Warenwirtschaftssystems, der Logistik und Intralogistik, der Finanzbuchhaltung, dem Qualitätsmanagement sowie der Zertifizierung und Vermarktung. Schließlich ging es um Listungs- und Programmabschlüssen bei Kunden, bis hin zur Antragsstellung und der damit verbundenen offiziellen Anerkennung als EO sowie dem dann erfolgten Startschuss der Belieferung ab dem 01. Januar 2022.

GEMÜSE: Sind die Landfrisch-Mitgliedsbetriebe alle ehemalige Landgard-Mitglieder? Wie funktionierte der dortige Ausstieg so kurzfristig?

Labinot Elshani: Der Großteil der Betriebe war vorher Mitglied in anderen Erzeugerorganisationen, jedoch nicht alle. Die Betriebe haben fristgerecht Ende Juni 2021 ihre alten Verträge gekündigt, sind somit seit dem 01.01.2022 frei in der Wahl ihres Vermarkters und Mitglied bei der Landfrisch AG.

GEMÜSE: Was unterscheidet Landfrisch von anderen Erzeugerorganisationen?

Labinot Elshani: Ziel der Landfrisch ist die kontinuierliche und professionelle Weiterentwicklung der Betriebe, diese an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen und Transaktionsverluste in der gesamten Wertschöpfungskette zu vermeiden. Dabei setzt die Erzeugerorganisation vor allem auf eine personifizierte und marktgerechte Produktion. Wir wollen in der Gruppe keinen unnötigen „Overhead“ haben, überflüssige Strukturen müssen tunlichst vermieden werden. Denn sie sind ineffizient und intransparent. Landfrisch hat vielmehr das Ziel, dem Förderauftrag der Erzeugerbetriebe durch eine moderne und schlanke Vermarktungsstruktur optimal nachzukommen. Das bedeutet auch, dass entstandene Kosten verursachergerecht zugeordnet werden. Quersubventionierungen werden nicht vorgenommen. Mit dieser Art der Vermarktung wird vor allem die Vertikalisierung vorangetrieben und professionalisiert, zum Nutzen aller in der Wertschöpfungskette.

GEMÜSE: Können weitere Produzenten Mitglieder der EO werden?

Labinot Elshani: Landfrisch besteht aus Betrieben ganz unterschiedlicher Größen. Somit besteht auch für andere Betriebe die Möglichkeit, Teil der Landfrisch AG zu werden. Ausschlaggebend und wichtig für uns ist immer das jeweilige Produkt und die Spezialisierung des Betriebs.

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